Bundesministerin Stilling: Medizinischem Personal kommt wichtige Rolle im Kampf gegen Gewalt zu
Beratungsangebot für Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind, wird ausgebaut
Anlässlich der Eröffnung des 9. Ärztinnen- und Ärzte-Kongresses zur Gender Medizin in Wien strich Bundesministerin Ines Stilling die Bedeutung von Gender Medizin gerade beim Thema Gewalt hervor. Eine EU-weite Studie hat ergeben, dass rund 20 Prozent der in Österreich befragten Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren hätten. Dahingehend betonte die Bundesministerin, dass Frauen, die "in ständiger Angst leben und physische oder psychische Gewalt erfahren, nicht nur an unterschiedlichen Verletzungen leiden", sondern dass diese auch in jeder Hinsicht mit größerer Wahrscheinlichkeit schwer krank würden. Hinzu käme, dass viele Frauen, die wirtschaftlich von einem gewalttätigen Partner abhängig seien, sich oft nicht aus der Gewaltbeziehung lösen könnten.
Oftmals sei das Thema tabuisiert. "Daher ist es besonders wichtig, gemeinsame Wege zu finden, um Gewalt gegen Mädchen und Frauen proaktiv zu bekämpfen. Ganz aktuell kann ich berichten, dass es uns gelungen ist, das Beratungsangebot für Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind, auszubauen. Ab sofort können auch in den Bundesländern Burgenland, Kärnten und Vorarlberg Beratungen für betroffene Mädchen und Frauen angeboten werden", sagte die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend.
Ärztinnen und Ärzten, sowie allen Bediensteten im Gesundheitsbereich, komme in der Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen als erste Anlaufstelle eine wichtige Rolle für Opfer von Gewalt zu, so Stilling weiter. Daher müsste der Gesundheitsbereich verstärkt in die Diskussionen um den Gewaltschutz eingebunden werden. Eine verbesserte Ausbildung des medizinischen Personals in diesem sensiblen Bereich sei eine wichtige präventive Maßnahme und daher von entscheidender Bedeutung.
Vor wenigen Jahren seien Ausbildungsstandards für Bedienstete in Gesundheitsberufen entwickelt worden. Derzeit werden weitere Leitlinien für die Ausbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Psychologinnen und Psychologen entwickelt, führte Stilling aus.
Zusätzlich werde mit dem jährlichen "FrauenGesundheitsDialog" der österreichweite bereichsübergreifende Austausch gefördert. Gemeinsam gehe es darum, die Gesellschaft jeden Tag aufs Neue für dieses heikle Thema zu sensibilisieren, um Gewalt bereits in ihren Anfängen zu verhindern, so die Bundesministerin abschließend.
Bilder sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.
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Dagmar Strobel-Langpaul
Pressesprecherin der Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend
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