Bundeskanzler Sebastian Kurz: Zusammenarbeit mit Asien weiter stärken
Asien-Europa-Treffen behandelt Klimawandel, fairen Freihandel und Multilateralismus
"Die asiatischen Staaten sind die Länder mit dem größten Wirtschaftswachstum. Sie sind für uns wichtige Partner in sehr vielen Fragen. Österreich ist ein exportorientiertes Land, insofern sehen wir im Austausch mit Asien natürlich auch Wirtschaftschancen für uns. Darüber hinaus gibt es wichtige Themen, bei denen wir ebenfalls zusammenarbeiten müssen", sagte Bundeskanzler und EU-Ratsvorsitzender Sebastian Kurz am Rande des Asien-Europa-Treffens (ASEM-Gipfel) am 19. Oktober in Brüssel.
Bundeskanzler Kurz bei ASEM-Gipfel in Brüssel
Im Mittelpunkt des 12. ASEM-Gipfels in Brüssel steht die Vertiefung der Beziehungen zwischen Asien und der Europäischen Union. Rund 53 Staats- und Regierungsspitzen aus Europa und Asien, darunter Bundeskanzler Sebastian Kurz, diskutieren zum Thema "Europa und Asien: globale Partner für globale Herausforderungen". Dabei sollen neben dem Kampf gegen den Klimawandel auch die Menschenrechte, das Thema Migration, Handelsbeziehungen sowie der Kampf gegen Terrorismus und Cyber-Kriminalität angesprochen werden. "Cyber Security ist ein ganz wesentliches Thema für uns und auch für den asiatischen Raum. Hier erwarten wir uns eine stärkere Zusammenarbeit", betonte Sebastian Kurz.
Besprechung der Vorsitzländer EU-Rat / ASEAN
Das zwischen der EU und Singapur, das derzeit den ASEAN-Vorsitz führt, geplante Freihandelsabkommen wurde zuletzt von Bundeskanzler Kurz als eine Möglichkeit zur Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit bezeichnet. Es ist zu erwarten, dass – ähnlich wie bei einem Treffen der beiden Regierungschefs im August dieses Jahres – Innovation, Bildung und Digitalisierung auch eine große Rolle spielen werden.
Österreich und Singapur können Türöffner für Europa und Asien sein
Im Vorfeld des EU-Asien-Gipfels statteten bereits der vietnamesische Premierminister Nguyễn Xuân Phúc sowie der Premierminister des ASEAN-Vorsitzlandes Singapur, Lee Hsien Loong, Bundeskanzler Sebastian Kurz einen offiziellen Besuch in Wien ab.
"Österreich hat ein starkes Interesse an einem stärkeren Austausch mit Singapur – politisch, kulturell und natürlich auch wirtschaftlich. Ich bin froh, dass wir ein Memorandum im Bereich der Digitalisierung unterzeichnen konnten", sagte der Bundeskanzler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Wie mit Vietnam wolle man auch mit Singapur insbesondere bei den Themen Kampf gegen den Klimawandel, Cyber Security und Digitalisierung verstärkt zusammenarbeiten und die Beziehungen ausbauen. Auch im Bereich der Wirtschaft gebe es ein "großes Interesse vieler österreichischer Unternehmen, die Beziehungen mit Singapur auszubauen", so Sebastian Kurz, der Ende August eine Wirtschaftsdelegation nach Singapur anführte.
"Singapur ist ein kleines, sicheres und offenes Land mit einer der erfolgreichsten Volkswirtschaften der Welt. Wir wollen daher zwischen unseren Staaten eine stärkere Kooperation in vielen Bereichen vorantreiben", erklärte Bundeskanzler Kurz.
Der Premierminister von Singapur, Lee Hsien Loong, bedankte sich beim österreichischen Regierungschef und derzeitigen EU-Ratsvorsitzenden für die Gastfreundschaft und gratulierte Österreich zum 100. Jahrestag der Gründung der Ersten Republik. Der Regierungschef strich unter anderem die Gemeinsamkeiten Österreichs und Singapurs in den Bereichen Offenheit gegenüber Freihandel, Multilateralismus und Rechtsstaatlichkeit hervor. "Zusammen können wir viel tun, um unsere Regionen näher zusammenzubringen. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine Kultur der Innovation mittels Technologien zu fördern, unsere Volkswirtschaften zu verbessern und den Menschen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen", so Lee Hsien Loong.
Auch Bundeskanzler Kurz strich die Gemeinsamkeiten der beiden Staaten hervor: "Singapur und Österreich sind als Länder klein, aber innovativ und wirtschaftlich erfolgreich. Wir können jeweils Türöffner für die europäischen und asiatischen Länder sein.“
Gute Beziehungen mit Vietnam weiter vertiefen
Bereits am Montag traf Sebastian Kurz in Wien mit dem vietnamesische Premierminister Nguyễn Xuân Phúc zusammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder. "Die Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich in beide Richtungen sehr positiv, was uns außerordentlich freut. Wir sehen aber auch, dass es noch viel Potential und Luft nach oben gibt", so der Bundeskanzler. Derzeit gebe es bereits 30 österreichische Unternehmen mit Niederlassungen in Vietnam sowie viele weitere, die Interesse hätten, in dem südostasiatischen Land tätig zu werden.
"Darüber hinaus haben wir natürlich auch über Fragen der Rechtsstaatlichkeit, der Demokratie sowie der Menschen- und Bürgerrechte gesprochen", welche für Österreich die Basis für jedes gelungene Zusammenleben in Freiheit seien, erklärte Sebastian Kurz. Man müsse auch mit Ländern, mit denen man nicht bei allen Themen einer Meinung sei, den Dialog suchen.
Der vietnamesische Premierminister Nguyễn Xuân Phúc dankte seinerseits dem Bundeskanzler für die offene Atmosphäre und betonte, dass man sich einig sei, die freundschaftlichen bilateralen Beziehungen in vielen Bereichen weiter verstärken zu wollen, was durch die Unterzeichnung mehrerer Rahmenabkommen unterstrichen worden sei.
Bilder aus Wien und Brüssel sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.