Staatssekretärin Plakolm legte anlässlich des Europatags bei Gedenken am "DenkStein Eiserner Vorhang" Kranz nieder
Originaler Stacheldrahtballen wurde erstmals präsentiert
"Gerade als junge Politikerin aus dem Mühlviertel halte ich es für enorm wichtig, dass wir uns an dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte erinnern. Das Zusammenleben, wie wir es heute kennen, ist nicht selbstverständlich. Das müssen wir auch stärker nach außen tragen und das tut der Verein mit seiner wertvollen Arbeit und dieser wichtigen Initiative und Erhaltung des DenkSteins in Guglwald", betonte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm im Vorfeld des Europatags bei einem Festakt in Guglwald, Gemeinde Vorderweißenbach in Oberösterreich.
Auseinandersetzung mit Freiheit und Demokratie fördern
Anlässlich des Europatags am 9. Mai legten dort die Staatssekretärin und Bernhard Winkler, Obmann des Vereins "DenkStein Eiserner Vorhang", an der "DenkStätte Eiserner Vorhang" bereits im Vorfeld einen Kranz nieder. Der Fall des Eisernen Vorhangs jährt sich heuer zum 35. Mal.
Vereinsobmann Bernhard Winkler wies in seiner Ansprache darauf hin, dass an diesem Ort zur Reflexion über den Wert von Freiheit und Demokratie angeregt werden solle, jenseits der Erinnerung an vergangene Unterdrückung. Das Anliegen des Vereins sei es, die proaktive Auseinandersetzung mit Freiheit und Demokratie in einem grenzenlosen Europa, besonders bei der Jugend, zu fördern. Das werde durch den gewählten Leitspruch "Impulse für Europa" zusätzlich betont. Daher wurde der Termin für diesen Festakt bewusst bereits im Vorfeld zum Europatag gewählt.
Der Rektor der Budweiser Hochschule für Europa- und Regionalstudien, Jiří Dušek, betonte aus tschechischer Perspektive, wie wichtig ein starker Zusammenhalt innerhalb Europas und insbesondere zwischen den beiden Nachbarstaaten sei. Mit dem Gedenken halte man die gemeinsamen Werte Freiheit, Toleranz und Solidarität hoch, die heute selbstverständlich seien, aber damals unvorstellbar waren.
Originaler Stacheldrahtballen erstmals präsentiert
Die gemeinsame Kranzniederlegung erfolgte vor einem originalen Stacheldrahtballen des früheren Eisernen Vorhangs. Diese Installation wurde erst wenige Tage vor der Veranstaltung realisiert und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der Kranzniederlegung wohnten unter anderem Staatssekretär a. D. Helmut Kukacka, der Vize-Präsident des Bundesrats Dominik Reisinger, die Nationalratsabgeordnete Johanna Jachs, der Bürgermeister von Vorderweißenbach Bernhard Thumfart sowie weitere Vertreter aus der Region und aus Tschechien bei.
DenkStein Eiserner Vorhang
Europa wurde bis ins Jahr 1989 durch den Eisernen Vorhang in 2 Teile getrennt. Dessen Verlauf lag genau entlang der Grenze zu Österreich, unter anderem im Mühlviertel. Stacheldrahtsperren, Minen und elektrisch geladene Zäune machten das Überschreiten der Grenze unmöglich. Vielen jungen Menschen ist dieses dunkle Kapitel der europäischen Geschichte gar nicht mehr bewusst. Der DenkStein in Guglwald soll daher als mahnendes Artefakt für diese düstere Zeit stehen.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Vereins "DenkStein Eiserner Vorhang".
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.