Europaministerin Edtstadler zu 30 Jahren österreichischer EU-Mitgliedschaft: "Österreich ins Herz Europas gerückt"
Edtstadler: "Engagement für ein starkes Österreich in einem starken Europa fortsetzen" – Informationsangebote des Bundeskanzleramtes rund um "30 Jahre Österreich in der EU"
Am 1. Jänner 1995 ist Österreich nach jahrelangen Verhandlungen der Europäischen Union (EU) beigetreten. "Mit dem EU-Beitritt hat sich Österreich von einer geografischen und politischen Randposition zum Herzen Europas entwickelt. Den Gründungsvätern und -müttern sowie den Wegbereiterinnen und -bereitern des österreichischen EU-Beitritts gilt heute wie damals unser Dank. Sie haben mutig, häufig auch bei kräftigem Gegenwind, visionäre Schritte gesetzt", betont Europaministerin Karoline Edtstadler anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der österreichischen EU-Mitgliedschaft. "Seit 30 Jahren ist Österreich Teil der Europäischen Union – eine Gemeinschaft, die nicht nur unseren Wohlstand und unsere Sicherheit stärkt, sondern auch Werte wie Frieden, Demokratie und Zusammenhalt lebt. Gemeinsam gestalten wir Europa und sichern die Zukunft für kommende Generationen. 'Besser gemeinsam als einsam' lautete 1994 das Motto der Beitrittskampagne, und es hat bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren", so Europaministerin Edtstadler.
Edtstadler: "Ein starkes Österreich in einem starken Europa: Das soll auch in den nächsten 30 Jahren gelten"
Das Jubiläum sei Anlass zu feiern, aber auch Gelegenheit, über die weitere Entwicklung der Union nachzudenken. "Was hat Österreich und Europa bisher stark gemacht? Was soll Europa für Österreich in den nächsten 30 Jahren leisten? Die EU stellt ihren Mehrwert besonders dann unter Beweis, wenn sie nach außen geeint und nach innen gestärkt agiert. Herausforderungen von globaler Dimension können wir auch in Zukunft nur gemeinsam erfolgreich bewältigen", so Europaministerin Karoline Edtstadler.
Die heutige EU sei nicht mit der EU von 1995 zu vergleichen, erläutert die Europaministerin. "Die Union ist von 15 auf 27 Mitgliedstaaten angewachsen. Sie hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehrmals erweitert, vertieft und reformiert. Wie sie sich in den kommenden 30 Jahren entwickeln wird, ist unser aller Aufgabe und Verantwortung. Auch in Zukunft müssen wir uns für ein starkes Österreich in einem starken Europa engagieren. Österreich ist stets bereit, sich als aktiver EU-Mitgliedstaat einzubringen und als Brückenbauer zu agieren." Dabei schrecke Österreich nicht davor zurück, den Finger in die Wunde zu legen, und bringe sich insbesondere bei Themen ein, die für das Land von zentraler Bedeutung sind: Migration und Sicherheit, die europäische Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität. Aus geopolitischer Sicht zentral sei zudem die Erweiterung um die Staaten des Westbalkans, für welche die österreichische Bundesregierung "mit klarer, lauter Stimme" eintrete: "Ohne den Westbalkan ist die EU nicht vollständig. Wir müssen die EU in den nächsten Jahren um die Staaten am Westbalkan erweitern. Das ist eine Frage der Sicherheit und der Glaubwürdigkeit der Europäischen Union", so Europaministerin Karoline Edtstadler.
Konkrete Vorteile der EU-Mitgliedschaft in den Mittelpunkt rücken
Österreich habe aus wirtschaftlicher Sicht vom EU-Beitritt in großem Ausmaß profitiert. 70 Prozent des österreichischen Außenhandels werden mit EU-Mitgliedstaaten abgewickelt. Seit 1995 konnte Österreich seine Exporte in die EU um nahezu das Fünffache steigern. Auch bei Forschung, Entwicklung und Innovation zähle Österreich zu den EU-Ländern, die am meisten Nutzen aus unterschiedlichen EU-Forschungsprogrammen und -projekten ziehen. Die EU-Strukturfonds haben dazu beigetragen, die Wohlstandsunterschiede zwischen den österreichischen Regionen zu verringern.
"Der Mehrwert der EU ist jedoch nicht nur an Zahlen und Statistiken abzulesen. Die EU wird vor Ort und im Alltag gelebt – in den Gemeinden, Betrieben und Schulen. Die EU ist spürbar, wenn über EU-finanzierte Projekte Gelder in Tourismus, Kultur oder ländliche Entwicklung fließen. Die EU ist spürbar, wenn Studierende und Lehrlinge mit dem 'Erasmus+'-Programm wertvolle Studien- und Berufserfahrungen in anderen Ländern sammeln. Die EU ist spürbar, wenn Bürgerinnen und Bürger mit dem Euro in Staaten der Eurozone bezahlen und Telefonate dank EU-weitem Roaming zu gleichen Kosten wie im Inland durchführen können. Die EU ist spürbar, wenn Europa-Gemeinderätinnen und Europa-Gemeinderäte zu Veranstaltungen einladen und dabei lebhafte Diskussionen entstehen", betont Europaministerin Edtstadler.
"30 Jahre Österreich in der EU": Informationsangebote des Bundeskanzleramtes
Das Bundeskanzleramt informiert auf seinen Kommunikationskanälen im Jahr 2025 verstärkt über das 30-jährige Jubiläum der österreichischen EU-Mitgliedschaft, unter anderem auf Social Media und mit einem einheitlichen Branding. Den Auftakt macht zum Jahreswechsel 2024/2025 eine Beleuchtung der Fassade des Bundeskanzleramtes mit dem "30 Jahre Österreich in der EU"-Logo. Am 1. Jänner 2025 startet zudem die Einreichphase für den Europa-Staatspreis, der 2025 in 5 Kategorien für herausragende EU-Projekte in Österreich vergeben wird.
Eine spezifische Themen-Website des Bundeskanzleramtes gibt mit über 100 Fakten in kompakter, verständlicher Weise Antworten auf die Frage "Was bringt uns die EU?". Auf der Website ist zudem die Fotoausstellung "Österreichs Weg nach Europa" zu sehen, die in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Staatsarchiv entstanden ist.
"Die EU ist das, was wir aus ihr machen! Anlässlich der 30-jährigen Mitgliedschaft unseres Landes lade ich Sie herzlich dazu ein, die zahlreichen Informationsangebote zu nutzen. Bringen Sie sich ein, beteiligen Sie sich", so Europaministerin Edtstadler abschließend. Fortgeführt werden 2025 zudem laufende Europakommunikations-Initiativen. Dazu zählen unter anderem "Europa fängt in der Gemeinde an" (ein vom Bundeskanzleramt koordiniertes Netzwerk von annähernd 1.600 Europa-Gemeinderätinnen und Europa-Gemeinderäten aller Parteien in allen Bundesländern), die Aktionen "Schulklassen nach Brüssel" (Förderungen des Bundeskanzleramtes für Reisen von Schülerinnen und Schülern zu den EU-Institutionen) sowie "Europa an deiner Schule – Back to School" (Vorträge/Workshops von österreichischen EU-Bediensteten an österreichischen Schulen).