Frauen- und Integrationsministerin Raab: Neue Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen
Projekte zum Gewaltschutz sowie zur Stärkung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund werden mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert
"Es ist traurige Realität, dass in Österreich in diesem Jahr bisher 11 Frauenmorde verübt worden sind. Für mich ist eines ganz klar: Jeder einzelne Fall ist einer zu viel, denn hinter jedem Opfer dieser entsetzlichen Taten stehen auch trauernde Hinterbliebene und Familien. Vor dem Hintergrund des Gewaltschutzpakets der Bundesregierung, das wir im Mai präsentiert haben, investieren wir deshalb durch 2 neue Förderaufrufe insgesamt 3,6 Millionen Euro in Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen", sagt Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab.
"Mit dem Start der Förderaufrufe im Frauen- sowie im Integrationsbereich wollen wir einerseits Projekte zum Schutz von Frauen vor Gewalt sowie zur Stärkung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund in ganz Österreich unterstützen", so die Ministerin. Davon sollen insbesondere Projekte mit einem Fokus auf kulturell bedingte und sexuelle Gewalt, vor allem im Rahmen von häuslicher Gewalt, profitieren. Andererseits wird ein zweiter Schwerpunkt auf Initiativen liegen, die Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund bei ihrer Selbstbestimmung stärken.
Konkret sollen 1,6 Millionen Euro in Projekte und Initiativen in ganz Österreich fließen, die in der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen und Mädchen tätig sind sowie Mädchen und Frauen unterstützen, die Opfer von geschlechtsspezifischer, kulturell bedingter oder häuslicher Gewalt geworden sind.
Für Maßnahmen, die Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund stärken, stellt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) 2 Millionen Euro bereit. Diese sollen vorrangig Projekten zugutekommen, in denen jene Frauen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden, die derzeit nicht arbeiten oder überhaupt noch nie gearbeitet haben. Aber auch Maßnahmen, die dazu beitragen, patriarchale Strukturen aufzubrechen sowie von kulturell bedingter Gewalt betroffene Mädchen und Frauen unterstützen. Franz Wolf, Direktor des ÖIF, dazu: "Ein Arbeitsschwerpunkt des Österreichischen Integrationsfonds liegt auf der Stärkung und Förderung von Frauen. Dazu wird an den 9 Integrationszentren eine breite Palette an Beratungen, Kursen und Seminaren angeboten, um Frauen dabei zu unterstützen, ihre Chancen und Möglichkeiten in Österreich zu erkennen und wahrzunehmen. Darüber hinaus fördert der ÖIF in allen Bundesländern Integrationsprojekte für Frauen, ein Fokus liegt hierbei auf den Bereichen Arbeitsmarkt und Gewaltschutz."
Interessierte Fördernehmer können sich ab 4. Juni um die Fördergelder bewerben. Alle Informationen sind auf den Websites des Bundeskanzleramts beziehungsweise des Österreichischen Integrationsfonds ersichtlich. "Wir müssen alles tun, damit Frauen in Österreich sicher leben können. Daher werden wir vor dem Hintergrund des Gewaltschutzpakets einen speziellen Fokus auf Projekte in der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Initiativen gegen kulturell bedingte Gewalt legen", so die Frauen- und Integrationsministerin abschließend.