Bundesministerin Edtstadler: Zusammenarbeit mit Kanada im Kampf gegen Desinformation
Stärkung transatlantischer Beziehungen – Staatsbürgerschaft an Nachkommen von Holocaust-Opfern verliehen
"Durch die Pandemie und den Krieg ist die Verbreitung von gezielter Desinformation und Verschwörungstheorien online noch weiter gestiegen. Es ist essenziell, dass wir uns besser koordinieren und Phänomenen wie Hass im Netz stärker entgegentreten", betonte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler im Rahmen ihres Treffens mit dem kanadischen Justizminister David Lametti. Ihr Aufenthalt in Ottawa und Toronto fand anlässlich der 70 Jahre andauernden diplomatischen Beziehungen zwischen Kanada und Österreich statt.
Der Kampf gegen Antisemitismus stand bei ihrem Besuch in Nordamerika ebenfalls im Mittelpunkt. In Toronto traf die Kanzleramtsministerin bei einer Wohltätigkeitsgala der Abraham Global Peace Initiative gegen Antisemitismus mit Kurt Tutter, dem Initiator der Shoah Namensmauern Gedenkstätte in Wien, zusammen. An 2 Nachkommen von Holocaust-Opfern verlieh sie die österreichische Staatsbürgerschaft. Das sei seit der einstimmig beschlossenen Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes 2019 möglich, wofür sie sich als Staatssekretärin im Innenministerium eingesetzt habe. "Wir können die Nazi-Gräueltaten nicht ungeschehen machen. Was ich aber versprechen kann, ist, dass wir immer alles tun werden, um gegen Antisemitismus anzukämpfen", so Edtstadler.
"Wichtig ist, dass die EU und Österreich die transatlantischen Beziehungen stetig stärken, so wie dies zuletzt mit Kanada bereits der Fall war", sagte Edtstadler. So seien etwa die österreichischen Exporte nach Kanada mit 1,44 Milliarden Euro bei einem neuen Rekordwert angelangt, während die 554 Millionen Euro für kanadische Exporte nach Österreich aus 2021 ebenso einen Spitzenwert darstellen würden. Derzeit gebe es 140 österreichische Niederlassungen in Kanada. Weitere Themen in ihren Gesprächen waren die Sanktionen gegen Russland und die mit dem Krieg in der Ukraine in Zusammenhang stehende Ernährungskrise. Auf dem Programm stand unter anderem auch ein Austausch mit österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern, wie etwa mit Frank Stronach und weiteren Wirtschaftstreibenden.
Bilder aus Kanada sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.