Förderschwerpunkt Arbeitsmarkt
Durch eine dauerhafte und qualifizierte Erwerbsarbeit wird Migrantinnen und Migranten ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben ermöglicht. Sie sichert nicht nur ein regelmäßiges Einkommen sowie Selbsterhaltungsfähigkeit, sondern trägt maßgeblich zur Integration bei. Qualifizierte Erwerbstätigkeit ist vor allem für Migrantinnen und Migranten häufig das Eintrittstor zur gesellschaftlichen Teilhabe und für ein unabhängiges Leben. Am Arbeitsplatz werden nicht nur die Sprachkenntnisse vertieft und gefestigt, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl zur österreichischen Gesellschaft gestärkt.
Personen mit Migrationshintergrund weisen jedoch oft einen erhöhten Unterstützungsbedarf auf, der über die Maßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS) hinausgeht und spezielle Vorqualifizierungs- und Berufsbildungsmaßnahmen oder Informationen – etwa zur beruflichen Mobilität – erfordert. Das gesamtgesellschaftliche Ziel dabei lautet, das Arbeitskräftepotential von bereits in Österreich lebenden Migrantinnen und Migranten bestmöglich für beide Seite nutzbar zu machen, indem spezifische Angebote für diese Zielgruppe entwickelt werden und dabei gleichzeitig auf einen bereits bestehenden Mangel am Arbeitsmarkt (etwa im Bereich Pflege-/Gesundheitsberufe) reagiert wird.
Projektbeispiele
"migrants care"
migrants care ist ein Kooperationsprojekt der größten Trägerorganisationen mobiler Pflege und Betreuung sowie des Projektpartners Österreichischer Integrationsfonds. Projektträgerin ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG), in der sich die großen Wohlfahrtsträger Caritas Österreich, Diakonie Österreich, Hilfswerk Österreich, Österreichisches Rotes Kreuz und Volkshilfe Österreich zusammengeschlossen haben. Ziel von migrants care ist es, Migranten und Migrantinnen durch umfassende Beratung sowie fachsprachlichen und fachspezifischen Unterricht für Ausbildungen im Pflege- und Betreuungsbereich vorzubereiten, um so langfristig deren Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das Projekt gibt es seit 2012 in Wien, seit 2015 in der Steiermark und seit 2021 auch in Linz, sowie seit 2024 in Kärnten und Niederösterreich.
"PÄZI 1 – mit Pädagogik zum Ziel"
Das Projekt hebt das Sprachniveau von Personen, die als Erzieher und Erzieherinnen tätig sind oder tätig werden möchten, auf B2-Niveau an. Es vermittelt zusätzlich fachspezifischen Wortschatz, österreichische Werte und Staatsbürgerschaftskunde und schult Methoden zur Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache. So wird der Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich bekämpft, bestehendes Personal weiterqualifiziert und das Werteverständnis sowie die Sprachkompetenz gestärkt. Dies erleichtert die berufliche Etablierung und unterstützt fremdsprachige Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg.