Jugendstaatssekretärin Plakolm bei Europa-Forum Wachau: "Müssen junge Burschen für den Pflegebereich begeistern"

US-Spitzenpolitikerin Abby Finkenauer zu Gast in Österreich

Claudia Plakolm, Abby Finkenauer
Foto: Florian Schroetter

Beim Europa-Forum Wachau hatte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm einen Gast aus Amerika vor Ort dabei. Die Sonderbeauftragte für globale Jugendfragen des US-Außenministeriums, Abby Finkenauer, begleitete die Staatssekretärin bei ihren Terminen in Niederösterreich. Zuerst besuchten Sie die "Innovation Farm" des Francisco Josephinum in Wieselburg und tauschten sich mit jungen Landwirtinnen und Landwirten aus. Anschließend ging es zum Europa-Forum Wachau.

Beim Forum selbst stand Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm zuerst beim Programmpunkt "Invest in Health" Rede und Antwort. "Eine der Errungenschaften der Digitalisierung ist, dass man sich mithilfe von Apps aktiv mit der eigenen Fitness auseinandersetzen kann. Bei jungen Menschen ist es ein zunehmender Trend, dass Fitness und Wohlbefinden wichtiger werden", sagte Plakolm im Rahmen ihrer Ausführungen in Krems. "Ich bin davon überzeugt, dass noch weitere, bessere Apps hinzukommen werden, die den Gesundheitsbereich entlasten können. Es ist schon erstaunlich, was bereits jetzt technisch alles möglich ist", so die Jugendstaatssekretärin, die darauf verwies, dass man im Ministerrat zuletzt eine Pilotphase von digitalen Gesundheitsanwendungen beschlossen habe.

Eine der Weiterentwicklungen könne das Element der Gamification sein. "Dabei integrieren wir ernste Themen wie Gesundheit in spielerische Elemente. Durch Spielmechanismen können wir noch mehr Menschen dazu motivieren, sich gesund zu halten", stellte die Staatssekretärin fest, die dabei besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen entsprechende Chancen sieht. "In meiner Zuständigkeit als Staatssekretärin für Zivildienst sehe ich, dass wir hier dringenden Handlungsbedarf haben: Immer mehr junge Burschen sind untauglich, weil die Fitness nicht vorhanden ist. Deshalb müssen wir auf solche spielerischen Zugänge setzen", erläuterte Claudia Plakolm.

Zivildienst als Headhunter im Pflegebereich

Ebenso nahm sie auf den Personalmangel bei Gesundheitsberufen Bezug: "Wir müssen bei jungen Menschen einen Schwerpunkt setzen, sie mehr für den Pflegebereich zu begeistern. In Österreich haben wir da einen Headhunter im Sozialbereich: den Zivildienst. Dabei kommen junge Männer oft erstmals mit Pflege oder Sozialarbeit in Berührung. 70 Prozent von ihnen bleiben dann in der Einrichtung – als Freiwillige oder als Hauptamtliche", sagte die Staatssekretärin. Man wolle diesen Effekt verstärken, indem man während des Zivildienstes so viele Einblicke wie möglich gewährt. "Dafür haben wir etwa im letzten Jahr Zivildienstleistenden Zugang zu einer eigenen Grundausbildung in der Pflege ermöglicht. Aber auch Möglichkeiten wie die Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Jahr sind dabei wichtig. Ich sehe jedenfalls in der nächsten Generation ein riesiges Potenzial für den Sozialbereich", schloss Jugendstaatssekretärin Plakolm, die beim Europa-Forum Wachau gemeinsam mit der US-Vertreterin Abby Finkenauer auch noch bei der Session "Youth Engagement" teilnahm.

Bilder vom Europa-Forum Wachau sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.