Bundeskanzler Nehammer: "Primärversorgungszentren ermöglichen vernetztes Arbeiten und bessere, wohnortnahe Versorgung"
Besuch der ersten künftigen Kinder-Primärversorgungseinrichtung in Österreich
"Es ist schön zu sehen, wenn Gesetze mit Leben erfüllt werden. Erst vergangene Woche haben wir im Ministerrat die Novelle des Primärversorgungsgesetzes beschlossen und heute stehen wir hier in der bald ersten Kinder-Primärversorgungseinrichtung Österreichs. Es ist ein Pilotprojekt, dem hoffentlich viele weitere folgen werden. Denn Primärversorgungseinrichtungen wie diese sind viel mehr als nur ein sperriges Wort. Sie bedeuten gemeinsames, vernetztes Arbeiten mit Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer anlässlich seines Besuchs in der ersten künftigen Kinder-Primärversorgungseinheit (PVE) in der Wiener Donaucity. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Johannes Rauch überzeugte er sich vor Ort vom umfassenden Angebot in der bisherigen Gruppenpraxis DDr. Peter Voitl & Partner, die nun zu einer PVE für Kinder weiterentwickelt wurde und kurz vor der Eröffnung steht.
Österreichweit bereits 33 Primärversorgungseinheiten in Gründung
In Österreich befinden sich derzeit 33 neue Primärversorgungseinheiten im Gründungsprozess. 5 von ihnen sind spezialisierte Kinder-PVE, die durch die Novelle zum Primärversorgungsgesetz erstmals möglich werden, so Nehammer. "Diese positive Entwicklung ist höchst erfreulich. Primärversorgungseinrichtungen werden wesentlich dazu beitragen, dass die Versorgung mit Kassenärztinnen und -ärzten österreichweit rasch verbessert wird", betonten Kanzler und Gesundheitsminister unisono. Ziel der Regierung sei es, die Anzahl der Primärversorgungszentren bis 2025 von derzeit 40 auf über 120 zu verdreifachen.
Das Angebot in der ersten Kinder-PVE im 22. Wiener Gemeindebezirk wird neben der Behandlung durch Kinderärztinnen und -ärzte auch Spezialambulanzen, eine kinderkardiologische Versorgung sowie Zusatzangebote wie Logopädie, Psychologie und Ernährungsberatung umfassen. Den Patientinnen und Patienten kann dadurch eine umfassende und koordinierte Versorgung angeboten werden. Die Behandlungsmöglichkeiten erfolgen dabei als Kassenleistung. Geöffnet ist die Praxis während der Woche bis in die Abendstunden, an Wochenenden steht ein Notdienst zur Verfügung.
Der Ausbau der Primärversorgung ist ein wesentlicher Teil der angekündigten Reform des Gesundheitssystems. Für Patientinnen und Patienten sollen dadurch Gesundheitszentren mit längeren Öffnungszeiten und einem breiten Angebot an verschiedenen medizinischen Leistungen zur Verfügung stehen. Vorteile für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Zusammenarbeit im Team, geregelte Arbeitszeiten und die gegenseitige Vertretungsmöglichkeit. "Damit kann die wohnortnahe Versorgung für Menschen verbessert und Spitäler können entlastet werden", so der Bundeskanzler.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.