Staatssekretärin Plakolm fordert für 2024 "Europäisches Jahr gegen Hass"
EU-Jugendrat in Brüssel – Initiative gegen Extremismus und Antisemitismus
"Die Zunahme von Hass in unserer Gesellschaft beobachte ich mit großer Sorge. Wir dürfen nicht zulassen, dass an unserem Zusammenhalt gerüttelt wird. Ganz im Gegenteil, wir müssen dem Hass entschieden entgegentreten, egal ob digital oder analog. Das gilt auch auf europäischer Ebene", sagte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm anlässlich der Tagung des Rates der Jugendministerinnen und -minister in Brüssel. Die Ratssitzung war dem Thema der "sozialen Dimension eines nachhaltigen Europas für die Jugend" gewidmet. Die Staatssekretärin setzte sich im Rahmen der Tagung für ein Europäisches Jahr 2024 gegen Hass ("Terminating Hate") ein. Dabei solle vor allem Antisemitismus ins Visier genommen werden, "der durch unkontrollierte illegale Migration Platz in Europa findet", so Plakolm. Antisemitismus und Extremismus seien "Gift für unsere Gesellschaft und es ist alarmierend, wenn diese Tendenzen zunehmen".
Antisemitismusbericht mit "alarmierenden Ergebnissen"
Die Jugendstaatssekretärin nahm dabei Bezug auf den kürzlich präsentierten Antisemitismusbericht des österreichischen Parlaments und die "alarmierenden Ergebnisse" bei der Befragung türkisch- und arabischstämmiger Menschen in Österreich: "Wir haben mit einer eingeschleppten Form, mit muslimischem Antisemitismus, zu kämpfen." Dieser sei "bei jungen Menschen, die türkisch- oder arabischstämmig sind", besonders ausgeprägt. "Da sind auch die Communitys stark in der Verantwortung, entschieden gegen Antisemitismus in ihren Reihen aufzutreten. Das ist wichtiger denn je", betonte Plakolm und verwies darauf, dass die Bundesregierung ein klares Bekenntnis gegen jeglichen Extremismus abgelegt habe.
Ein "Europäisches Jahr gegen Hass" könne eine "großartige Initiative sein, die Zivilcourage der Menschen zu stärken", so die Staatssekretärin. Es sei wichtiger denn je, "der jungen Generation wieder bewusst zu machen, welche Bedeutung Frieden in einem geeinten Europa hat", verwies Plakolm auf den Ukraine-Krieg.
Inklusion ukrainischer Kinder und Jugendlicher durch Ehrenamt
Die Jugendministerinnen und -minister befassten sich zudem mit dem Thema der Inklusion ukrainischer Kinder von vertriebenen Familien. Dabei sei Österreich vorbildhaft, so die Staatssekretärin. Auf ihre Initiative wurde vor einem Jahr eine Buddy-Initiative ins Leben gerufen, die ukrainische Kinder und Jugendliche ins Ehrenamt bringen sollte, um sie rascher zu integrieren und sie beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Junge österreichische Freiwillige werden hier mit jungen ukrainischen Vertriebenen in einer Buddy-Partnerschaft zusammengeführt. "Unser Buddy-System wurde sehr gut angenommen und ist ein absolutes Best-Practice-Beispiel, das sich auch andere Länder abschauen sollten", so Plakolm.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.