Klagenfurt im Rennen um die Bezeichnung "Grüne Hauptstadt Europas 2026"
Klagenfurt am Wörthersee ist gemeinsam mit 2 weiteren Städten in der Shortlist beim "European Green Capital Award 2026 – Kärntner Landeshauptstadt punktet aufgrund von Maßnahmen zur hohen Luftqualität
Klagenfurt am Wörthersee in Kärnten wurde als eine von 3 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in die Shortlist für den Titel "Grüne Hauptstadt Europas 2026" (Englisch: "European Green Capital Award") auserkoren. Neben Klagenfurt schafften es auch Heilbronn in Deutschland sowie Guimarães in Portugal ins Finale.
Im Oktober 2024 werden die Finalisten vor einer internationalen Jury ihre Kommunikationsstrategien sowie einen Aktionsplan vorlegen. Die als "European Green Capital 2026" ausgezeichnete Stadt erhält 600.000 Euro, während die Auszeichnung beim "European Green Leaf Award" ein Preisgeld von 200.000 Euro auslobt. Am 24. Oktober 2024 werden die siegreichen Städte bei einer festlichen Veranstaltung in Valencia in Spanien bekannt gegeben.
Grund für den Einzug in das Finale: Diese Städte können besonders durch Maßnahmen gegen den Klimawandel, die Umweltverschmutzung sowie den Verlust von Biodiversität hervorstechen. In diesen Städten treffen innovative Lösungen auf starke Governance-Rahmenbedingungen. Dies dient letztlich auch der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Städten. Klagenfurt am Wörthersee führte beispielsweise ein umfassendes Monitoring der Luftqualität ein und erarbeitete Pläne, um die Luftqualität weiter zu verbessern, indem sie zunehmend mehr Haushalte an das nachhaltige Heizungssystem anschloss. Hinzu kommt, dass die Stadt in das nachhaltige Verkehrsnetz investierte – einschließlich elektrischer Lastenfahrräder.
Klagenfurt am Wörthersee, Heilbronn und Guimarães hatten sich in der Vorrunde gegen Braga (Portugal), Brașov (Rumänien), Córdoba (Spanien), Linz (Österreich), Riga (Lettland) sowie Rybnik (Polen) durchsetzen können.
EU-Kommissar Sinkevičius: "Finalisten sind Inspiration für andere Städte"
"Es ist ermutigend, Städte mit Ehrgeiz und Entschlossenheit zu sehen, die die ökologische Transformation vorantreiben. Es ist zum Wohle ihrer Bürgerinnen und Bürger, ihrer Gesundheit und Lebensqualität, aber auch für Unternehmen und unsere Ökosysteme. Die heutigen Finalisten sind bereits Vorreiter in wichtigen Umweltbereichen und können eine Inspiration für andere sein", erklärte Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei.
Auszeichnung auch für kleinere Städte
Für kleinere Städte mit rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gibt es eine eigene Auszeichnung – den "European Green Leaf Award". In der Shortlist für das Jahr 2026 finden sich folgende Kleinstädte:
- Águeda in Portugal
- Saint-Quentin in Frankreich
- Sant Boi de Llobregat in Spanien
- Vaasa in Finnland
Bewertungskriterien für die Preise
Beide Auszeichnungen evaluieren die Errungenschaften von europäischen Städten anhand von 7 Kriterien in folgenden Umweltbereichen:
- Luftqualität
- Wassermanagement
- Biodiversität, Grünflächen und nachhaltige Landnutzung
- Müllverarbeitung und Recycling-Wirtschaft
- Lärmbelastung
- Maßnahmen gegen den Klimawandel
- Anpassung an den Klimawandel
Hintergrund: Die Rolle von Städten bei der Bewältigung des Klimawandels
Städte spielen für den Umweltschutz eine zentrale Rolle. Denn Innovationen, schonender Ressourcenverbrauch und nachhaltige Praktiken können im Rahmen der Städteplanung erheblichen Einfluss auf den "ökologischen Fußabdruck" haben. Darüber hinaus sind städtische Gebiete mit ihren Skaleneffekten sowie dank engagierter Bürgerinnen und Bürger einflussreiche Vorbilder für die Umweltpolitik. Die in die Shortlist gewählten Städte zählen als herausragende Beispiele einer gelungenen urbanen Umweltpolitik.
Die Städte im Rennen um die beiden Auszeichnungen erhalten wertvolles Feedback von unabhängigen Expertinnen und Experten und können so wichtige Informationen bekommen, wie sie ihre Leistungen im Umweltbereich noch effektiver steigern können. Während ihres Titeljahres ziehen die Städte auf europäischer und internationaler Ebene viel Aufmerksamkeit auf sich, was wiederum den Tourismus, Investitionen und internationale Zusammenarbeit fördert. Zudem gibt es langfristige Vorteile: So können die Sieger-Städte die Perspektive von Bürgerinnen und Bürgern auf Umweltfragen verändern sowie eine positive Dynamik entwickeln, welche die "grüne" Transformation befördern kann. Auch Investoren können dadurch angezogen werden. Nicht zuletzt schafft der Titel Vorbildwirkung für andere Städte und stärkt die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit "ihrer" Heimatstadt.