Raab/Plakolm: Künstliche Intelligenz als große Chance für Medien und Standort Österreich 

Präsentation der Studie und des Projekts "Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz in Medien"

"Die Künstliche Intelligenz ist neben dem Internet wahrscheinlich die größte technologische Revolution unserer Zeit. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Medienbranche insgesamt: Zum einen ist Künstliche Intelligenz eine große Chance für die Medien. Sie bringt zum anderen aber eine Vielzahl von Herausforderungen und Risiken mit sich. Insbesondere Fake News und Desinformation können über Künstliche Intelligenz einfacher und schneller verbreitet werden", hielt Medienministerin Susanne Raab fest. Gemeinsam mit Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, und Verena Krawarik, KI-Beiratsmitglied und Leiterin der Stabsstelle Innovationsmanagement der APA-Gruppe, präsentierte sie das Studienprojekt "Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz in Medien" im Pressezentrum der APA – Austria Presse Agentur in Wien.

Medien: KI nutzen – Letztentscheidung liegt beim Menschen

Um die Verbreitung von Desinformation möglichst einzudämmen, habe die EU mit dem Digital Services Act Internetdienste und Suchmaschinen in die Pflicht genommen, um gegen Desinformation vorzugehen, erklärte Bundesministerin Raab. Dieser sei seit Februar auch in Österreich in Kraft. Weiters sei im Rahmen des AI Acts der EU in Österreich auch eine KI-Servicestelle mit einem expliziten Fachbereich Medien eingerichtet worden. "Klar ist natürlich, dass die Medien eine zentrale und tragende Rolle bei der Prüfung von Inhalten haben, die sie verbreiten. Gleichzeitig sollen sie aber auch die Chancen nützen, die sich durch Künstliche Intelligenz ergeben", so Raab. "Die Letztentscheidung, welche Informationen veröffentlicht werden, liegt aber immer bei den Medien, beim Menschen selbst", betonte die Medienministerin.

Plakolm: Neue Entwicklungen für Standort Europa nutzen

Die Staatssekretärin für Digitalisierung, Claudia Plakolm, wies darauf hin, dass Künstliche Intelligenz sehr unterschiedlich wahrgenommen werde. Die Vorstellungen würden von Robotern mit menschlichen Zügen, einer Alltagsunterstützung bis hin zu einer Bedrohung reichen. "Welches Bild wir von neuen Technologien haben, das hängt natürlich auch sehr stark davon ab, wie Medien dieses Thema präsentieren. Ich kann gut verstehen, dass neue Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz durchaus zuerst etwas negativ konnotiert sind. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir diesen Technologien sehr offen gegenüberstehen müssen, weil wir unseren Wohlstand nur dann erhalten können, wenn wir diese Entwicklungen gut für uns nutzen können und als Standort Österreich und Europa hier vorne mit dabei sind", so Plakolm.

Mediale Bildsprache nutzen, um Menschen von Chancen der KI zu überzeugen

Künstliche Intelligenz sei heute in unserem Alltag angekommen, führte Raab weiter aus und nannte als Beispiele die Algorithmen auf den Social Media-Plattformen, und Textgeneratoren wie ChatGPT, aber auch den Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft. "Wir wollen die Chancen, die Künstliche Intelligenz bietet, nutzen. Und wir wollen natürlich auch, dass realitätsnahe über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz berichtet wird, um die Menschen auf diesem Weg der technischen Revolution mitzunehmen." Dabei spiele die mediale Bildsprache eine ganz zentrale Rolle. Ein neues Bild-Angebot auf APA-PictureDesk soll die Berichterstattung der Medien dabei mit lizenzfreien und realitätsnahen Abbildungen unterstützen. "Die vorgestellte Medienanalyse hat gezeigt, dass realitätsnahe Fotos zum Themenfeld KI fehlen und humanoide Roboter unsere Vorstellung von KI prägen. Die Bildstrecken zeichnen nun ein Bild wie KI im Alltag wirklich ist", betonte KI-Beiratsmitglied Verena Krawarik.

Vergleichende Studie zeigt unterschiedliche Sichtweisen auf KI

Um auf diese unterschiedlichen Sichtweisen auf Künstliche Intelligenz näher einzugehen, habe die Bundesregierung die Austria Presse Agentur (APA) mit der Durchführung einer vergleichenden Studie beauftragt. In dieser wird verglichen, wie in Österreich im Vergleich zu den beiden Wirtschaftsmächten USA und China Künstliche Intelligenz bebildert wird. Analysiert wird darin auch, welchen Einfluss die Visualisierung auf die Berichterstattung und damit die Wahrnehmung hat. "Der erste Blick zeigt, dass es große Unterschiede unter den Ländern gibt. Künstliche Intelligenz wird in China vorwiegend positiv und als eine hilfreiche Technologie sowie Zukunftschance dargestellt. In Europa wird die Technologie vor allem als Bedrohung für Arbeitsplätze verstanden. Und das, obwohl in Europa mit dem AI Act ein riesengroßer Schritt gelungen ist, wenn es um die Festlegung klarer Regeln im Umgang mit Künstlicher Intelligenz geht", so Plakolm. In den USA, wo es dagegen kaum Regulierungen gebe, werde die KI ebenso häufig als Bedrohung dargestellt.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.

Weiterführende Informationen

Medien-Analyse: KI-Bildsprache im globalen Vergleich (nicht barrierefrei) (PDF, 487 KB)