#at25eu Finanzen

Mehr Wachstum und Beschäftigung

Bauarbeiter auf einer Baustelle
Foto: EU-Kommission

Ökonomische Studien belegen, dass Österreich als kleine exportorientierte Wirtschaft vom gemeinsamen Markt und insbesondere von der Osterweiterung ab dem Jahr 2004 stark profitiert hat.  

Laut Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts hat die Zunahme der außenwirtschaftlichen Aktivitäten durch die EU-Integration das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um durchschnittlich 0,5 bis 1 Prozent pro Jahr erhöht und 18.000 zusätzliche Jobs pro Jahr geschaffen. Das entspricht einer kumulierten Steigerung des realen Einkommens um 16 Prozent gegenüber einem Szenario ohne EU-Beitritt und einer Erhöhung der Gesamtbeschäftigung um 13 Prozent (Breuss 2018, Oberhofer und Streicher 2019). 

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Banken- und Kapitalmarktunion

Diverse Euro-Banknoten
Foto: Österreichische Nationalbank

Die Banken- und Kapitalmarktunion ist ein wesentlicher Teil der Wirtschafts- und Währungsunion und des Binnenmarktes. Diese Errungenschaft kommt speziell nach der Finanzkrise rund um die Jahre 2007 und 2008 allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. Die einheitliche Beaufsichtigung der Banken im Euro-Raum hat die Risikotragfähigkeit und Stabilität insgesamt deutlich verbessert.

Die NPL-Ratio (Rate der notleidenden Kredite, "non performing loans") ist EU-weit von 6,5 Prozent (Dezember 2014) auf 3,0 Prozent (Juni 2019) gesunken. In Österreich beträgt dieser Wert im Juni 2019 nur mehr 2,3 Prozent und die Eigenkapitalquote der Banken konnte auf 15,5 Prozent erhöht werden.

Mit der Kapitalmarktunion wird für Unternehmen – und damit zugleich den kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) – der Zugang zu Finanzierungen erleichtert und für Verbraucherinnen und Verbraucher die Information sowie somit auch das Wissen über Anlagemöglichkeiten verbessert.

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Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich durch die EU

Baukräne
Foto: Audiovisuelle Dienste EU-Kommission/AFP ImageForum

Der EU-Beitritt, die Teilnahme an der Währungsunion sowie die Erweiterung der Europäischen Union nach Osteuropa im Jahr 2004 und 2007 haben die strategische Stellung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich als Dreh-und Angelpunkt zwischen Westeuropa einerseits und Mittel- und Osteuropa andererseits begünstigt. Dieser Prozess förderte zudem die Entwicklung einer modernen, leistungsfähigen Industrie und zunehmend bedeutsamen Exportwirtschaft als Voraussetzungen für Beschäftigung und Wohlstand. So ist etwa die Exportquote (Waren- und Dienstleistungsexporte gemessen am Bruttoinlandsprodukt) von 33,5 Prozent im Jahr 1995 auf 55 Prozent im Jahr 2018 rasant angestiegen und liegt beträchtlich über dem EU-Durchschnitt (EU-28) von 46,5 Prozent.

Dies wäre nicht ohne die Unterstützung österreichischer Unternehmen bei deren Auslands- beziehungsweise Marktzugangsaktivitäten im Rahmen der österreichischen Ausfuhrförderung und Mitgestaltung Österreichs als EU-Mitgliedstaat bei der Festsetzung fairer, nicht wettbewerbsverzerrender Exportkreditregeln zugunsten heimischer Unternehmen einschließlich von kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) möglich gewesen. 

Österreich kann heute eine Vielzahl an Top-Unternehmen aufweisen, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten. Die Zahl der Exporteure hat sich in den vergangenen 25 Jahren von 12.000 auf rund 58.000 mehr als vervierfacht – dabei handelt es sich nicht nur um Großbetriebe, sondern mit rund 80 Prozent der im Export tätigen Unternehmen durchwegs über viele Branchen und Sektoren hinweg um KMUs. 

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Österreichische Export- und Importquoten, Wirtschaftskammer Österreich

Einführung des Mehrwertsteuer-Informationsaustauschsystem (MIAS)

1-Euromünzen vor der Europäischen Fahne
Foto: EU-Kommission Audiovisuelle Dienste

Mit der Einführung des Binnenmarktes wurden die Steuerkontrollen an den Binnengrenzen abgeschafft und ein neues Mehrwertsteuer-Kontrollsystem für den innergemeinschaftlichen Handel eingerichtet. Der größte Vorteil dieses Systems war die Verringerung des Verwaltungsaufwandes für die Unternehmen und daher auch für die Bürgerinnen und Bürger. Um den Fluss der in den einzelnen Mitgliedstaaten gespeicherten Daten über die Binnengrenzen hinweg zu gewährleisten, wurde ein elektronisches Mehrwertsteuer- Informationsaustauschsystem (MIAS) eingeführt, über das Unternehmen sich die Gültigkeit der Mehrwertsteuer-Nummern ihrer Geschäftspartner bestätigen lassen und Steuerverwaltungen den Fluss des innergemeinschaftlichen Handels beobachten und auf etwaige Unregelmäßigkeiten hin überprüfen können.

In Österreich wurden laut den IT-Auswertungen des Bundesministeriums für Finanzen bisher 1,2 Millionen Umsatzsteuer-Identifikations-Nummern (UID) vergeben. Die innergemeinschaftlichen Lieferungen betragen rund 105 Milliarden Euro und die innergemeinschaftlichen Erwerbe rund 200 Milliarden Euro pro Jahr. Es werden zirka 5 Millionen zusammenfassende Meldungen pro Jahr von österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern abgegeben.

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Wegfall der Binnengrenzen in der Europäischen Union

Joint Operation Minerva 2017, FRONTEX
Foto: Joint Operation Minerva 2017, FRONTEX

Durch den Wegfall der Binnengrenzen in der EU ist es möglich, barrierefrei ohne Zölle und durch ein harmonisiertes Mehrwertsteuersystem im gesamten Binnenmarkt einzukaufen. Unternehmerinnen und Unternehmer können ebenfalls ihre Waren ohne Zollgrenzen mittels eines harmonisierten Mehrwertsteuersystems EU-weit liefern und auch Waren erwerben. Das kommt insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) zu Gute.

Der Binnenmarkt hat durch diesen Fortschritt bereits 2,77 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und dem Handel zusätzliche 233 Milliarden Euro pro Jahr beschert.

Wissenschaftlich belegt ist dadurch auch eine Steigerung des Wohlstands, wobei kleine Länder wie Österreich durch ihre zentrale Lage im Vergleich zu Mitgliedstaaten an der Peripherie prozentuell mehr profitieren.

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Wegfall jeglicher Ein- und Ausfuhrbeschränkungen

Grenzkontrollen 2012
Foto: Focal Points Land 2012, FRONTEX

Durch den Beitritt Österreichs zur EU und damit zu der 1995 bereits sehr hochentwickelten gemeinsamen Zollunion fielen die bisherigen Zollkontrollen mit den anderen EU-Mitgliedstaaten weg. Dadurch kam es für die österreichische Wirtschaft zu einer erheblichen Ersparnis an Kosten für die Kontrolle der Warenbegleitpapiere, Erstellung von Zollanmeldungen, der Wartezeiten etc. von mindestens 2 Prozent bis 5 Prozent des Warenwertes.

Da der Großteil des österreichischen Außenhandels (zirka 70 Prozent) heutzutage auf die Länder der EU entfällt, ersparen sich die österreichischen Wirtschaftsbeteiligten und damit auch die österreichischen Endverbraucherinnen und -verbraucher im EU-Export und -Import jährlich bis zu 5,25 Milliarden Euro. Ebenso gibt es für private Einkäufe oder Verkäufe innerhalb der EU keinerlei Beschränkungen oder Kontrollen mehr.

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Mehr Stabilität durch die Euro-Einführung

Cent- und Euromünzen sowie Euro-Banknoten
Foto: Österreichische Nationalbank

Mit der Einführung des Euro als Buchgeld am 1. Jänner 1999 und als gesetzliches Zahlungsmittel am 1. Jänner 2002 wurde die Preisstabilität erhöht und das Wechselkursrisiko innerhalb der Mitgliedstaaten der Eurozone eliminiert.

Während die Inflationsrate im letzten Jahrzehnt des Schillings bei durchschnittlich 2,2 Prozent lag, ist sie seit der Euro-Einführung auf 1,9 Prozent gesunken. Ein stabiler Geldwert erhält die Kaufkraft des Einkommens und erleichtert die finanzielle Planung für Unternehmen und Haushalte.

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20 Jahre Euro – Österreichs Außenwirtschaft im Jahr 2018

Beachtliche Rückflüsse aus dem EU-Budget nach Österreich

Sparschwein mit der EU-Flagge darauf
Foto: Pixabay/JulienTromeur

Von 1995 bis 2018 gelang es österreichischen Fördernehmern, insgesamt rund 39,3 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt abzurufen. Der EU-Haushalt dient der Finanzierung von Maßnahmen zur Umsetzung gemeinsamer Ziele der Mitgliedstaaten. Zumeist werden konkrete Projekte gefördert. Häufig müssen sich die Fördernehmer im EU-weiten Wettbewerb durchsetzen, um Mittel abrufen zu können.

Im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten konnte Österreich besonders in den Bereichen Ländliche Entwicklung, Transeuropäische Verkehrsnetze ("Connecting Europe Facility") und Interreg ("Europäische Territoriale Zusammenarbeit") beachtliche Rückflüsse erzielen.

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