Umsetzung der Agenda 2030

Wie werden die Sustainable Development Goals (SDGs) in Österreich implementiert?

In Österreich wurde im Sommer 2015 der erste Schritt zur Umsetzung der Agenda 2030 unternommen: Alle Bundesministerien führten eine Bestandsaufnahme durch, um einen umfassenden Überblick zu gewinnen, zu welchen der 17 SDGs und den 169 Unterzielen bereits Strategien, Programme und Maßnahmen vorliegen.

Am 12. Jänner 2016 beauftragte die Bundesregierung durch einen Ministerratsbeschluss alle Bundesministerien, die Prinzipien der Agenda 2030 und ihre nachhaltigen Entwicklungsziele in die relevanten Strategien und Programme einzuarbeiten und gegebenenfalls entsprechende Aktionspläne sowie Maßnahmen zu erstellen. Dabei sollen alle relevanten staatlichen Organe und Kooperationspartnerinnen/Kooperationspartner auf Bundes-, Landes-, Städte- und Gemeindeebene sowie Sozialpartner, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft einbezogen werden.

Die Umsetzung der SDGs bis 2030 erfolgt durch alle Bundesministerien in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Das Mainstreaming bildet den strategischen Rahmen für die Umsetzung der SDGs in Österreich. Dadurch werden die SDGs in effizienter, zielorientierter und eigenverantwortlicher Weise in sämtliche Aktivitäten der österreichischen Politik und Verwaltung integriert.

Liste der Arbeitsgruppen-Mitglieder und die Kontaktdetails der offiziellen SDGs-Ansprechpersonen in den jeweiligen Bundesministerien (PDF, 67 KB)

Auf Grundlage des Ministerratsbeschlusses wurde auch die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) unter der gemeinsamen Leitung des Bundeskanzleramtes (BKA) und des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) eingesetzt. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind die von den jeweiligen Bundesministerien nominierten SDG Focal Points. Ihre Aufgabe ist es, die Erstellung eines – den international festgelegten Vorgaben entsprechenden – regelmäßigen Fortschrittsberichts auf Basis der vereinbarten Indikatoren sowie die Prioritäten in der Umsetzung für die jeweils nächste Berichtsperiode zu koordinieren. In der IMAG erfolgt ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Bundesministerien sowie Mitwirken von Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer, Städte- und Gemeindebund, Sozialpartnern, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Aktuelle Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030

Die Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich basieren auf den Vorgaben des Regierungsprogramms 2020 bis 2024 (Aus Verantwortung für Österreich. Regierungsprogramm 2020 bis 2024) und des Kapitels "Ausblick" im Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (FNU).

Auf dieser Basis wurde im Rahmen der 19. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 Sitzung am 17. Dezember 2020 der Beschluss zur Einrichtung einer sogenannten "Steuerungsgruppe" gefasst, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesministerien Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie; Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie des damaligen Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, unter Ko-Vorsitz des Bundeskanzleramtes und dem Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten. 

Folgende strukturelle und prozeduralen Maßnahmen stärkten die kohärente Umsetzung der Agenda 2030 in und durch Österreich und trugen gleichzeitig zu einer systematischen Einbindung der relevanten Stakeholder bei:

Fortschrittsbericht des Bundes

Umsetzung der Agenda 2030 in und durch Österreich 2020-2022 Coverbild

Der "Bericht zur Umsetzung der Agenda 2030 in und durch Österreich 2020 – 2022" wurde am 12. April 2023 vom Ministerrat angenommen. Der umfassende Bericht stellt eine Bestandsaufnahme jener Fortschritte in der SDG-Umsetzung dar, die Österreich seit der Präsentation seines ersten Freiwilligen Nationalen Umsetzungsberichts (FNU) im Jahr 2020 erzielt hat und war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Österreichs 2. FNU, welcher 2024 veröffentlicht wurde.

Der Fokus des Berichts liegt auf der exemplarischen Darstellung von neuen Umsetzungsbeispielen und Leuchtturmprojekten aller Bundesministerien, beinhaltet aber auch Maßnahmen aus den Bundesländern, Städten und Gemeinden. Ein wesentlicher Bestandteil ist zudem der Beitrag der Statistik Austria im Datenkapitel, in dem für jedes der 17 SDGs die aktuellen Daten ausgewiesen und Fortschritte anhand standardisierter Kategorien klassifiziert wurden.

Dokumente

Weitere Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich

Das Dokument "Weitere Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030" stellt das grundlegende Mandat für die Steuerungsgruppe dar und bildet den Rahmen für deren Arbeitsprogramm, das jährlich entsprechend den aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen erstellt wird. Die Steuerungsgruppe erarbeitet unter Berücksichtigung der Vorschläge von Ressorts und Stakeholdern den Entwurf des Arbeitsprogramms, der der IMAG zur Agenda 2030 zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt wird.

Das erste Arbeitsprogramm der Steuerungsgruppe (für das Jahr 2021) wurde im Rahmen der 20. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 18. März 2021 beschlossen, gilt als wegweisend für die diesjährigen Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich.

Sitzungen der Interministeriellen Arbeitsgruppe "Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" (IMAG zur Agenda 2030)

Um die Arbeiten zur Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich noch transparenter zu gestalten, wurde im Rahmen der 20. IMAG der Beschluss gefasst, künftig Kurzprotokolle der Sitzungen zu veröffentlichen.

31. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 27. November 2024
Kurzprotokoll der 31. Sitzung (PDF, 63 KB)

30. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 10. Juni 2024
Kurzprotokoll der 30. Sitzung (PDF, 52 KB)

29. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 13. Februar 2024
Kurzprotokoll der 29. Sitzung (PDF, 56 KB)

28. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 23. November 2023
Kurzprotokoll der 28. Sitzung (PDF, 59 KB)

27. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 22. Juni 2023
Kurzprotokoll der 27. Sitzung (PDF, 52 KB)

26. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 2. Februar 2023
Kurzprotokoll der 26. Sitzung (PDF, 44 KB)

25. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 10. November 2022
Kurzprotokoll der 25. Sitzung (PDF, 46 KB)

24. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 27. Juni 2022
Kurzprotokoll der 24. Sitzung (PDF, 46 KB)

23. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 5. April 2022
Kurzprotokoll der 23. Sitzung (PDF, 66 KB)

22. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 9. Dezember 2021
Kurzprotokoll der 22. Sitzung (PDF, 55 KB)

21. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 29. Juni 2021
Kurzprotokoll der 21. Sitzung (PDF, 84 KB)

20. Sitzung der IMAG zur Agenda 2030 am 18. März 2021

Regionale Umsetzung der Agenda 2030 (Bundesländer, Städte und Gemeinden)

In der Resolution der Vereinten Nationen zur Agenda 2030 aus 2015 wird betont, dass diese auch auf regionaler Ebene unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten umzusetzen ist. Denn der Weg in eine nachhaltige Zukunft kann nur erfolgreich beschritten werden, wenn alle Ebenen – Bund, Bundesländer, Städte und Gemeinden – gemeinsam an einem Strang ziehen.

Wie der 2. FNU darlegt, verbuchen die Bundesländer bei der Umsetzung der Agenda 2030 Erfolge. Sie reichen von Aktionsplänen, wie etwa dem Aktionsplan „Raumbild Vorarlberg 2030“, über integrierte Strategien wie der „Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050“ bis hin zur „Smart Klima City Strategie Wien“. Die Lokalisierung der SDGs ist ebenso ein Anliegen der Städte und Gemeinden. Eine Umfrage des Städtebunds aus 2021 zeigte, dass der SDG-Bekanntheitsgrad merklich gestiegen ist und die SDGs sukzessive Eingang in die kommunale Verwaltungspraxis finden.

Im Rahmen des Expertengremiums der Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren (NHK-K) erfolgt ein regelmäßiger Austausch zu den und Koordination der Aktivitäten in den Bundesländern, des Bunds und auf lokaler Ebene. Dies ermöglicht ein strukturiertes, gegenseitiges Voneinander-Lernen. Erfolgreiche Ansätze und Modelle können so gemeinsam weiterentwickelt werden.

Link zur Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren (NHK-K)

Die Kommunikation und Abstimmung zwischen der Bundesebene und den Bundesländern soll weiter ausgebaut werden. Im Ausblick des 2. FNU und in einem Beschluss der Landeshauptleutekonferenz vom 3. November 2023 wird betont, diese Ebenen noch besser verzahnen zu wollen. Dabei sollen jene Themen und Kooperationsbereiche identifiziert werden, die sich besonders für die bundes- und länderübergreifende Umsetzung der Agenda 2030 eignen.

Weitere Informationen zur regionalen SDG-Umsetzung finden Sie auf den jeweiligen Websites der Bundesländer:

Europäische Nachhaltigkeitspolitik

Die Antwort der EU auf die Agenda 2030 umfasst die Integration der Ziele für nachhaltige Entwicklung in den europäischen politischen Rahmen und die derzeitigen Prioritäten der Europäischen Kommission sowie Überlegungen zur Berücksichtigung der Agenda 2030 im mehrjährigen EU-Budget als auch die Weiterentwicklung der längerfristigen Vision für den Zeitraum nach 2020.

Die Europäische Kommission ist darauf bedacht sicherzustellen, dass sowohl die bestehenden als auch neuen Maßnahmen die 3 Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung (Wirtschaft, Umwelt und Soziales) gleichrangig berücksichtigen. Seit 2017 berichtet die Europäische Kommission regelmäßig über die Fortschritte der EU bei der Umsetzung der Agenda 2030. Mit der 2018 geschaffenen Ratsarbeitsgruppe "Agenda 2030" sollen insbesondere die Fortschritte der EU sowie der EU-Mitgliedstaaten dokumentiert als auch regelmäßig kontrolliert und ein institutioneller Diskurs als auch intensiver Austausch zwischen den EU-Mitgliedstaaten gefördert werden.

Die Europäische Kommission hat am 15. Mai 2023 den ersten Freiwilligen Bericht der EU (EU Voluntary Review, EUVR) zur Umsetzung der Agenda 2030 und der 17 Nachhaltigkeitsziele veröffentlicht. Dieser Bericht wird beim Hochrangigen Politischen Forum für Nachhaltige Entwicklung (HLPF) im Juli in New York präsentiert werden und betont die Verbindung der Agenda 2030 mit dem Pariser Klimaabkommen und der Addis Ababa Action Agenda zur Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit. Der Europäische Grüne Deal und das Ziel, 2050 erster klimaneutraler Kontinent zu sein, sowie die Aufbau- und Resilienzpläne der Mitgliedsstaaten stellen das Herzstück der EU Umsetzung dar. Festgehalten wird das klare Bekenntnis zur Umsetzung der Ziele im Hinblick auf den SDG Summit im Herbst 2023, auch wenn die COVID-19 Pandemie, die Unterbrechung globaler Lieferketten und die Energiekrise infolge des Angriffskriegs Russlands die Zielerreichung erschwert haben. Es wird ein Fortschritt in der Zielerreichung der EU bei allen SDGs seit 2015 konstatiert, auch wenn mehr für den Erhalt und die nachhaltige Verwendung von natürlichen Ressourcen zu tun ist.

EU Voluntary Review on the implementation of the 2030 Agenda for Sustainable Development

Links

Weitere Informationen zur Umsetzung in Österreich finden Sie auf den jeweiligen Websites der Bundesministerien, der Bundesländer und weiteren Institutionen. Die Liste wird laufend aktualisiert.

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