Bundeskanzler Nehammer: EU-Sanktionen gegen jene, die im Kreml Macht und Einfluss haben
EU-Sondergipfel in Brüssel – alternative Energielieferanten gewinnen und auf Nachhaltigkeit setzen
"Die EU wird nach dem beim Sondergipfel beschlossenen Sanktionspaket an weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland arbeiten. Ein mögliches drittes Paket wird sich zielgerichtet gegen jene richten, die im Kreml Macht und Einfluss haben", erläuterte Bundeskanzler Karl Nehammer nach den Beratungen der EU-Staats- und Regierungsspitzen in Brüssel. Die Wucht der Aggression Russlands gehe weit über das hinaus, was bei der Vorbereitung der Sanktionen erwartet worden sei. "Das beschlossene Paket wird die Russische Föderation hart treffen und zielt auf Hochtechnologie, Luftfahrt, Weltraumtechnik, Seefahrt und die Erdölindustrie. Ausrüstungsgegenstände werden nicht mehr aus der Europäischen Union geliefert", so der österreichische Bundeskanzler. Betreffend Luftfahrt werde ein kompletter Ersatzteilstopp verfügt.
EU ist so geschlossen wie noch nie
"70 Prozent der russischen Banken sind von den EU-Sanktionen betroffen, bei den restlichen handelt es sich um Kleinbanken ohne Relevanz. Bezüglich des internationalen Zahlungssystems Swift vertreten Fachleute die Meinung, dass ein Ausschluss Russlands keinen Erfolg bringen würde", betonte der Bundeskanzler.
"Die EU ist so geschlossen wie noch nie, Russland und Präsident Putin haben sich klar verkalkuliert. Man muss ausloten, wie man wieder eine Gesprächsbasis herstellen kann", hielt Nehammer fest. "Die EU-Staaten trachten jetzt danach, alternative Energielieferanten aus dem afrikanischen und arabischen Raum sowie den USA zu gewinnen. Die Entwicklung dahingehend, dass man auf Nachhaltigkeit setzt, wird nun beschleunigt", so Karl Nehammer abschließend.
Bilder aus Brüssel sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.