Bundesminister Blümel: "Emanzipation im Bereich der bildenden Kunst"
Eröffnung der Ausstellung "Martha Jungwirth" in der Albertina
"Die künstlerische Entwicklung von Martha Jungwirth ist ein Teil der Geschichte der Emanzipation im Bereich der bildenden Kunst. Denn sie hat mit ihrer künstlerischen Arbeit zu einer Zeit begonnen, als sich Kunstproduktion fast ausschließlich auf eine Männerwelt reduzierte", sagte Bundesminister Gernot Blümel anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Martha Jungwirth" in der Wiener Albertina. Er betonte dabei, dass sie von Anfang an eine starke Frau mit einem sehr selbstbewussten Zugang zur künstlerischen Arbeit gewesen sei. Sie habe sich mit Sensibilität und Stärke als Individuum und Künstlerin durchgesetzt.
In Bezug auf die Art des Malens der Künstlerin – wobei immer wieder der Begriff "Fleck" aufgetaucht sei – ergänzte Blümel: "Martha Jungwirth bringt, wie sie selbst sagt, viele Flecken aufs Blatt und stellt diese untereinander in einen bestimmten Zusammenhang. Ein Fleck bleibt nur dann ein Fleck, wenn man ihn nicht in ein intelligentes Gefüge stellt. Bei intensiver Beschäftigung mit ihrer Arbeit erschließen sich konkrete Elemente, die in einem durchdachten Ganzen in bestimmten Positionen zueinander stehen. Für den Betrachter birgt dieser spannende Zugang eine ganz spezielle Art der Entdeckung eines Kunstwerks."
Bundesminister Blümel war nicht nur darüber erfreut, dass er in der Albertina eine Ausnahmekünstlerin ankündigen durfte, sondern gratulierte auch zur Verleihung des Oskar-Kokoschka-Preises 2018 seitens der Universität für angewandte Kunst an Martha Jungwirth. Die zehnköpfige Jury unter der Leitung von Rektor Gerald Bast bezeichnete die Preisträgerin als eine der "bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart". Abschließend bedankte sich Gernot Blümel bei allen, die an der Realisierung der Ausstellung und des zugehörigen Katalogs mitgearbeitet haben.
Die Retrospektive der Künstlerin ist von 2. März bis 3. Juni 2018 zu sehen. Die rund 50 gezeigten Arbeiten erstrecken sich von abstrakten Landschafts-Aquarellen aus den 1960er Jahren über den Zyklus "Spittelauer Lände" aus 1993 bis zu den jüngsten Arbeiten, bei denen Jungwirth Untergrund und Farbe wechselte. Am Eröffnungsabend nahmen neben der Künstlerin unter anderem der Generaldirektor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, und die Ausstellungskuratorin Antonia Hoerschelmann teil.
Bilder aus der Albertina sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.