Bundesministerin Raab: Mit Ländern und Unternehmen frauen- und familienfreundliche Rahmenbedingungen gestalten
Mehr Geld für flexiblere Kinderbetreuung und sprachliche Frühförderung
"Für mich als Familien- und Frauenministerin ist es wichtig, dass wir alles tun, damit Mütter selbstverständlich ihre Chancen am Arbeitsmarkt verwirklichen können. Finanzielle Unabhängigkeit steht im Zentrum der Selbstbestimmung der Frau", betonte Bundesministerin Susanne Raab bei einer mit Arbeitsminister Martin Kocher und AMS Wien-Landesgeschäftsführerin Petra Draxl abgehaltenen Pressekonferenz zum Thema "Angebote für betreuungspflichte Arbeitssuchende". Besonders bei Müttern am Beginn ihres Erwerbslebens sei Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders wichtig.
Ziele für Kinderbetreuung bei 15a-Verhandlungen mit Ländern
Österreich stehe bei Familienleistungen an dritter Stelle in Europa. "Wir werden auch mehr Geld in die institutionelle Kinderbetreuung investieren. Der Bund unterstützt dabei im Rahmen einer 15a-Vereinbarung die Bundesländer. Ein neuer Schwerpunkt soll flexiblere und längere Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen ermöglichen, um von Teilzeit- leichter in Vollzeitarbeit zu gelangen", so die Familien- und Frauenministerin. Ein weiteres wichtiges Thema sei die geplante Schaffung von mehr Betreuungsplätzen für Unter-3-Jährige: "Mit der Kostenbeteiligung des Bundes konnte die Betreuungsquote in dieser Altersschicht in den letzten Jahren bereits mehr als verdoppelt werden." Die Integrationsministerin betonte auch die Wichtigkeit von zeitgerechter Investition in die sprachliche Frühförderung in Kindergärten, "damit jedes Kind in unserem Bildungssystem die gleichen Chancen in unserem Land vorfindet".
Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf
"Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit den Unternehmen. Bei der Gestaltung von familienfreundlichen Rahmenbedingungen ist es wichtig, auch die Wirtschaft mit an Bord zu haben. Mehr denn je ist es jetzt wesentlich – laut einer Studie sehen das 67 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so –, dass sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren können", hielt Susanne Raab fest, die eine Chance sieht, gemeinsam mit den Unternehmen für mehr Qualitätszeit in den Familien zu sorgen. Bei einem Gütesiegel für Familienfreundlichkeit habe ihr Ressort österreichweit bereits mehr als 600 Arbeitgeber zertifiziert, wobei es um Methoden wie flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuung in den Unternehmen selbst geht. Als neuer Schwerpunkt sei hybrides Arbeiten fixiert worden.
"Jede Familie soll das Lebensmodell für sich wählen, das für Eltern und Kind das Beste ist. Mir ist die Gleichberechtigung sowie die partnerschaftliche Aufteilung der Betreuungspflichten und der Familienarbeit ein ganz großes Anliegen. Der langfristige Weg zur Stärkung der Frauen besteht darin, dass sie in besserverdienende Branchen kommen. Damit ist es möglich, dass auch der Vater in Karenz geht und nicht immer nur die Mutter", erläuterte Raab. Man arbeite auch daran, Frauen vermehrt über die Auswirkungen der Kinderkarenzzeiten auf ihr Lebenseinkommen zu informieren. Und schließlich sehe man, "dass wir einen großen Gap bei den Pensionen haben, dass Frauen vielfach weniger an Pension erhalten als Männer. Daher arbeiten wir am automatischen Pensionssplitting, damit sich die partnerschaftliche Aufteilung in der Pension wiederspiegelt", so Raab.
Bilder von der Pressekonferenz sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.