Bundesministerin Bogner-Strauß: Jugendliche ernst nehmen, verstehen und aktiv einbinden

Informelle Tagung der Jugendministerinnen und -minister und EU-Jugendkonferenz im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes

Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß wies aus Anlass der informellen Tagung der Jugendministerinnen und -minister auf jene 3 Dossiers hin, bei denen der österreichische Ratsvorsitz Fortschritte erzielen möchte:

  • Erasmus+, das Ende 2020 ausläuft und erneuert werden muss,
  • das Nachfolgeprogramm des Europäischen Solidaritätskorps für 2021 bis 2027,
  • die neue EU-Jugendstrategie unter Einbeziehung der "Youth Goals".
Juliane Bogner-Strauß
Foto: BKA/Andy Wenzel

"Für die Jugendministerinnen und -minister war es bei der informellen Tagung der Jugendministerinnen und -minister unbestritten, dass Erasmus+ eines der erfolgreichsten und prominentesten Projekte der Europäischen Union ist. Daher ist es uns ein Anliegen, dass Jugend im Programmgefüge als eigenes Kapitel mit eigenem Budgetansatz erhalten bleibt", erläuterte Bogner-Strauß. Das 2020 auslaufende Programm eröffnet Jugendlichen starke persönliche und kulturelle Perspektiven und soll unter dem Titel "Erasmus" weitergeführt werden. Die dadurch entstehenden Möglichkeiten tragen zu einem Europabewusstsein bei. Derzeit ist vorgesehen, dass vom Gesamtbudget von 30 Milliarden Euro dem Jugendbereich 3,1 Milliarden Euro gewidmet werden. Der für Jugendpolitik zuständige EU-Kommissar Tibor Navracsics betonte, "es ist entscheidend, dass wir in junge Menschen investieren und ihnen mehr Möglichkeiten geben, mit uns ein besseres Europa für die Zukunft zu bauen. Deshalb hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, die EU-Programme, die junge Menschen fördern – Erasmus und das Europäische Solidaritätskorps – nach 2020 deutlich zu stärken. Ich freue mich über den Ehrgeiz, den die EU-Jugendministerinnen und -minister heute während unserer Diskussionen über die nötigen Investitionen in die junge Generation zum Ausdruck gebracht haben. Nun zähle ich auf ihre volle Unterstützung in den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen EU-Haushalt. Und ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam Erasmus und das Europäische Solidaritätskorps nicht nur größer, sondern auch offener und besser zugänglich machen und damit jungen Menschen jeglicher sozialer Herkunft neue Möglichkeiten eröffnen können."

Die künftige EU-Jugendstrategie, insbesondere der "Europäische Jugenddialog", boten weiteren Diskussionsstoff im Zuge des Treffens im Austria Center Vienna. Nach 9 Jahren läuft die derzeitige EU-Jugendstrategie aus und muss daher verlängert werden. Seitens der Europäischen Kommission gibt es einen Vorschlag, der bei der EU-Jugendkonferenz diskutiert wird. Angesprochen wird dabei eine mögliche Einbeziehung der "Youth Goals", die nach Möglichkeit weiter verbreitet werden sollen.

Gruppenfoto der über 240 Jugenddelegierten und Jugendpolitikerinnen und -politikern aus 35 europäischen Ländern
Foto: BKA/Andy Wenzel

Im Vorfeld des am Nachmittag des 3. September 2018 stattfindenden Jugenddialogs von über 240 Jugenddelegierten und Jugendpolitikerinnen und -politikern aus 35 europäischen Ländern präzisierte die Bundesministerin die Zielsetzungen des österreichischen Ratsvorsitzes im Jugendbereich: "Für mich als Jugendministerin ist es vor allem wichtig, dass wir mit Jugendlichen in einen Dialog eintreten, sie ernst nehmen, verstehen und auch aktiv einbinden. Deshalb ist das Setting dieser Jugendkonferenz so ausgelegt, dass Politik aktiv mit Jugendlichen gemacht wird." Es handelt sich um ein bislang einmaliges Format, bei dem Jugenddelegierte und Jugendliche in einen interaktiven Dialog zu Jugendpolitik und den Europäischen Jugendzielen ("Youth Goals") eintreten. Inhalte, Perspektiven, Herausforderungen und Empfehlungen für die Umsetzung werden gemeinsam mit den Ministerinnen und Ministern erörtert. "Unsere Jugendlichen sind die Expertinnen und Experten ihrer Lebensrealität. So müssen sie wahrgenommen werden", ergänzte Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß.

Im Zuge des Vorsitzes im Rat der Europäischen Union wird sich Österreich bemühen, eine Einigung hinsichtlich des Nachfolgeprogramms des Europäischen Solidaritätskorps zu erzielen. Nachdem die erste Phase im Dezember 2016 ins Leben gerufen worden war, haben sich Parlament und Rat auf ein Programm bis Ende 2020 geeinigt, wobei es sich um die Erweiterung des Europäischen Freiwilligendienstes handelt. Es soll Jugendlichen in Europa einen Einsatz in auf gesellschaftlichen Nutzen ausgerichteten Organisationen ermöglichen. Seit 11. Juni 2018 gibt es von der Europäischen Kommission einen Vorschlag für das Nachfolgeprogramm des Europäischen Solidaritätskorps für 2021 bis 2027. Rund 350 000 junge Menschen sollen sich daran beteiligen.

Die Ministerin nimmt am 4. September 2018 gemeinsam mit EU-Kommissar Tibor Navracsics und Bundespräsident Alexander Van der Bellen an der Abschlussveranstaltung der EU-Konferenz teil. An einem interaktiven "Marktplatz-Setting" werden gemeinsam die wichtigsten Ergebnisse der letzten Tage diskutiert.

Nähere Informationen zu den 11 Europäischen Jugendzielen ("Youth Goals") findet man unter www.youthgoals.eu. Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.

Rückfragehinweis:
Herbert Rupp
Pressesprecher der Bundesministerin
Telefon: +43 1 53 115-63 34 04
E-Mail: herbert.rupp@bka.gv.at