Frauenministerin Raab: 400.000 Folder mit Infos zu Gewaltschutz für ganz Österreich
Info-Kampagne für Frauen im Lockdown: Neue Folder zum Thema Gewaltschutz liegen in Supermärkten, Apotheken sowie in weiterer Folge in Arztpraxen in ganz Österreich auf
Rund 400.000 vierseitige Broschüren mit Informationen zu Beratungsangeboten und allen wichtigen Adressen und Telefonnummern für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen liegen seit Beginn dieser Woche in Supermärkten, Arztpraxen sowie Apotheken in ganz Österreich auf. Das Projekt wurde von Frauenministerin Susanne Raab in Kooperation mit dem Handelsverband Österreich, der Apothekerkammer und der Ärztekammer Österreich umgesetzt. Am Montag machte sich Ministerin Raab zusammen mit Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will, Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr und Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres in einer Druckerei in Wien-Margareten selbst ein Bild vom Produktionsfortschritt.
In den neuen Gewaltschutz-Broschüren finden Betroffene einen umfassenden Überblick über die wichtigsten bundesweiten Angebote sowie auch über regionale Hilfseinrichtungen. Die Infofolder liegen in Supermärkten der Ketten Hofer, Spar, Unimarkt, Nah und Frisch, Denn's, Billa und Merkur auf, aber auch in ausgewählten Apotheken sowie Arztpraxen in ganz Österreich. Die gesamten Infofolder werden auch online auf der Website des Bundeskanzleramts zum Download zur Verfügung gestellt. Um diese Informationen möglichst vielen Betroffenen zugänglich zu machen, werden die Broschüren zudem in 13 Sprachen online veröffentlicht.
Dazu Frauenministerin Susanne Raab: "Als Frauenministerin ist mir der Schutz von Mädchen und Frauen vor Gewalt ein besonderes Anliegen, vor allem in der jetzigen Zeit des Lockdowns, wo es wieder zu vermehrter häuslicher Gewalt kommen kann. Psychische oder physische Gewalt hat viele Gesichter und kann alle Frauen treffen, unabhängig von Alter, Herkunft, Kultur oder Einkommen. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir den Handelsverband, die Apothekerkammer und die Ärztekammer als Partner gewinnen konnten und Frauen und Mädchen mit den rund 400.000 Foldern im Lebensmittelhandel, Arztpraxen und Apotheken informieren können."
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will: "Die Corona-Krise stellt uns alle vor gewaltige gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen. Die erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verändern unser Arbeitsleben, unser Konsumverhalten und sie belasten auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Umso wertvoller sind jetzt Initiativen wie jene der Frauenministerin gegen häusliche Gewalt. Auch dem Handelsverband und der gesamten Handelsbranche ist es ein großes Anliegen, bedrohte Frauen und Kinder in dieser Ausnahmesituation zu schützen. Daher freuen wir uns über den Schulterschluss zwischen Frauenministerium, Handelsverband und unseren Mitgliedern."
Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr ergänzt: "Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, fällt es oft schwer Hilfe zu suchen. Die Gewaltschutzbroschüre stellt eine wertvolle Unterstützung bei der Suche nach passenden Betreuungseinrichtungen dar und Apotheken sind ideale Orte, um diese Informationen anzubieten. Die österreichischen Apothekerinnen und Apotheker bieten – auch während des Lockdowns – stets eine offene Tür und ein offenes Ohr für die Menschen. Frauen, die Hilfe brauchen, sind bei uns gut aufgehoben und erhalten die Gewaltschutzbroschüren diskret und vertraulich."
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres: "Gerade in Zeiten von Corona sind es vor allem die Hausärzte, die immer wieder Kenntnis über häusliche Gewalt erhalten. Hier ist es wichtig, dass sie rasch und unbürokratisch über Beratungsangebote informieren können. Die Ärztekammer unterstützt daher die Informationsoffensive des Bundeskanzleramts, auch in der Hoffnung, dass gefährdete Frauen die Hilfseinrichtungen nicht erst dann kontaktieren, wenn es schon zu Gewalt gekommen ist, sondern schon davor, wenn Gewalt droht und Gefahr in Verzug ist."