Bundeskanzler Nehammer: An der Seite Serbiens als Brückenbauer in die Europäische Union hinein stehen
Treffen mit serbischer Regierungschefin Ana Brnabić – EU-Beitrittsprozess beschleunigen
Zu Beginn seiner Reise in die Westbalkanregion traf Bundeskanzler Karl Nehammer mit der Ministerpräsidentin von Serbien, Ana Brnabić, zusammen. "Wir können die Westbalkanstaaten nicht jemand anders überlassen. Eine Beschleunigung des EU-Beitrittsprozesses dieser Region wäre wegen einer zu befürchtenden Destabilisierung des Westbalkan durch Russland wichtig", betonte der österreichische Regierungschef im Rahmen seiner Unterredung in Belgrad. Dabei sei es auch von Bedeutung, dass die EU bei den Beitrittsverhandlungen ihre Hausaufgaben erledige. "Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass wir an der Seite Serbiens als Brückenbauer in die Europäische Union hinein stehen. Denn dieses Land ist ein wichtiger geostrategischer und geopolitischer Partner. Ich bin auch zuversichtlich, dass nun die Vorbehalte innerhalb der EU gegen eine Erweiterung kleiner geworden sind", so Nehammer. Es gebe eine andere Stimmung in der Europäischen Union. Perspektiven für einen Beitritt seien wichtig, damit die Staaten nicht in anderen Einflusssphären landen.
Der Bundeskanzler äußerte sich auch zur Tatsache, dass sich Serbien nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt: "Das Land ist selbst von Sanktionen gekennzeichnet und die Wirtschaft wächst erst langsam." Daher seien Maßnahmen, die Serbien zusätzlich beschränken würden, einfach nicht durchführbar. "Als wichtiger Handelspartner Österreichs werden die Sanktionen zudem automatisch mitgetragen", erläuterte Karl Nehammer abschließend. Vor der Weiterreise nach Bosnien-Herzegowina und in den Kosovo standen in Belgrad noch Gespräche mit Präsident Aleksandar Vučić, Innenminister Aleksandar Vulin und dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije auf dem Programm.
Bilder aus Belgrad sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.