Pressekonferenz mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich: Die EU als Motor für die wirtschaftliche Erholung
Die EU als Wirtschaftsstandort stärken und bestmöglichen Perspektiven für Unternehmen schaffen: Das waren zentrale Elemente der Pressekonferenz von Europaministerin Edtstadler mit Wirtschafts-Landesrat Achleitner und Wirtschaftskammer-Präsidentin Hummer in Linz.
Coronavirus-Krise, Umsetzung des Green Deal, Brexit: Die EU steht aktuell vor zahlreichen Herausforderungen. Angesichts dessen müsse es ein zentrales Ziel sein, Wohlstand, Beschäftigung und ein hohes Maß an sozialer Sicherheit in Europa aufrechtzuerhalten, waren sich Europaministerin Karoline Edtstadler, Landesrat Markus Achleitner und die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Doris Hummer, bei einer Pressekonferenz am 31. Juli in Linz einig.
"Wir müssen die EU als Wirtschaftsstandort stärken und die besten Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen. Auch auf europäischer Ebene muss alles dafür getan werden, um Unternehmen in und nach der Krise bestmöglich zu unterstützen. Eine wettbewerbsfähige österreichische und europäische Wirtschaft setzt auf widerstandsfähige und innovative Unternehmen sowie einen Abbau von bürokratischen Regeln", betonte Europaministerin Karoline Edtstadler.
"Das Mitte Juli beschlossene EU-Budget für die Jahre 2021 bis 2027 und der Europäische Wiederaufbaufonds sollen gezielt Zukunftsinvestitionen in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung und Infrastruktur vorantreiben. Nur so kann Österreich, kann die EU international auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Dies war Bundeskanzler Sebastian Kurz bei den Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs besonders wichtig", führte die Europaministerin aus.
Gerade die Investitionen in Zukunftstechnologien sind speziell für Oberösterreich als Industrie- und Export-Bundesland besonders wichtig, betonten Landesrat Achleitner und Wirtschaftskammer-Präsidentin Hummer. Faire und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für energieintensive Industrien sowie die Entwicklung der Auslandsnachfrage seien für oberösterreichische Firmen bei der Erholung der Konjunktur zentral. Oberösterreich habe seit Österreichs EU-Beitritt vor 25 Jahren die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um 30 Prozent gesteigert und die Exporte von 10 auf 40 Milliarden Euro vervierfacht, rechnete Landesrat Markus Achleitner vor. "Die Europäische Union ist der Turbo für Oberösterreich." Die Coronavirus-Krise habe dramatische Auswirkungen auf Produktion und Lieferketten gehabt; ein Gefühl der Unsicherheit führe noch immer zu Zurückhaltung bei Konsum und Produktion. Wichtig sei es daher, nun die Investitionen in Forschung und Entwicklung nicht zurückzufahren, sondern diese auszuweiten.
"Wir haben aus der Coronavirus-Krise gelernt, dass wir in vielen Bereichen abhängig sind von anderen globalen Playern. Wir stehen im internationalen Wettbewerb mit China und den USA. Die EU zählt zu den größten Volkswirtschaften der Welt. Trotzdem tritt sie häufig als 27 einzelne Märkte statt als ein gemeinsamer europäischer Binnenmarkt auf. Wir müssen vieles einfacher und manches neu machen", schloss die Europaministerin.