Staatssekretärin Plakolm: Junge Menschen aus der Isolation in die Gemeinschaft im Verein holen
Arbeitsbesuch in Island – E-Sports als Präventionsarbeit gegen Gaming-Sucht
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm reiste am Dienstag nach Island, das als ein Vorreiter beim modernen Jugendschutz gilt und traf dabei unter anderem mit Stadträtin Heida Björg Hilmisdóttir und Zivilsekretär Thorsteinn Gunnarsson zusammen. "Ziel ist es, mit E-Sports die Gamer raus aus dem Spielezimmer und somit aus der Isolation zu holen und damit Präventionsarbeit gegen Gaming-Sucht zu betreiben", betonte Staatssekretärin Plakolm in Reykjavik.
Island, wo E-Sports das neueste Mitglied der isländischen Sport-Assoziation ist, habe sich mit seinem Ansatz gegen Süchte aller Art zu einem globalen Präventions-Vorreiter entwickelt. Man werde sehen, was sich von dem vor 20 Jahren entwickelten Suchtpräventionskonzept auf die neuen Herausforderungen im Online-Bereich umlegen lasse. Claudia Plakolm könne dem Ansatz, E-Sports und Bewegung zu kombinieren und junge Menschen aus der Isolation in die Gemeinschaft im Verein zu holen, sehr viel abgewinnen: "Das ist definitiv etwas, was ich mir in Österreich wünschen würde und vorstellen kann."
Neben einer Ski- auch zu einer Gaming-Nation werden
"Für mich ist klar, dass auch bei uns an der Gaming-Schraube gedreht werden sollte. Denn während Alkohol- und Zigarettenkonsum bei Jugendlichen seit 2003 stetig sinken, steigt die Zeit, die junge Menschen mit Gaming und Social Media verbringen. Beides gehört zum Leben der Jungen, aber sie brauchen auch einen Ausgleich dazu", forderte die Jugendstaatssekretärin.
Laut Österreich-Fragebogen der ESPAD (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs) aus dem Jahr 2019, bei dem 10.279 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt wurden, verbringen 76 Prozent der Mädchen und 55 Prozent der Burschen zu viel Zeit auf Social Media. Bei den Gamern meinen 7 Prozent der Mädchen und ein Drittel der Burschen, zu viel Zeit damit zu verbringen. "Auch wenn es sich um alarmierende Zahlen handelt, dürfen wir nicht nur die negative Seite sehen. Denn was kann es cooleres geben, als neben einer Ski- auch eine Gaming-Nation zu werden", bezog sich Plakolm unter anderem auf jene 17 Prozent, die Gamen als "problematisches Verhalten" betrachten. Die Auswertung der Zahlen ergaben zudem, dass sich bei den unter 24-Jährigen 48 Prozent für E-Sports interessieren, 64 Prozent betrachten dies als richtigen Sport oder sportlichen Wettkampf.
Bilder aus Island sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.