Jugendstaatssekretärin Plakolm: Weitere Maßnahme zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit an Schulen
Ausbau der Betreuung – Übernahme der Schulpsychologie-Hotline durch "Rat auf Draht"
Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten Bildungsminister Martin Polaschek und Staatssekretärin Claudia Plakolm die Neuerungen im Bereich der psychosozialen Unterstützung im Bildungsbereich und zogen Bilanz über die bereits gesetzten Maßnahmen.
"Heute legen wir einen weiteren Grundstein dafür, dass junge Menschen, denen es nicht gut geht, sich gehört und gesehen fühlen. In dieser Diskussion ist es mir besonders wichtig, dass wir die Berufsschülerinnen und -schüler und damit die Lehrlinge in diesem Land nicht vergessen. Mein Appell an Eltern und Berufsschuldirektoren, Unternehmer und Ausbilder ist: Achtet gut auf unsere Lehrlinge. Auch sie sind junge Menschen, die es hin und wieder wo drückt", so Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst.
"Rat auf Draht" übernimmt bestehende Hotline der Schulpsychologie
Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 wird bei der Ausweitung der psychosozialen Unterstützung für Lehrlinge sowie Schülerinnen und Schüler der nächste Entwicklungsschritt gesetzt: Das BMBWF startet eine offizielle Kooperation mit "Rat auf Draht". Im Zuge dessen wird "Rat auf Draht" die bestehende Hotline der Schulpsychologie übernehmen. "Bei der psychosozialen Gesundheit im Schulbereich überlassen wir nichts dem Zufall, denn Kinder und Jugendliche sind die Gestalterinnen und Gestalter unserer Gesellschaft von morgen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass Schülerinnen und Schüler ihr volles Potential entfalten und Bildungschancen nutzen können – und zwar frei von persönlichen Sorgen und Belastungen. Aus diesem Grund habe ich bereits zu Beginn meiner Amtszeit damit begonnen, die psychosoziale Unterstützung im Bildungsbereich schrittweise auszubauen. Durch unsere Kooperation mit 'Rat auf Draht' werden wir künftig noch mehr junge Menschen erreichen, nachhaltig unterstützen und Hilfe leisten können", so Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Plakolm: "Gesund aus der Krise" ist europäisches Vorzeigeprojekt
Staatssekretärin Plakolm erinnerte daran, dass die psychische Gesundheit lange Zeit ein Tabuthema in der Gesellschaft gewesen sei. Dass sich dies geändert habe, sei ein wesentlicher Fortschritt. "Nichtsdestotrotz ist es ein Thema, bei dem noch viele Baustellen offen sind. Ich bin sehr stolz darauf, dass es mit 'Gesund aus der Krise' gelungen ist, ein europäisches Vorzeigeprojekt aufzustellen. Das ist definitiv einer der Meilensteine meiner Zeit als Jugendstaatssekretärin", so Plakolm. Für junge Menschen, die Hilfe benötigen, stehen bis 2025 28.000 Plätze im Rahmen des Projekts zur Verfügung.
Zentrales psychosoziales Unterstützungssystem im schulischen Bereich
"Mit den Schulpsychologinnen und -psychologen haben wir bereits während der Pandemie erfolgreich kooperiert, indem wir ihnen rasch und unkompliziert in den ersten beiden Lockdowns bei der Implementierung und Umsetzung einer Chatberatung zur Seite standen. Wir freuen uns nun, dass wir mit der Übernahme der Telefonhotline der Schulpsychologie auch in dieser neuen Kooperation unsere Expertise einbringen dürfen", sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von "Rat auf Draht".
Mit "Rat auf Draht" künftig noch mehr Rat- und Hilfesuchende erreichen
Mit der Übernahme der Hotline der Schulpsychologie durch die Beratungsstelle "Rat auf Draht", die unter Kindern und Jugendlichen einen besonders hohen Bekanntheitsgrad hat, können künftig noch mehr Rat- und Hilfesuchende erreicht werden. Der Beratungsservice wird zudem erweitert und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Des Weiteren ermöglicht die Zusammenarbeit eine bessere Vernetzung und Koordination der Beratungs- und Betreuungsleistungen an der Schnittstelle zur Bildung. Anruferinnen und Anrufer können bei Bedarf gezielt an die Schulpsychologie vermittelt werden. Zudem wird es möglich sein, Anrufe per Konferenzschaltung weiterzuleiten, um eine noch effizientere Unterstützung zu gewährleisten.
Abschließend dankte Staatssekretärin Plakolm den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von "Rat auf Draht" dafür, dass sie Tag und Nacht ein offenes Ohr für die Probleme junger Menschen haben. Auch wenn sich schon vieles zum Besseren gewandelt habe, bleibe auch weiterhin noch viel zu tun. "Mein Appell ist: Wenn jemand in einer schwierigen Situation ist und es selbst nicht mehr schafft, dann bitte habt den Mut und holt euch Hilfe, da ist nichts dabei. Und für den Rest gilt: Habt Mut und nehmt eure Zukunft selbst in die Hand, es stehen euch alle Möglichkeiten offen", so Plakolm.
Bilder zu dieser Pressekonferenz sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.