Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen
Die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Führungs- und Entscheidungspositionen in allen Gesellschaftsbereichen – darunter Politik, Wirtschaft, Wissenschaft – ist ein wichtiges Ziel im Bereich der Geschlechtergleichstellung und Ausdruck der demokratischen Repräsentation. Immer mehr Frauen sind besser ausgebildet als je zuvor. Trotzdem sind sie in den Spitzen- und Entscheidungspositionen weiterhin seltener vertreten als Männer. Regelmäßige Erhebungen, Projekte und Empfehlungen sollen – wie auch gesetzliche Maßnahmen und Selbstverpflichtungen – dazu beitragen, den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen zu erhöhen. In Österreich etwa gibt es für Unternehmen im staatsnahen Bereich und den Öffentlichen Dienst bereits konkrete Zielvorgaben: so ist im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz eine Frauenförderquote von 50 Prozent festgelegt. Bis dieser Frauenanteil in der jeweiligen Funktionsstufe erreicht ist, werden Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt aufgenommen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES).
Für die Privatwirtschaft gilt seit 1. Jänner 2018 das Gleichstellungsgesetz von Frauen und Männern im Aufsichtsrat (GFMA-G), das unter bestimmten Voraussetzungen eine Zielvorgabe von 30 Prozent für Frauen und Männer in Aufsichtsräten börsennotierter sowie großer Unternehmen (mit mehr als 1.000 Beschäftigten) festlegt.
Der Frauen.Management.Report 2024 der Arbeiterkammer zeigt, dass sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der vom GFMA-G betroffenen börsennotierten Unternehmen seit Einführung der Quote deutlich erhöht hat, von 22,4 Prozent (im Jänner 2018) auf 36,5 Prozent (Jänner 2024).
Für die Politik bestehen bislang teilweise freiwillige Selbstverpflichtungen der Parteien. Im Juli 2019 wurde ein Bonus für einen höheren Frauenanteil in den Parlamentsklubs eingeführt.
Aufgrund der unterschiedlich gesetzten Maßnahmen geschehen auch die Fortschritte unterschiedlich rasch. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik gilt jedoch: von einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis sind österreichische Spitzenpositionen durch die Unterrepräsentation von Frauen trotz gleicher Qualifikation noch deutlich entfernt.