Die EU auf Innovationskurs: Neue "Europäische Partnerschaften“ für fortgeschrittene Werkstoffe, Textilien und Photovoltaik
Strategieplan des Programms "Horizon Europe" für den Zeitraum 2025-2027 – 3 neue "Europäische Partnerschaften" sollen für mehr Wachstum, Nachhaltigkeit und Resilienz sorgen – Noch im Jahr 2025 soll eine "Europäische Partnerschaft für virtuelle Welten" an den Start gehen

Die Europäische Kommission hat am 20. März 2025 die Gründung von 3 neuen "Europäischen Partnerschaften" in den Bereichen fortgeschrittene Werkstoffe, Textilien sowie Photovoltaik bekannt gegeben. Mit diesem wichtigen Schritt werden die technologische Führungsrolle und die Nachhaltigkeitsziele Europas vorangetrieben, so die EU-Kommission. Die neuen Europäischen Partnerschaften im Rahmen des Programms "Horizon Europe" sollen für mehr Wachstum, Nachhaltigkeit und Resilienz sorgen und einen Beitrag zu einem starken, inklusiven und weltweit wettbewerbsfähigen Europa leisten.
Exekutiv-Vizepräsidentin Virkkunen: "Europa zu einem globalen Motor für Digitalisierung und Innovation machen"
Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie zuständig, erklärte dazu:
"Europas Zukunft hängt von seiner Innovations- und Expansionsfähigkeit ab. Wir fördern die öffentlich-private Zusammenarbeit in aufstrebenden und transformativen Sektoren mit diesen neuen Partnerschaften. Auf diese Weise unterstützen wir Fortschritte in Schlüsselbereichen wie fortgeschrittene Werkstoffe, Solarenergie und Textilien. Der Weg zur technologischen Souveränität liegt klar vor uns: Wir müssen Europa zu einem globalen Motor für Digitalisierung und Innovation machen und gleichzeitig unsere Abhängigkeit von importierten Technologien verringern."
Die 3 neuen Europäischen Partnerschaften im Detail
Die folgenden 3 Europäischen Partnerschaften werden im Strategieplan für "Horizon Europe" für den Zeitraum 2025-2027 genannt:
- "Europäische Partnerschaft für Innovation im Bereich Photovoltaik":
Die "Europäische Partnerschaft für Innovation im Bereich Photovoltaik" soll die Position Europas in der globalen Photovoltaikindustrie stärken und im Einklang mit dem europäischen "Green Deal", dem "REPowerEU"-Plan und der Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus dem Jahr 2023 den Übergang zu erneuerbaren Energien, insbesondere zur Solarenergie, erleichtern. Durch diese Europäische Partnerschaft sollen die Produktionskapazität für Photovoltaik in Europa ausgebaut, eine widerstandsfähigere Wertschöpfungskette in der EU entwickelt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette verringert werden. Die Europäische Kommission und die privaten Partner planen, zwischen 2025 und 2030 jährlich bis zu 240 Millionen Euro in diese Europäische Partnerschaft zu investieren. - "Europäische Partnerschaft für Textilien der Zukunft":
Die "Europäische Partnerschaft für Textilien der Zukunft" zielt darauf ab, den Wandel der Textilindustrie hin zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Sinne der EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien voranzubringen. Von digitalen Innovationen und neuen Geschäftsmodellen ausgehend, soll die Initiative innerhalb der Branche einen Beitrag zur Stärkung der strategischen Autonomie Europas leisten (siehe dazu auch: Strategische Vorausschau 2023). Gleichzeitig soll sie dazu beitragen, dass die Industrie in Anbetracht eines sich rasch wandelnden globalen Markts wettbewerbsfähig, widerstandsfähig und nachhaltig bleibt. Die Europäische Kommission und die privaten Partner planen, zwischen 2025 und 2030 jährlich bis zu 30 Millionen Euro in diese Europäische Partnerschaft zu investieren. - "Europäische Partnerschaft für innovative fortgeschrittene Werkstoffe für die EU":
Gemäß der Mitteilung "Fortgeschrittene Werkstoffe für eine industrielle Führungsrolle" soll die "Europäische Partnerschaft für innovative fortgeschrittene Werkstoffe für die EU" die technologische Souveränität und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit bei fortgeschrittenen Werkstoffen stärken. Die Europäische Partnerschaft soll auf die Bedürfnisse der Industrie eingehen. Die Konzeption und Entwicklung sicherer und nachhaltiger fortgeschrittener Werkstoffe sind demnach für diese Europäische Partnerschaft prioritär. Damit sollen kreislauffähige Technologien sowie deren Akzeptanz durch die Industrie beschleunigt werden. Die Europäische Kommission und die privaten Partner planen, bis 2030 jährlich bis zu 250 Millionen Euro in diese Europäische Partnerschaft zu investieren.
Die nächsten Schritte: 4. ko-programmierte Europäische Partnerschaft
Die Absichtserklärung bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen der EU-Kommission und weiteren Partnern im Rahmen einer ko-programmierten Partnerschaft. Sobald die Europäischen Partnerschaften angenommen und unterzeichnet sind, werden sie durch spezielle Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des Arbeitsprogramms für "Horizon Europe" auf den Weg gebracht und durch zusätzliche Investitionen und Tätigkeiten der Partner ergänzt. Die ersten Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen dieser neuen Europäischen Partnerschaften sollen Teil des Arbeitsprogramms 2025 für "Horizon Europe" sein.
Noch im Jahr 2025 soll eine 4. ko-programmierte "Europäische Partnerschaft für virtuelle Welten" ins Leben gerufen werden. Sie ist darauf ausgerichtet, offene, interoperable und sichere virtuelle Welten im Einklang mit den Zielen Europas für die digitale Dekade bis 2030 zu gestalten und Inklusivität ebenso wie Privatsphäre und Geschäftsmöglichkeiten zu fördern.
Hintergrund: "Europäische Partnerschaften"
Die 3 neuen "Europäischen Partnerschaften" ergänzen und stärken das bestehende Portfolio von 12 bereits bestehenden, ko-programmierten "Europäischen Partnerschaften", die auf den Strategieplan 2021 – 2024 für "Horizon Europe" zurückgehen. "Europäische Partnerschaften" im Rahmen von "Horizon Europe" sind Kooperationsinitiativen, bei denen private und/oder öffentliche Einrichtungen zusammenarbeiten, um die dringendsten Herausforderungen der EU durch gemeinsame Forschungs- und Innovationstätigkeiten zu bewältigen.
An den ko-programmierten "Europäischen Partnerschaften" sind die Europäische Kommission und überwiegend private, häufig von Industrieverbänden vertretene, Partner beteiligt. Durch diese Europäischen Partnerschaften wird es für die Europäische Kommission sowie die Interessenträgerinnen und Interessenträger aus der Industrie einfacher, gemeinsame Verpflichtungen einzugehen, um strategische Forschungs- und Innovationsagenden voranzubringen. Dank der Kombination aus privaten und öffentlichen Partnern sollen ko-programmierte Europäische Partnerschaften zudem dazu beitragen, Forschungs- und Innovationsanstrengungen aufeinander abzustimmen, private Investitionen zu mobilisieren und doppelte Arbeit sowie Fragmentierung innerhalb der Forschungs- und Innovationslandschaft der EU zu vermeiden.
Weiterführende Informationen
- Die EU fördert Innovation durch neue europäische Partnerschaften in den Bereichen fortgeschrittene Werkstoffe, Textilien und Photovoltaik, Pressemitteilung der Europäischen Kommission
- "Horizon Europe", Website der Europäischen Kommission (Englisch)
- Europäische Partnerschaften in "Horizon Europe", Website der Europäischen Kommission (Englisch)
- Ko-programmierte europäische Partnerschaften, Website von ERA-LEARN
- Factsheet: Zweijährlicher Monitoringbericht 2024 über die Leistung der Europäischen Partnerschaften über Partnerschaften im Rahmen von "Horizon Europe", Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union
- Strategieplan für 2021-2024 für "Horizon Europe", Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union
- Strategieplan für 2025-2027 für "Horizon Europe", Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union
- REPowerEU, Website der Europäischen Kommission (Englisch)