Käthe Leichter-Staatspreis, Käthe Leichter-Lebenswerkpreis und weitere Käthe Leichter-Preise
Der Käthe Leichter-Staatspreis, der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis sowie die weiteren Käthe Leichter-Preise werden im Rahmen des "Österreichischen Frauenpreises" vergeben und zeichnen insbesondere bedeutende Leistungen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Leistungen im Bereich der Gleichstellung in der Arbeitswelt aus.
Der Käthe Leichter-Staatspreis und der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis, gestiftet von Bundesministerin Susanne Raab, sowie 2 weitere Käthe Leichter-Preise der Arbeiterkammer Wien und der Oesterreichischen Nationalbank wurden am 12. November 2024 im Rahmen des Österreichischen Frauenpreises 2024 verliehen:
Dr.in Margit Schratzenstaller, MA, wurde mit dem Käthe Leichter-Staatspreis ausgezeichnet: Die Gender-Perspektive ist stets eine wichtige Komponente ihrer herausragenden Arbeit im Bereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Dr.in Schratzenstallers Forschung ist von kontinuierlichem Engagement für die Geschlechtergleichstellung geprägt. Besonders hervorzuheben ist ihr Einsatz für die Gleichstellung im EU-Budget. Beispielhaft ist eine 2019 für das Europäische Parlament erstellte Studie, die die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten Budgetierung innerhalb der EU unterstreicht und legislative Maßnahmen zur Verankerung der Geschlechtergleichstellung fordert. Die renommierte Ökonomin zeigt außerdem starkes Durchsetzungsvermögen in einem nach wie vor männlich dominierten Bereich und hat eine hohe Vorbildwirkung.
Dr.in Christine Scholten wurde für ihr herausragendes, jahrzehntelanges Wirken für die Selbstbestimmung und Rechte von Frauen und im Besonderen für ihren unermüdlichen Einsatz zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe und Mitgestaltung von Frauen mit Migrationserfahrung sowie auch für ihre Vorbildfunktion als Brückenbauerin mit dem Käthe Leichter-Lebenswerkpreis gewürdigt.
Univ.-Prof.in Dr.in Gundula Ludwig wurde für ihr bemerkenswertes Engagement in der interdisziplinären Geschlechterforschung, insbesondere für ihre Arbeiten zu Gesellschafts-, Staats-, Macht- und Demokratietheorien aus queer-feministischer Perspektive sowie ihre Forschung zu Politischer Ökonomie, Körper- und Biopolitiken und Gewalt und Geschlecht mit geschlechterwissenschaftlichem Schwerpunkt mit dem Käthe Leichter-Preis der Arbeiterkammer Wien ausgezeichnet.
Mag.a Betina Aumair, MA, wurde für ihr besonderes Engagement an der Schnittstelle von Bildung, Geschlechtergleichstellung und Feminismus – unter Berücksichtigung der Klassenperspektive, ihre bedeutende Sensibilisierungsarbeit zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie ihren entschlossenen Einsatz gegen geschlechtsspezifische Ungleichheit und für eine geschlechtersensible Sprache mit dem Käthe Leichter-Preis der Oesterreichischen Nationalbank ausgezeichnet.
Informationen zum Käthe Leichter-Staatspreis, Käthe Leichter-Lebenswerkpreis und den weiteren Käthe Leichter-Preisen
Der Käthe Leichter-Staatspreis und die weiteren Käthe Leichter-Preise werden für hervorragende Leistungen um die Frauen- und Geschlechterforschung, insbesondere im Bereich der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften, wie auch um die Frauenbewegung und die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit, verliehen. Zudem werden die Preise für besondere Leistungen im Bereich der Gleichstellung in der Arbeitswelt vergeben.
Der Käthe Leichter-Staatspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom für Frauenangelegenheiten zuständigen Regierungsmitglied verliehen.
Die Käthe Leichter-Preise in der Höhe von je 2.500 Euro werden von der Arbeiterkammer Wien und von der Oesterreichischen Nationalbank gestiftet.
Der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis würdigt herausragende Lebenswerke von Persönlichkeiten, die sich für die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern eingesetzt haben und in diesem Sinne in ihrem Wirkungsbereich Bedeutendes geleistet und Vorbildcharakter haben.
Der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom für Frauenangelegenheiten zuständigen Regierungsmitglied verliehen.
Die Nominierung sowie die Wahl der Preisträgerinnen erfolgt durch eine unabhängige Jury – es ist daher keine Eigenbewerbung möglich.
Jury des Käthe Leichter-Staatspreises, des Käthe Leichter-Lebenswerkpreises und der weiteren Käthe Leichter-Preise 2024
In der Jury sind anerkannte Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung, Persönlichkeiten der Interessenvertretungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der preisstiftenden Institutionen vertreten.
- Bundesministerin MMag.a Dr.in Susanne Raab
- MMag.a Eva-Maria Burger, LL.M.
- Ao.Univ.-Prof.in Dr.in Margarete Maria Grandner
- Univ.-Prof.in Dr.in Gabriella Hauch
- Mag.a Pia Lichtblau
- Mag.a Dr.in Ingrid Mairhuber
- Mag.a iur. Anna Steiger
- Univ.Prof.in Dr.in Doris Weichselbaumer, MA
- Priv.Doz.in Dr.in Julia Wörz
Österreichischer Frauenpreis 2024
Im Rahmen des Österreichischen Frauenpreises 2024 werden neben dem Käthe Leichter-Staatspreis, dem Käthe Leichter-Lebenswerkpreis und den weiteren Käthe Leichter-Preisen auch der Grete Rehor-Staatspreis und die weiteren Grete Rehor-Preise verliehen. Alle Informationen zu diesen Preisen finden Sie hier:
Grete Rehor-Staatspreis und weitere Grete Rehor-Preise
Über Käthe Leichter 1895-1942
Käthe Leichter war eine der bedeutendsten Frauen im politischen Leben der 1. Republik. Sie studierte als eine der ersten Frauen Staatswissenschaften und Nationalökonomie und forschte unter anderem zu den Lebens- und Arbeitswelten der Arbeitnehmerinnen. 1925 übernahm sie den Aufbau des Frauenreferats in der Arbeiterkammer. Heute gilt sie als eine der weltweit ersten Sozialwissenschaftlerinnen und als eine der wichtigsten Pionierinnen auf dem Feld der Frauenforschung. Käthe Leichter engagierte sich im Widerstandskampf gegen den Nationalsozialismus. 1942 wurde sie im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ermordet.
Informationen:
- Käthe Leichter (PDF, 69 KB)
- Käthe Leichter (DÖW)
- Information zur Erhebung: Lage der Hausgehilfinnen, der Heim- und Industriearbeiterinnen
- Handbuch der Frauenarbeit in Österreich
- Herbert Steiner