Forschung und Entwicklung im Mittelpunkt
Europaministerin Karoline Edtstadler und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann besuchten am 29. Juni Expertinnen und Experten der St. Anna Kinderkrebsforschung
#MissionCancer: Um über europaweite Kooperationsprojekte im Kampf gegen Kinderkrebs zu diskutieren, trafen Europaministerin Karoline Edtstadler und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann mit Expertinnen und Experten der St. Anna Kinderkrebsforschung zusammen. Der Besuch der renommierten Forschungseinrichtung in Wien ist Teil der "Österreich-Dialoge", welche Europaministerin Edtstadler aktuell in alle Bundesländer führen. Ziel ist es, die Wünsche, Anliegen und Vorstellungen von Bürgerinnen und Bürgern im Vorfeld der für Herbst 2020 geplanten EU-Zukunftskonferenz direkt vor Ort anzuhören und mit unterschiedlichen Stakeholdern in Dialog zu treten.
"Im Rahmen der Österreich-Dialoge im Vorfeld der Konferenz zur Zukunft Europas durfte ich gemeinsam mit Wissenschaftsminister Heinz Faßmann die St. Anna Kinderkrebsforschung in Wien besuchen, um dort einige Einblicke in die wichtige Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erhalten. Bei einem gemeinsamen Round Table mit Expertinnen und Experten haben wir zudem besprochen, welche Maßnahmen es braucht, um den Kampf gegen Kinderkrebs in Zukunft noch intensiver voranzutreiben. Krebs betrifft alle Schichten der Gesellschaft, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Einkommen. Wenn wir nicht rasch handeln, könnte die Zahl der neu an Krebs erkrankten Personen in Europa bis zum Jahr 2035 von rund 3,5 Millionen auf 4,5 Millionen steigen", betonte Europaministerin Karoline Edtstadler.
Neben einer aktuellen Bestandsaufnahme der am CCRI laufenden Forschungsvorhaben wurden auch notwendige zukünftige Maßnahmen zur Förderung der Kinderkrebsforschung thematisiert. Die St. Anna Kinderkrebsforschung forscht und arbeitet seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie. Durch europäische und internationale Vernetzung werden Kräfte und Know-How gebündelt, um seltene Erkrankungen wie Kinderkrebs noch effektiver behandeln und bekämpfen zu können. Die Forschungsprojekte widmen sich Themen wie Ungleichheiten der Überlebenschancen bei Krebserkrankungen junger Menschen in Europa, der patientenzentrierten Langzeitnachsorge oder innovativen Therapieansätzen.
Kampf gegen Kinderkrebs: "Horizon 2020" ermöglicht europaweite Forschungsprojekte
Die Expertinnen und Experten der St. Anna Kinderkrebsforschung unterstrichen die Bedeutung der grenzüberschreitenden Forschungsarbeit. Europaministerin Edtstadler und Wissenschaftsminister Faßmann erhielten Einblicke in die am CCRI laufenden international geförderten "Horizon 2020"-Forschungsprojekte und diskutierten mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mögliche Schwerpunkte und Ziele für das kommende EU-Rahmenprogramm im Zeitraum 2021 bis 2027.
"Der heutige Austausch hat für mich wieder einmal eindrucksvoll unterstrichen, wie wichtig es für die österreichische Spitzenforschung ist, gemeinsam mit europäischen Partnern die Grenzen des Wissens zu verschieben. Davon profitieren wir alle, und besonders kommt es den Schwächsten unserer Gesellschaft zu Gute, wie wir am Beispiel der exzellenten Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung sehen", sagt Wissenschaftsminister Faßmann.
"Mit 'Horizon 2020' hat die Europäische Union von 2014 bis 2020 bereits eine Fülle von zukunftsweisenden Projekten in den Bereichen Forschung und Innovation mit rund 75 Milliarden Euro gefördert. Vor allem im Bereich der Grundlagenforschung und auch in der Produktentwicklung konnten so wichtige Fortschritte erzielt werden. Österreich schneidet bei 'Horizon 2020' besonders erfolgreich ab und konnte noch vor dem eigentlichen Programmende bereits 1,52 Milliarden Euro an Fördermitteln einwerben. Diese Erfolgsgeschichte erhält mit 'Horizon Europe' nun einen Nachfolger und soll von 2021 bis 2027 weitergeführt werden", so Europaministerin Edtstadler.
Das "Horizon Europe"-Programm gliedert sich in 5 Missionen; einer der Schwerpunkte ist der Kampf gegen Krebs. Bis zum Jahr 2030 sollen in Europa 3 Millionen Menschen mehr von Krebs geheilt werden beziehungsweise länger und qualitativ besser mit der Erkrankung leben können. Ein generelles Ziel von "Horizon Europe" ist es, den Forschungsstandort Europa zu stärken und gegen einen "Brain Drain" – die Abwanderung von Talenten aus Europa – anzukämpfen. Von diesen Bemühungen profitiert auch Österreich, speziell in diesen herausfordernden Zeiten, wie Europaministerin Edtstadler ausführte: "Die Europäische Union soll weltweiter Innovations-Spitzenreiter werden, denn die Corona-Krise hat uns vor Augen geführt, dass wir zu sehr von anderen globalen Playern wie China abhängig sind. Programme wie 'Horizon Europe' sollen die Resilienz der EU stärken und dabei helfen, europäisches Know-How zu bündeln und das Abwandern von klugen Köpfen in der Europäischen Union verhindern."