Ein Monat vor der Europawahl: Europaministerin Edtstadler verleiht Europa-Staatspreis 2024
Feierliche Europa-Gala in den Wiener Sofiensälen – Auszeichnung für innovative EU-Projekte in 5 Kategorien – Edtstadler im Vorfeld der Europawahl: "Nutzen Sie am 9. Juni Ihre Stimme!"
Einen feierlichen Rahmen für ausgezeichnete EU-Projekte bot die Verleihung des Europa-Staatspreises durch Europaministerin Karoline Edtstadler am 7. Mai 2024. Rund ein Monat vor der Europawahl, die in Österreich am 9. Juni 2024 stattfindet, konnte die Europaministerin hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie, Kunst und Kultur, Medien, Verwaltung sowie Zivilgesellschaft in den Wiener Sofiensälen begrüßen.
Die Moderation für die Europa-Gala übernahm Nina Kraft. Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung von einem Streichquartett des Jugendorchesters der Europäischen Union (European Union Youth Orchestra, EUYO). Exakt vor 200 Jahren, am 7. Mai 1824, war die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven in Wien uraufgeführt worden. Dem letzten Satz dieser Symphonie liegt die Europahymne – die "Ode an die Freude", nach einem Gedicht von Friedrich Schiller – zugrunde. Begleitend zur Europa-Gala konnten die Gäste die Fotoausstellung "Mothers of Europe" besichtigen, welche bedeutende Frauen im europäischen Integrationsprozess thematisiert. Eine starke Frau kam auch mit der Österreicherin Carmen Possnig zu Wort, die seit 2022 Mitglied der Astronautenreserve der Europäischen Weltraumorganisation (European Space Agency, ESA) ist und Einblicke in ihre Tätigkeit gab.
EU-Projekte legen Grundstein für Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung
Im Rahmen der Europa-Gala wurden dutzende EU-Projekte vor den Vorhang geholt, die aufzeigen, wie vielfältig das Europa-Engagement der Österreicherinnen und Österreicher ist. Dazu die Europaministerin: "Die EU ist nicht in Brüssel oder Straßburg. Sie ist dort, wo die Menschen leben, arbeiten und ihren Alltag gestalten. Genau dort wirken die eingereichten, nominierten und ausgezeichneten Projekte: Sie setzen den europäischen Gedanken vor Ort in die Praxis um. Sie zeigen, dass die EU in allen Bundesländern und Bezirken – an Schulen, in Gemeinden, Vereinen und Unternehmen – präsent ist. Und sie laden dazu ein, sich aktiv an der Mitgestaltung der Zukunft in der EU zu beteiligen."
"Am 12. Juni feiert Österreich den 30. Jahrestag seiner Volksabstimmung über den EU-Beitritt. Die großen Herausforderungen, die sich uns aktuell stellen, lassen sich nur auf europäischer Ebene lösen", so Europaministerin Edtstadler, die des Weiteren betonte: "Die Errungenschaften aus 30 Jahren österreichischer EU-Mitgliedschaft lassen sich anhand von Zahlen, Daten und Fakten ablesen. Diese verstärkt zu kommunizieren und dadurch die Europäische Union weiterzuentwickeln, ist eine kontinuierliche, gemeinsame Aufgabe."
Europaministerin Edtstadler: "Nutzen Sie am 9. Juni Ihre Stimme!"
Die Europaministerin strich hervor, dass das Bundeskanzleramt umfassende Angebote rund um die Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni entwickelt hat. Dazu zählen die Kampagne "Unser Europa. Unsere Wahl." mit der zentralen Website www.unsereuropa2024.at, eine Informationstour durch die Bundesländer sowie ein "Europa-Bus", der für Veranstaltungen von Europa-Gemeinderätinnen und Europa-Gemeinderäten gebucht werden kann.
Nicht nur rund um den Europatag am 9. Mai und im Vorfeld der Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni gelte es, die Bürgerinnen und Bürger über die EU zu informieren und ihnen vielfältige Möglichkeiten der Partizipation zu eröffnen, betonte Edtstadler, die abschließend dazu aufrief, an der Europawahl teilzunehmen: "Nutzen Sie die zahlreichen Informationsangebote! Nutzen Sie die unterschiedlichen Formate zur Beteiligung! Vor allem aber: Nutzen Sie am 9. Juni Ihre Stimme!"
Die Preisträgerinnen und Preisträger in den 5 Kategorien des Europa-Staatspreises 2024
Eine hochkarätig besetzte, unabhängig agierende Fachjury wählte die Preisträgerinnen und Preisträger in den 5 Kategorien des Europa-Staatspreises 2024: "Europa in der Gemeinde", "Europa in der Bildung", "Europa in Kunst & Kultur", "Grenzenloses Europa" sowie "Europa erklären". Entscheidende Kriterien für die Auswahl waren insbesondere die Wirksamkeit der Projekte mit Blick auf das Erreichen neuer Zielgruppen sowie deren Nachhaltigkeit, Kreativität und Multiplikatoreffekte.
- Kategorie "Europa in der Gemeinde"
Projekt: "Europäische Toleranzgespräche"
Projektverantwortliche: Denk.Raum.Fresach – Europäisches Toleranzzentrum
Kontroversielle Themen diskutieren, umfassend beleuchten und wissenschaftlich aufbereiten – das sind die Zielsetzungen der seit 2011 bestehenden "Europäischen Toleranzgespräche" im Kärntner Bergdorf Fresach. Als roter Faden zieht sich die Auseinandersetzung mit Toleranz und Integration durch die Veranstaltungsreihe. Die "Europäischen Toleranzgespräche" sind in den Kärntner Kulturfrühling eingebettet und werden vom gemeinnützigen Verein Denk.Raum.Fresach Jahr für Jahr vor Pfingsten organisiert. Begleitet werden sie von einer Sonderausstellung im Evangelischen Museum, die das jeweilige Veranstaltungsthema – 2024 steht die Frage "Wahrheit – Was ist wirklich?" im Mittelpunkt – reflektiert.
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- Kategorie "Europa in der Bildung"
Projekt: MariaReginaInternational und CLUB_ERIC
Projektverantwortliche: Martina Schwarz
Im Jahr 2016 entstand mit der beginnenden "Brexit"-Diskussion die Idee, Europa-Themen verstärkt in den Bildungsangeboten am Gymnasium Maria Regina in Wien zu verankern. Aufgrund des großen Interesses der Schülerinnen und Schüler entstanden unter dem Namen "MariaReginaInternational" ein Basiskurs für die 8. Schulstufe, eine unverbindliche Übung und ein zweijähriger Wahlpflichtgegenstand (European Relationships & International Cooperation, kurz ERIC). Ergänzt wird das Angebot, das im Rahmen eines mittlerweile fünfjährigen Curriculums auch Studienreisen, Workshops und Vorträge umfasst, seit 2023 vom Alumni-Netzwerk "CLUB_ERIC", welches den jungen Menschen ermöglicht, ihr EU-Engagement auch nach dem Schulabschluss fortzuführen.
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- Kategorie "Europa in Kunst & Kultur"
Projekt: "Europäische Initiativen im ländlichen Raum"
Projektverantwortlicher: Museumsverein Klostertal
Der Museumsverein Klostertal in Vorarlberg widmet sich seit 20 Jahren der Umsetzung von EU-geförderten Projekten im ländlichen Raum. Durch verschiedene Initiativen wird den Bewohnerinnen und Bewohnern des Klostertales die EU nähergebracht, unter anderem durch den seit 2022 jährlich stattfindenden "Tag der EU-Projekte". Die Teilnahme an EU-geförderten Projekten ermöglicht es dem Museumsverein, wissenschaftlich fundierte Vermittlungsinitiativen zu Themen der Geschichte und Gegenwart zu entwickeln. Mithilfe von konkreten Förderungen und Programmen erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner direkte Einblicke in die Auswirkungen von Europa auf ihre Lebensumgebung.
Weitere Informationen zum Projekt "Europäische Initiativen im ländlichen Raum"
- Kategorie "Grenzenloses Europa"
Projekt: "Europäisches Netzwerk und interkulturelle Kompetenz durch landwirtschaftliche Praktika"
Projektverantwortliche: Landjugend Österreich
Die Landjugend Österreich organisiert seit 1998 internationale Praktika für Schülerinnen und Schüler landwirtschaftlicher Schulen in Österreich. Über ein starkes Netzwerk europäischer Partnerorganisationen und landwirtschaftlicher Bildungseinrichtungen bietet das Projekt umfassende Unterstützung bei der Vorbereitung und finanziellen Abwicklung durch das "Erasmus+"-Programm. Die Jugendlichen leben während ihres Praktikums bei Gastfamilien, wodurch sie Sprachbarrieren überwinden, interkulturelle und soziale Kompetenzen erwerben sowie Einblicke in internationale Arbeitsweisen in der Landwirtschaft erhalten. Seit 1998 wurden rund 5.000 Jugendliche betreut.
- Kategorie "Europa erklären"
Projekt: "EU Quiz Tour"
Projektverantwortlicher: Verein EUth
Eine geschickte Kombination aus Wissen und Unterhaltung sowie positive Lernerfahrungen: All das bietet die "EU Quiz Tour", die bis zur Europawahl durch ganz Österreich reist. Durch interaktive Quizfragen und deren Beantwortung werden die Bürgerinnen und Bürger über die EU informiert. Die "EU Quiz Tour" ermöglicht so ein besseres Verständnis komplexer EU-Themen und bringt diese auf unterhaltsame Weise an die Stammtische in Österreichs Regionen und Gemeinden. Der Verein EUth leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von europäischen Inhalten auf regionaler und lokaler Ebene.
Weitere Informationen zum Projekt: "EU Quiz Tour"
Über den Europa-Staatspreis
Der Europa-Staatspreis wurde 2015 von der Bundesregierung anlässlich der 20-jährigen Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union geschaffen und 2024 zum 8. Mal vergeben. Ziel ist die Würdigung von engagierten Menschen und spannenden Projekten, die zu einer offenen Auseinandersetzung über das gemeinsame Europa anregen und Bewusstsein für den europäischen Gedanken schaffen. Als eine wichtige Anerkennung für all jene, die zum Verständnis der EU in Österreich und zum Zusammenhalt in Europa beitragen, holt der Europa-Staatspreis die Personen, Organisationen und Institutionen hinter den Projekten vor den Vorhang.
Weitere Informationen zum Auswahlprozess der Projekte (nominierte Finalistinnen und Finalisten in den 5 Preis-Kategorien; Mitglieder der Fachjury) sowie allgemeine Informationen finden Sie auf der Europa-Staatspreis-Website.
(Dieses Video auf YouTube ansehen.)
Bilder von dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.
Rückfragen & Kontakt:
Vera Ben Bouzid
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