Stärkung der strukturierten Landwirtschaft und regionaler Produkte im Fokus
Der erste Termin von Europaministerin Karoline Edtstadler im Zuge ihres Besuches in Tirol war ein Gespräch mit Landwirtinnen und Landwirten, um mit ihnen aktuelle Herausforderungen und Sorgen auszutauschen.
"Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren täglich frische Lebensmittel in bester Qualität. Wie wir auf europäischer Ebene die kleinteilig strukturierte Landwirtschaft in Österreich weiter stärken und die Versorgung mit regionalen Produkten sicherstellen können, das war das zentrale Thema meiner Gespräche mit Landwirtinnen und Landwirten aus Tirol. Denn eines haben wir vor allem durch die Coronavirus-Krise gelernt: Wir müssen in Europa wieder mehr selbst produzieren und unabhängiger von anderen globalen Mächten werden. Die Landwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur ist somit enorm wichtig für die Versorgungsicherheit in Österreich und Europa", so die Europaministerin bei ihrem ersten Termin im Rahmen der Österreich-Dialoge zur EU-Zukunftskonferenz in Tirol.
Vor allem die Zukunft der Landwirtschaft in der EU im Hinblick auf den europäischen "Green Deal", dessen zentrales Ziel ein faires, grünes und digitalisiertes Europa mit der Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 ist, bewegt die Menschen in den Regionen. Eine strukturierte Landwirtschaft mit einer konsequenten Weiterverfolgung der österreichischen Lebensmittel- und Qualitätsstrategie sei dabei besonders wichtig, bekräftigte die Europaministerin.
Neben der Frage, wie Tiertransporte eingeschränkt beziehungsweise unter Einhaltung hoher Standards durchgeführt werden können und trotzdem wirtschaftlich gut gearbeitet werden kann, waren auch die steigenden Probleme mit dem Wolf ein Thema. In ganz Österreich leben 30 bis 50 Wölfe, doch gerade Tirol ist davon besonders stark betroffen. Alleine in diesem Jahr seien in Tirol etwa 85 Nutztiere von Wölfen gerissen worden, betonten die Vertreterinnen und Vertreter der Tiroler Bäuerinnen und Bauern. Da dies die Almwirtschaft in ihrer Existenz bedroht, wünschen sich die Landwirtinnen und Landwirte, dass in naher Zukunft Lösungen für Wildtiermanagement und Herdenschutz gefunden werden.