Bundesministerin Edtstadler: Durch Bildung den Jüngsten der Gesellschaft die Thematik Antisemitismus näherbringen

Prävention von Antisemitismus durch Bildung

Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler informierte beim Pressefoyer nach dem Ministerrat gemeinsam mit Bildungsminister Martin Polaschek über die Initiative "Prävention von Antisemitismus durch Bildung". Mit einem neuen Strategiepapier sollen Schuldirektionen, Bildungsverwaltung und die für die Lehrerkräfteaus- und -weiterbildung zuständigen Pädagogischen Hochschulen beziehungsweise Universitäten künftig besser für die Bekämpfung von Antisemitismus gerüstet sein.

"Österreich ist eines der ersten europäischen Länder das eine Nationale Strategie gegen Antisemitismus präsentiert hat. Wir sind Vorreiter im Kampf gegen Antisemitismus. Es ist notwendig alles zu tun, was in unserer Macht steht, um gegen diesen Hass in der Gesellschaft vorzugehen und jede Form des Extremismus und Antisemitismus zu bekämpfen", sagte Edtstadler.

Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus seien im Jänner 2021 38 Maßnahmen präsentiert und es sei bereits ein erster Umsetzungsbericht dargelegt worden. 10 der 38 Maßnahmen betreffen die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung. Nun wurden vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und dem OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, darauf aufbauend Vorschläge und Empfehlungen für die Bildungsverwaltung, für die Lehrpersonenaus- und -weiterbildung, sowie für die Unterstützung von Betroffenen im Falle antisemitischer Vorfälle erarbeitet und in einem Strategiepapier gebündelt, das konkrete Empfehlungen für die gesamte Bildungsverwaltung gibt.

"Die Initiative vom Bildungsministerium ist an Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen, denn wir müssen bei den Jüngsten in unserer Gesellschaft anfangen und mit der Bildung auf die Thematik eingehen. Es muss uns aber auch klar sein, dass wir immer wieder neue Formen des Erinnerns hervorholen und uns darüber austauschen müssen, weil wir Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verlieren und der direkte Austausch mit ihnen oft nicht mehr möglich ist", so die Kanzleramtsministerin. Daher sei es besonders zentral, bei den Lehrkräften, den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Eltern und der Gesellschaft anzusetzen. Antisemitismus und die Bekämpfung davon sei eine Querschnittsmaterie, daher sei es wichtig, auch im Netz dagegen vorzugehen.

"Erst letzte Woche habe ich in Israel in diesem Zusammenhang viele Gespräche geführt, unter anderem auch mit dem Präsidenten Israels, und habe die Gelegenheit gehabt, darzulegen, was Österreich im Kampf gegen Antisemitismus leistet und dass wir hier wirklich Vorreiter sind. Wir wollen dranbleiben und haben auch ein nationales Forum eingerichtet, bei dem wir uns mit allen Stakeholdern austauschen, um zu schauen, ob die gesetzten Maßnahmen treffsicher sind und dahinführen, wo wir hinwollen. In letzter Instanz muss das heißen: ein florierendes jüdisches Leben in unserer Gesellschaft", bekräftigte Karoline Edtstadler.

Bildungsminister Martin Polaschek hob in seinen Ausführungen hervor: "Bildung, Wissenschaft und Forschung sind zentrale Instrumente, um wirkungsvoll gegen Antisemitismus vorzugehen. Die Gefahr und Herausforderung von Antisemitismus sind uns deutlich bewusst. Die jüngsten Zahlen der Israelitischen Kultusgemeinde zu antisemitischen Vorfällen erschrecken und zeigen, dass es hier eine stärkere Bewusstseinsbildung braucht. Wir nutzen sowohl die Pädagoginnen- und Pädagogenbildung, die Schulentwicklung als auch berufsethische Standards im Bildungsbereich, um Antisemitismus entschlossen zu bekämpfen."

Bilder vom Pressefoyer über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.

Dokument

Strategiepapier "Prävention von Antisemitismus durch Bildung" (PDF)