Förderschwerpunkt Bildung
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund weisen häufiger einen niedrigeren Bildungsstand auf und schließen auch häufiger eine Aus- oder Weiterbildung nicht ab. Den aktuellsten Bildungsstandardüberprüfungen zu Folge, erreichen zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in der 8. Schulstufe die Standards in Lesen und Rechnen nicht oder nur teilweise. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen ist allerdings besonders wichtig, da sie im Schulsystem greifbar sind und hier leichter eine Unterstützung stattfinden kann. Zudem wirkt sich ihre Förderung nicht nur positiv auf den eignen Lebensweg aus, sondern kann auch einen Multiplikatorinnen-/Multiplikatoreneffekt auf die Eltern haben, da diese unter Umständen weniger in die Mehrheitsgesellschaft eingebunden sind.
Ziel ist es daher, aktive Unterstützung für die Bildungskarrieren von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund anzubieten. Diese Unterstützungsangebote sollen sowohl Kinder und Jugendliche als auch deren Eltern adressieren.
Projektbeispiele
"KIKI Lerncafés für Kindergartenkinder"
Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache brauchen häufig besondere Frühförderung, die im Kindergarten und Zuhause oft nur unzureichend möglich ist. Gezielte Frühförderung im Sinne einer early childhood intervention zeigt schnell und nachhaltig Erfolg. Daher sollen in Wien und Niederösterreich an rund 4 Standorten in Kooperation mit den Kindergärten insgesamt 8 Lerngruppen (á 6-8 Kinder) angeboten werden, wo mit diesen Kindern 2x/Woche je 90 Minuten, spielerisch und professionell die deutsche Sprache gelernt wird. Auch soll der bevorstehende Schuleintritt vorbereitet werden. Integraler Bestandteil des Projekts ist begleitende Elternarbeit durch regelmäßige Elternrunden und Workshops mit Fachreferentinnen und Fachreferenten zur Stärkung der erzieherischen Kompetenz und der Förderung des Lernerfolgs über den Projektzeitraum hinaus.
"Bildungsförderung START-Stipendien für engagierte Schüler:innen mit Migrationshintergrund"
Das Projekt START widmet sich dem Ziel, engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus finanziell benachteiligten Familien auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Diese Zielgruppe besteht aus motivierten Jugendlichen, die aktiv an Bildung und Ausbildung interessiert sind. Die Hauptziele des Projekts sind der erfolgreiche Schulabschluss (Matura, Fachschule, Lehre) in Verbindung mit einem gut ausgearbeiteten Ausbildungsplan für die Zeit nach dem Abschluss (Ausbildungs- und Studienplan). Die angebotenen Maßnahmen umfassen Bildungs- und Berufsberatung, Deutschförderung, Studienberatung, Unterstützung beim Berufseinstieg, politische Bildung, Förderung digitaler Kompetenzen sowie eine verbesserte Nutzung des Alumninetzwerks. Zusätzlich ist die Einführung eines Post-START Programms vorgesehen.