Europäische Kommission fördert digitale Konnektivität mit 865 Millionen Euro

Förderungen sind Teil der "Connecting Europe"-Fazilität, mit der von 2021 bis 2027 Verkehrs-, Digital- und Energieprojekte gefördert werden sollen – "Digitales" im Fokus des 2. Arbeitsprogramms: Gigabit- und 5G-Infrastrukturen sowie Backbone-Netze sollen gestärkt werden

Glasfaserkabeln - Hintergrund des Bildes ist blau-rot
Foto: EC - Audiovisual Service

Am 9. Oktober 2024 nahm die Europäische Kommission das 2. Arbeitsprogramm für den digitalen Teil der Fazilität "Connecting Europe" – "Digitales" (CEF-Digital) an. Damit sollen Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Konnektivitätsinfrastrukturen in Europa finanziert werden. Der Zeitraum zur Vergabe von Projekten wurde auf die Jahre 2024 bis 2027 festgelegt. Die Höhe der Förderungen für diese Maßnahmen beträgt 865 Millionen Euro.

Kommissarin Vestager: "Konnektivität ist von strategischer Bedeutung für die EU"

"Die Verbesserung der Konnektivität ist von strategischer Bedeutung für die EU. Mit diesem 2. Arbeitsprogramm wollen wir mehr Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen vernetzen und mehr innovative Konnektivitätsinfrastrukturen auf den Weg bringen. Im Rahmen des Arbeitsprogramms´Digitales´ werden rund 865 Millionen Euro in Maßnahmen zur Einführung fortgeschrittener Gigabit- und 5G-Infrastrukturen sowie in Backbone-Kabel-Projekte fließen.", erklärte Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zuständig für das Ressort "Ein Europa für das digitale Zeitalter".

Maßnahmen umfassen 3 zentrale Bereiche

Maßnahmen, die von diesen Förderungen profitieren werden, sind:

  1. Weiterer Aufbau von 5G-Infrastruktur in Europa. Zudem sollen Großprojekte bezüglich Gigabit-Infrastrukturen kofinanziert sowie die Integration von Edge-Cloud- und Rechenkapazitäten in sektoralen Anwendungen in den Bereichen wie Gesundheit, Verkehr und Logistik vorangetrieben werden.
  2. Aufbau und Modernisierung von sogenannten Backbone-Netzen (Verkehrsinfrastruktur eines Telekommunikationsnetzes mit hohen Datenübertragungsraten).
  3. Digitale Plattformen für Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen sollen den Energieverbrauch optimieren. Diese neuen Plattformen sollen auf europäischen Daten-, Cloud- und Edge-Computing- sowie Konnektivitätsinfrastrukturen basieren.

Eine zentrale Erwartung an das 2. Arbeitsprogramm der "Connecting Europe"-Fazilität ist die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen digitalen Ökosystems. Zugleich wird die Adressierung geopolitischer und geoökonomischer Herausforderungen durch die Stärkung digitaler Infrastruktur betont.

Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der Kapazität, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit von digitalen Backbone-Netzen, besonders von Seekabeln, so die Europäische Kommission. Die "Connecting Europe"-Fazilität soll darüber hinaus dazu beitragen, öffentliche und private Mittel zu mobilisieren, die Investitionslücken schließen könnten. Nach Angaben der EU-Kommission verlangsamen diese Lücken den Aufbau leistungsfähiger Netze, die für die Einführung fortschrittlicher Technologien durch Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind.

Die nächsten Schritte

Nach der Annahme des 2. Arbeitsprogramms von CEF-Digital folgt die 4. Aufforderung zur Einreichung von Projekt-Vorschlägen. Interessierte können auch an Informationstagen teilnehmen, um mehr über die Projekt-Calls sowie über die Bewertungs- und Vergabeverfahren zu erfahren.

Hintergrund: "Connecting Europe"-Fazilität

Im Rahmen des Programms "Digitales" der "Connecting Europe"-Fazilität (CEF-Digital) wurden in den ersten beiden Aufforderungsrunden 65 Projekte finanziert. Darunter waren 30 Backbone-Konnektivitätsprojekte für "Global Gateway", die Strategie der EU zur Förderung nachhaltiger Investitionen in Konnektivität, 18 Projekte zu grenzüberschreitenden 5G-Korridoren sowie 17 Projekte zur Förderung von 5G in "intelligenten" Städten und Gemeinden. Die Absicht von CEF-Digital ist es, den digitalen Wandel in Europa zu befördern.

 Die "Connecting Europe"-Fazilität besteht aus 3 Säulen:

  • Verkehr: Rund 23 Milliarden Euro sollen den EU-Mitgliedstaaten dabei helfen, Lücken im Verkehrsnetz zu schließen, indem Verkehrsprojekte gefördert werden. Weitere 1,4 Milliarden sind für länderübergreifende Bahnprojekte beabsichtigt.
  • Digitales: Mit rund 2 Milliarden Euro sollen resiliente und wettbewerbsfähige Digitalnetze und 5G-Systeme gefördert werden. Auch Verkehrs- und Energienetze werden digitalisiert.
  • Energie: Mit etwa 5 Milliarden Euro werden Projekte finanziert, die unter anderem die Kompatibilität von Energienetzen verbessern.

Insgesamt stecken in der "Connecting Europe Facility" (CEF) rund 30 Milliarden Euro an Budgetmitteln, die zwischen 2021 und 2027 in Verkehrs-, Digital- und Energieprojekte fließen. Die CEF stellt ein zentrales Förderinstrument dar, um die Ziele des europäischen "Green Deals" sowie die Dekarbonisierungsziele der EU bis 2030 beziehungsweise 2050 zu erreichen: So sollen 60 Prozent der Mittel Projekten zugutekommen, die den EU-Klimaschutzzielen Rechnung tragen.

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