Raab/Schramböck: Offensive für mehr Frauen in der Technik
Frauenministerin: Neuer Förderaufruf um 1,3 Millionen Euro zur Stärkung von Frauen und Mädchen – Wirtschaftsministerin: Bis 2050 um 1,2 Millionen Arbeitsplätze mehr
Frauenministerin Susanne Raab startet einen neuen Förderaufruf für Projekte zur Stärkung von Frauen. Österreichweit sollen Projekte mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert werden, die Frauen und Mädchen stärker für die MINT-Branche (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistern und in technischen Ausbildungen sowie Berufen unterstützen. "Wir wollen die Selbstbestimmung und die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen in Österreich weiter stärken. In Österreich verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. Auch jüngst veröffentlichte Zahlen der Statistik Austria belegen, dass das zu einem großen Teil auch an der ungleichen Branchenwahl liegt. Denn Frauen sind nach wie vor stärker in weniger gut bezahlten Branchen tätig. Um das zu ändern, gilt es, mehr Frauen in die immer noch überwiegend männlich dominierte Branchen im MINT-Bereich zu bringen. Denn diese bieten bessere Karriere- und Gehaltsmöglichkeiten, von denen Frauen genauso profitieren sollen wie Männer", sagt Raab. Auch für die Branchen selbst bringt Diversität große Vorteile, "weil die Perspektive der Frauen für frischen Wind in der Forschung sorgt und so die Innovationskraft in Österreich entscheidend vorantreibt", betont Raab.
Ein weiterer Fokus des neuen Projektaufrufs der Frauenministerin wird auf der Stärkung der Finanzkompetenz von Frauen und Mädchen liegen. "Ein selbstbewusster Umgang mit den eigenen Finanzen trägt dazu bei, dass Frauen selbstbestimmt leben können", betont die Frauenministerin. "Ich möchte, dass Frauen auch finanziell auf eigenen Beinen stehen können und von niemandem abhängig sind." Konkret richtet sich dieser neue Aufruf insbesondere an Projekte, die bereits im Kindergarten- und Schulalter ansetzen, um bereits die Jüngsten für den MINT-Bereich zu begeistern und Berührungsängste abzubauen. Aber auch Projekte, die Frauen und Mädchen umfassend über Ausbildungen und Berufschancen etwa in der Technik informieren, können gefördert werden. Im Bereich der Finanzkompetenz können unter anderem Projekte unterstützt werden, die zur Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung von Beratungsstellen für Finanzthemen beitragen. Projekte können ab dem 8. März über die Website des Bundeskanzleramts eingereicht werden.
Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen im Rahmen der Frauenprojektförderung 2021 zu Empowerment von Mädchen und Frauen in Bildung, Beruf und Gesellschaft mit Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie Finanzkompetenz
Das Bundeskanzleramt startet einen Förderaufruf für die angesprochenen Maßnahmen mit einem Gesamtfördervolumen von 1.300.000 Millionen Euro. Einreichungen ab sofort bis 7. Mai 2021 möglich. Vergeben werden Mittel für Projekte in ganz Österreich, die im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2022 umgesetzt werden.
Wirtschafts- und Digitalministerin Margarete Schramböck ergänzt: "MINT ist nicht nur eine Farbe, sondern eine Zukunftsvision. Der Fokus auf mehr Frauen in technischen Berufen wirkt sich auch positiv auf das europäische Wirtschaftswachstum und den Standort aus. Die Schließung des MINT Gender Gaps birgt das Potenzial, das europäische Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2050 um bis zu 810 Milliarden Euro zu erhöhen." Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen ein großes ungenütztes Fachkräftepotential in Österreich darstellen, das bisher nicht genutzt wird. Gleichzeitig sind heimische Unternehmen mit einem großen Fachkräftemangel konfrontiert, besonders in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. "Der Förderaufruf der Frauenministerin ist ein wichtiger Baustein, um hier Fortschritte zu erzielen", so Schramböck.
In diesem Zusammenhang verweist die Wirtschaftsministerin auch auf Programm des Wirtschaftsministeriums (BMDW). Das Programm w-fForte will mehr Frauen in gestaltenden Rollen, etwa in den Bereichen Forschung, Innovation und Technologie, sichtbar machen. "Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass beispielsweise der Beruf des Programmierens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig von Frauen ausgeführt wurde. Im Moment sind nur rund 18 Prozent der Informations- und Technikspezialisten in Österreich Frauen. Um dieser digitalen Ungleichheit entgegenzuwirken und die Digitalisierung in Österreich chancengerechter zu gestalten, gibt es die w-fFORTE-Initiative." Projekte können über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) eingereicht werden. "Wirtschaftspolitik ist Frauenpolitik. Der Abbau der Geschlechterungleichheit im MINT-Bereich würde sich positiv auf die Beschäftigung auswirken. Bis 2050 könnte dies zu einem Zuwachs von 1,2 Millionen Arbeitsplätzen führen", betont Schramböck.
"Wenn wir wollen, dass Frauen und Mädchen in Österreich ein selbstbestimmtes Leben führen, müssen wir sie vor allem darin bestärken, ihre Chancen zu nutzen. Dazu wollen wir mit unserer neuen Offensive entscheidend beitragen und gleichzeitig die notwendigen Rahmenbedingungen weiter verbessern", so Raab und Schramböck abschließend.
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