Kinderbetreuung: Mehr Qualität durch neue 15a-Vereinbarung
Barcelona-Ziel der EU bei den 3- bis 6-Jährigen übertroffen; Neue 15a-Vereinbarung bringt mehr Plätze für Unter-3-Jährige
Die veröffentlichte Kindertagesheimstatistik der Statistik Austria für das Kindergartenjahr 2021/2022 zeigt insgesamt eine positive Entwicklung der Kinderbildung und -betreuung in Österreich. Die Betreuungsquote bei den 3- bis 6-Jährigen ist im Gegensatz zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 95 Prozent gestiegen. Damit wurde in allen Bundesländern abermals das Barcelona-Ziel der EU mit einer Betreuungsquote von 90 Prozent bei den 3- bis 6-Jährigen trotz Corona-Pandemie übertroffen.
Auch bei den 5-Jährigen ist dank des Pflichtkindergartens eine sehr hohe Besuchsquote von 98,2 Prozent zu beobachten. Familienministerin Susanne Raab sieht hier eine positive Entwicklung: "Dass wir abermals das Barcelona-Ziel bei der Betreuung der 3- bis 6-Jährigen erreicht haben und die Quote hier auch angestiegen ist, zeigt, dass unsere Maßnahmen fruchten. Eine ausreichende, qualitätsvolle Kinderbetreuung ist für Familien und insbesondere für Frauen von großer Bedeutung und ein Schlüsselfaktor für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Daher freut es mich sehr, dass wir mit der neuen 15a-Vereinbarung, die ab Herbst gilt, den bisher erfolgreichen Weg weiter beschreiten und insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Das ist ein Rekordbudget für die Kinderbetreuung und ein Meilenstein in der Familienpolitik!", betont Raab.
Aufholbedarf sieht die Familienministerin bei der Betreuung der Unter-3-Jährigen, auch wenn die Besuchsquote im Vergleich zum Kindergartenjahr 2020/2021 um 1,3 Prozent auf 31,2 Prozent gestiegen ist: "Mit der neuen 15a-Vereinbarung wird die Anzahl der Plätze für Unter-3-Jährige nun deutlich angehoben. Wir wollen das Barcelona-Ziel von 33 Prozent möglichst rasch erreichen."
Weitere Schwerpunkte der neuen 15a-Vereinbarung sind längere und flexiblere Öffnungszeiten, ein flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung vor allem in ländlichen Regionen sowie die sprachliche Frühförderung, die bereits im Kindergarten implementiert wird. Die frühzeitige Förderung der deutschen Sprache leistet einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in die österreichische Gesellschaft. "Als Familien- und Frauenministerin und auch als Mutter ist mir das ein großes Anliegen, denn die Vereinbarung sorgt dafür, dass mehr Plätze mit mehr Qualität und besseren Öffnungszeiten zur Verfügung stehen. Das heißt, dass das Angebot flexibel, flächendeckend und ganzjährig sein wird. Jede Familie und jede Mutter wird diese Verbesserungen spüren", so Raab.
Seit 2008 beteiligt sich der Bund an den Kosten der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen, die grundsätzlich in die Zuständigkeit der Länder fallen. Seit damals konnten schon große Erfolge erzielt werden. So hat sich die Betreuungsquote bei unter 3-Jährigen von 14 Prozent auf 31,2 Prozent mehr als verdoppelt und die Betreuungsquote bei 3- bis 6-Jährigen ist von 86,6 Prozent auf 95 Prozent gestiegen. Darüber hinaus wurden insgesamt rund 90.500 Plätze geschaffen.