Zweite Republik
Schnelle Renovierungsarbeiten stellten die Fassade des Barockpalais am Ballhausplatz bis April 1946 wieder her, im November 1950 wurden die Adaptierungsarbeiten an den zerstörten Innenräumen abgeschlossen.
Als erster provisorischer Kanzler zog Karl Renner 1945 am Ballhausplatz ein. Im selben Jahr wurde Leopold Figl zum Bundeskanzler und Renner zum Bundespräsidenten gewählt.
Um politische Distanz des Präsidentenamtes zum Bundeskanzler zu signalisieren, übersiedelte Renner 1946 in den Leopoldinischen Trakt der Hofburg.
Die außenpolitischen Agenden, die lange Zeit im Haus Ballhausplatz 2 untergebracht waren, wurden 1959 als Außenministerium ein eigenes Ressort. 2005 übersiedelte das Außenministerium in das ehemalige Niederösterreichische Landhaus und das benachbarte ehemalige Statthaltereigebäude an den Minoritenplatz 8.
Die weiteren Jahre der Zweiten Republik waren eine Periode des kontinuierlichen Aufbaus, in denen "der Ballhausplatz" zunehmend zum politischen Entscheidungszentrum der Republik wurde.
Die Amtsräume des Bundeskanzleramts beschränken sich längst nicht mehr ausschließlich auf das Haus am Ballhausplatz 2. Sie erstrecken sich unter anderem auf Teile der benachbarten Hofburg, auf das Palais Dietrichstein am Minoritenplatz und das Palais Porcia in der Herrengasse.