Staatssekretärin Plakolm: "Zivildienst als Schule fürs Leben"
Staatssekretärin Plakolm präsentiert erste Ergebnisse der Zivildienststudie 2024
Staatssekretärin Claudia Plakolm hat heute in einer Pressekonferenz die ersten Ergebnisse der Zivildienststudie 2024 vorgestellt. Diese wird im Auftrag des Bundeskanzleramtes von der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt.
Plakolm unterstrich die Wichtigkeit der Studie für die politische Arbeit: "Zahlen, Daten und Fakten sind für mich eine ganz entscheidende Basis für Politik". Die Studie zeige, dass der Zivildienst weiterhin eine bedeutende Rolle in Österreich spielt. So würden sich 9 von 10 Zivildienern erneut für den Zivildienst entscheiden, wobei für fast 73 Prozent die Sinnhaftigkeit ihres Dienstes das Hauptmotiv sei.
"Der Zivildienst ist aber darüber hinaus auch eine Schule fürs Leben und insbesondere auch ein entscheidender Faktor, wenn es um Resilienz geht", so die Staatssekretärin. Laut der Studie können 3 von 4 Zivildienern nach ihrem Dienst besser auf unbekannte Situationen reagieren und zeigen mehr Verständnis für kranke und ältere Menschen. Plakolm betonte weiter, dass der Zivildienst zwar eine wichtige Rolle im Sozialbereich spiele, dass es aber nötig sei, dafür mehr hauptamtliche Kräfte zu gewinnen: "Wir werden uns überlegen müssen, wie das gelingen kann. Und dafür liefert aus meiner Sicht diese Studie einige Anhaltspunkte."
Bedeutung des Zivildienstes für das Ehrenamt
Der wissenschaftliche Leiter der Studie, Christian Grünhaus von der Wirtschaftsuniversität Wien, hob hervor, wie wichtig der Zivildienst für den Einstieg ins Ehrenamt sei: "Erste Ergebnisse der Zivildienststudie zeigen erneut, wie wesentlich der Zivildienst für den Einstieg ins Ehrenamt ist. Die Zivildiener eines Jahres leisten über 6 Millionen Stunden als Freiwillige binnen 10 Jahren." Diese freiwillige Arbeit und die jährlich geleisteten rund 16 Millionen Stunden würden erheblich zum Funktionieren wesentlicher Teile des Sozial- und Gesundheitssystems, insbesondere des Rettungsdienstes, beitragen.
Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Anteil der Zivildiener, die nach ihrem Dienst im sozialen Bereich bleiben, im Vergleich zu 2019 um 50 Prozent gestiegen sei. 32,8 Prozent der Zivildiener engagieren sich nach dem Zivildienst ehrenamtlich weiter, was zu einem Anstieg der freiwillig geleisteten Stunden um 30 Prozent im Vergleich zu 2019 geführt habe. In den nächsten 10 Jahren würden ohne den Zivildienst etwa 46 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit fehlen, was das Sozial- und Gesundheitssystem massiv belasten würde.
Der Zwischenbericht der Studie liegt nun vor, während der vollständige Bericht, einschließlich einer ökonomischen Bewertung des Zivildienstes, Ende des Jahres erwartet wird.
Video der Pressekonferenz
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Fotos von der Veranstaltung sind auf der Fotoserviceseite des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.