Mehr Mittel für "Erasmus+" 2025

6,5 Prozent mehr Finanzmittel als im Vorjahresvergleich – 2025 werden rund 5 Milliarden für "Erasmus+" bereitgestellt – Seit 1987 bereits 16 Millionen Teilnehmende am "Erasmus+"-Programm – "Erasmus+" ermöglicht vielfältige Projekte in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport – Unterstützung der Ukraine unter anderem durch Produktion von Schulbüchern

Gruppe von Erasmus-Studierenden
Foto: EU/Claudio Centonze

2025 steht im Zeichen eines weiteren starken "Erasmus+"-Jahres. Denn die Europäische Kommission veröffentlichte am 19. November 2024 die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für "Erasmus+" 2025, welches 2025 mit rund 5 Milliarden Euro unterstützt wird. Vorgesehen sind demnach eine Mittelaufstockung um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das "Erasmus+"-Programm ermöglicht grenzüberschreitende Austauschaufenthalte und anhaltende Partnerschaften der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport.

"Erasmus+" im Aufwind

Damit reagiert die Europäische Kommission auf die steigende Nachfrage nach einschlägigen Austauschaufenthalten. Seit dem Start des Programms im Jahr 1987 gab es nach Angaben der Kommission bereits mehr als 16 Millionen Teilnehmende. Demnach steigt durch die Erleichterung des Zugangs und der Inklusion von Menschen mit weniger Chancen die Zahl der Teilnehmenden kontinuierlich an. Zudem erlaubt "Erasmus+" verschiedene Kooperationsmodelle: Besonders relevant für "Erasmus+" ist die Weiterentwicklung des Konzepts für einen europäischen Hochschulabschluss. Dabei fördert das Programm die automatische grenzüberschreitende Anerkennung von Qualifikationen und intensiviert die Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen.

Schinas: "Werte wie Solidarität, Inklusion und Demokratie vereinen Europa"

"Mit 'Erasmus+' unterstützen wir nicht nur Bildung und Mobilität: Wir setzen uns für jene Werte ein, die Europa vereinen: Solidarität, Inklusion, Demokratie und Achtung der Menschenrechte. Seit seiner Einrichtung hat das Programm Millionen von Teilnehmenden zu ermutigenden Erfahrungen verholfen und dafür bislang 16 Millionen Mobilitätsmaßnahmen gefördert. Auch in Zukunft wird 'Erasmus+' diese Grundwerte vertreten und so zu mehr Zusammenhalt in einem offeneren, in Vielfalt geeinten Europa beitragen", erklärte Margaritis Schinas, bis 30. November 2024 Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Förderung der europäischen Lebensweise.

Die bis 30. November 2024 in Funktion befindliche Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Iliana Ivanova, ergänzte: "'Erasmus+' ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Europäischen Union. Seit fast 4 Jahrzehnten bringt es Menschen durch die Bereiche allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport zusammen und verändert damit ihr Leben. Indem wir das Programm für 2025 mit 5 Milliarden Euro ausstatten, erweitern wir die Möglichkeiten zum Lernen im Ausland und fördern eine stärkere Inklusion und Kooperation in ganz Europa und darüber hinaus. Da wir weiter Millionen von Teilnehmenden, darunter Menschen mit geringeren Chancen, unterstützen, steht 'Erasmus+' nach wie vor im Mittelpunkt des Aufbaus eines stärkeren, geeinteren und zukunftsorientierten Europas."

Konkrete Unterstützung für die Ukraine

Auch die Ukraine profitiert vom "Erasmus+"-Programm, konkret das ukrainische Bildungssystem, Lehrende sowie Lernende. Aber auch diejenigen, die aus der Ukraine in Folge des russischen Angriffskriegs vertrieben worden sind, ziehen einen Mehrwert daraus: So wurden 2023 500.000 Schulbücher in ukrainischer Sprache durch das "Erasmus+"-Programm finanziert, gedruckt und ausgeliefert. 2024 erhielten Schulen in der Ukraine darüber hinaus eine weitere Million Kunst- und Informatik-Bücher. Auch für die Jahre 2025 und 2026 sind laut Europäischer Kommission weitere Lieferungen vorgesehen.

Hintergrund: Das "Erasmus+"-Programm der EU

Das Spektrum der "Erasmus+"-Antragsberechtigten ist groß: Sowohl öffentliche als auch private Institutionen und Einrichtungen, die im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Jugend oder im Sport aktiv sind, können finanzielle Förderungen beantragen. Konkret laufen diese über nationale Agenturen für "Erasmus+" in allen 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in den mit dem Programm assoziierten Drittländern oder über die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur.

Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 wurden die Haushaltsmittel von "Erasmus+" auf 26,2 Milliarden Euro festgelegt. Weitere 2,2 Milliarden Euro kommen von den Instrumenten der EU für das auswärtige Handeln. Österreich erhält in diesem Zeitraum rund 666 Millionen Euro an Mitteln für "Erasmus+". Die nun vorliegende Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen von "Erasmus+" schließt an die Annahme des Arbeitsprogramms 2025 für die Umsetzung von "Erasmus+" an. 

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