Zivildienststaatssekretärin Plakolm: Zivildienst wurde zum Headhunter für den haupt- und ehrenamtlichen Bereich

"Tragende Säule für die Profis im Pflege- und Sozialbereich" – Jahresbilanz 2024

Die für den Zivildienst zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm sieht mit 14.892 Zuweisungen (+ 1,8 Prozent im Vergleich mit 2023) und einer Bedarfsdeckung von 90,7 Prozent (+ 1,5 Prozent im Vergleich mit 2023) auf eine sehr positive Jahresbilanz 2024 und das drittbeste Ergebnis bei den Zuweisungen seit Bestehen des Zivildienstes zurück. Die heurige Bedarfsdeckung entspricht der höchsten der letzten 7 Jahre. Nach Sparten gemessen stand das Rettungswesen mit 39,3 Prozent an der Spitze, gefolgt von der Sozial- und Behindertenhilfe (26,25 Prozent) und der Altenbetreuung (11,72 Prozent).

Goldrichtige Entscheidung, den Wehrersatzdienst zu etablieren

"Der Zivildienst ist eine Gänsehautgeschichte, die 1975 mit 344 mutigen jungen Männern begonnen hat. 2025 sind unsere Zivildiener eine tragende Säule und helfende Hand für die Profis im Pflege- und Sozialbereich, für die Kameraden im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr, die Zuhörer und Geschichtenerzähler und vieles mehr", bedankte sich Plakolm bei allen Zivildienern. Seit 1975 wurden 439.805 junge Männer an Zivildiensteinrichtungen zugewiesen, wobei die Abschaffung der Gewissensprüfung 1992 einen sprunghaften Anstieg bewirkt hat. "Der Zivildienst hat sich in 50 Jahren vom ungeliebten Wehrersatz zum Headhunter für den haupt- und ehrenamtlichen Bereich entwickelt. Vor 50 Jahren haben wir die goldrichtige Entscheidung getroffen, den Wehrersatzdienst zu etablieren – und es ist gut, dass die Volksbefragung im Jänner 2013 daran nichts geändert hat", erklärte die Staatssekretärin.

Sinnhaftigkeit als Hauptmotiv für den Zivildienst

Die 3. Zivildienststudie der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag des Bundeskanzleramtes hat ergeben, dass 9 von 10 Zivildienern sich wieder für den Zivildienst entscheiden würden. Für fast 73 Prozent ist die Sinnhaftigkeit das Hauptmotiv, sich für den Zivildienst zu entscheiden. Insgesamt bringt er 1,8 Milliarden Euro an positivem Effekt. Nach Abzug der Kosten bleiben 1,5 Milliarden Euro an Leistungen und positiver Wirkung. Eine Abschaffung würde für das Ehrenamt Mehrkosten in Höhe von 500 Millionen Euro bedeuten. "Der Zivildienst ist ein 500 Millionen Euro schwerer Headhunter. Gäbe es ihn nicht, bräuchten wir alleine im ehrenamtlichen Bereich 500 Millionen Euro mehr, um die Zivis, die nach ihrem Dienst ehrenamtlich bei ihren Organisationen bleiben, zu ersetzen", erläuterte Claudia Plakolm abschließend.