Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Gemeinsam mehr für die Kinder in Österreich investieren"
Ausbau der Kinderbetreuung – Kopftuchverbot in Kindergärten – Qualitätssicherung durch Wertekatalog
"Die österreichische Bundesregierung und die Länder bauen die Kinderbetreuung in Österreich aus. Gemeinsam werden wir mehr für die Kinder in Österreich investieren", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz, an der auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache, Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner teilnahmen.
In den nächsten 4 Jahren stellen Bund und Länder jährlich 142,5 beziehungsweise 38 Millionen Euro zur Verfügung, sodass die Elementarpädagogik bis zum Jahr 2022 mit über 700 Millionen Euro dotiert sein wird. "Aus unserer Sicht ist dieses Ergebnis ein großer Erfolg. Es ist ein guter Tag für die Kinder und die Eltern, denn mit dieser Investition soll die Qualität der Kinderbetreuung, insbesondere im Bereich der Integration, gesichert werden", so Sebastian Kurz.
Mit einer Reihe wichtiger Maßnahmen werden die Ziele der Bundesregierung umgesetzt. "Wir setzen uns für die bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, wofür eine optimal ausgebaute Kinderbetreuung ganz entscheidend ist. Darüber hinaus haben wir das große Ziel, dass die Kindergärten mehr und mehr zu Bildungseinrichtungen werden sollen, die einen Beitrag im Bereich der Frühförderung leisten. Dazu zählt die sprachliche Frühförderung, aber auch die Qualitätssicherung durch einen Wertekatalog. Das alles sind wichtige Schritte in die richtige Richtung", so der Bundeskanzler.
Vizekanzler Heinz-Christian Strache sprach davon, dass das Miteinander zähle, was auch durch das Verhandlungsergebnis zum Ausdruck gebracht werde. "Es gibt mehr Geld für unsere Kinder. Das entspricht, wie die zuletzt gesetzten Schritte rund um den Familienbonus, einer nachhaltigen Familienpolitik", so Strache. Der Vizekanzler betonte insbesondere die Wichtigkeit der sprachlichen Frühförderung: "Wir müssen Defizite beim Spracherwerb bereits im Kindergartenalter auffangen und entsprechend kompensieren. Dadurch erhalten Kinder bessere Bildungs- und Zukunftschancen, etwa wenn sie bereits bei Eintritt in das Pflichtschulsystem dem Unterricht folgen können". Der Vizekanzler wies auch auf das zukünftige Kopftuchverbot und den Wertekatalog hin: "Bei Kindergärten, in denen Grundwerte und Bildungsziele sowie die Gleichstellung von Mann und Frau nicht eingehalten werden, gibt es in Zukunft die Möglichkeiten einer besseren Kontrolle. Über einen Wertekatalog werden die Länder dazu angehalten dafür Sorge zu tragen, dass diese wichtigen Werte auch eingehalten werden", so Strache.
Familienministerin Juliane Bogner-Strauß freute sich, dass die Verhandlungen mit den Ländern zu einem "unglaublich tollen Ergebnis" geführt hätten, "das den Kindern in Österreich zugutekommt." Es sei wichtig, vor allem für die unter 3-jährigen Kinder eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sicherzustellen. Hier sei der Bedarf am größten. "Daher werden wir hier mehr Geld als bisher investieren", so die Bundesministerin.
"Der Fokus bei der Erweiterung der Kinderbetreuung liegt vor allem auf dem Ausbau der Betreuungseinrichtungen, der Flexibilisierung der Öffnungszeiten sowie der besseren Planbarkeit für Bund und Länder. Auch die sprachliche Frühförderung, das verpflichtenden Kindergartenjahr und die weitere Finanzierung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung von Tageseltern sind uns äußerst wichtig", so Bogner-Strauß.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner strich hervor, dass "heute ein Freudentag für unsere Familien ist". Die Einigung sei ein Vorbild für die gemeinsame Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zwischen Bund und Ländern. "Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns ein großes Anliegen, daher stellen wir gemeinsam mehr finanzielle Mittel zur Verfügung", so die Landeshauptfrau abschließend.
Pressekonferenz in Fischamend
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