Eurobarometer-Umfrage zeigt hohe Impfbereitschaft in der EU und Österreich
8 von 10 befragten Europäerinnen und Europäern wollen sich bis Ende 2021 impfen lassen – Deutliche Mehrheit der Befragten in Österreich spricht sich gegen Impfpflicht aus – Wichtigste vertrauenswürdige Informationsquellen rund um die Covid-19-Impfung sind EU-weit Angehörige von Gesundheitsberufen und Gesundheitsbehörden
Eine am 17. Juni 2021 veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission unterstreicht die hohe Bereitschaft der Menschen in der EU, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Fast 7 von 10 Befragten (69 Prozent) sind entweder schon geimpft oder wollen sich ehestmöglich impfen lassen. Knapp 8 von 10 Befragten (79 Prozent) geben an, sich bis zum Jahresende impfen lassen zu wollen. In Österreich sind es 73 Prozent, die entweder schon geimpft sind oder sich zum frühesten Zeitpunkt impfen lassen möchten; insgesamt 81 Prozent wollen bis Ende 2021 geimpft sein. Nur 9 Prozent der Europäerinnen und Europäer beziehungsweise 12 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher geben an, sich "niemals" gegen Covid-19 impfen zu lassen.
Mehr als 7 von 10 Europäerinnen und Europäern sagen: Vorteile der Covid-19-Impfung überwiegen gegenüber möglichen Risiken
76 Prozent der Befragten sind EU-weit der Meinung, dass die Vorteile der Covid-19-Impfung gegenüber möglichen Risiken überwiegen würden; in Österreich beträgt dieser Wert 72 Prozent. Drei Viertel der EU-Bevölkerung (75 Prozent) sind der Meinung, dass Impfstoffe gegen Covid-19 die einzige Möglichkeit sind, die Pandemie zu stoppen; in Österreich sind 69 Prozent der Befragten dieser Meinung.
72 Prozent der Befragten in den 27 EU-Staaten beziehungsweise 70 Prozent der Befragten in Österreich halten die in der EU zugelassenen Impfstoffe für "sicher". Sorgen über mögliche Nebenwirkungen von Covid-19-Impfstoffen äußern allerdings 82 Prozent der Europäerinnen und Europäer beziehungsweise 87 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher.
Als Hauptgründe, sich impfen zu lassen, werden folgende Argumente genannt:
- 68 Prozent der Europäerinnen und Europäer beziehungsweise 72 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind der Meinung, dass die Covid-19-Impfung dabei unterstützen wird, die Pandemie zu beenden.
- 67 Prozent der Befragten in den EU-Staaten beziehungsweise 70 Prozent der Befragten in Österreich führen als Grund, sich impfen zu lassen, an, dass die Impfung "meine Verwandten und andere Menschen schützt".
- Die Möglichkeit, Familie sowie Freundinnen und Freunde wieder zu treffen, ist für 65 Prozent der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger beziehungsweise für 67 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ein wichtiges Argument für die Covid-19-Impfung.
- 60 Prozent der befragten Europäerinnen und Europäer beziehungsweise 65 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher geben als Hauptgrund an, dass die Impfung sie selbst schütze, am Coronavirus zu erkranken.
- Weitere, als weniger wichtig bewertete Gründe, die aus Sicht der Befragten für eine Covid-19-Impfung sprechen, sind die Möglichkeit, wieder reisen zu können, beziehungsweise ein "normaleres" Berufsleben zu führen.
70 Prozent halten die EU für entscheidend, die Impfstoff-Versorgung sicherzustellen – Österreicherinnen und Österreicher deutlich gegen Impfpflicht
70 Prozent der Europäerinnen und Europäer sind der Meinung, dass die Europäische Union eine Schlüsselrolle dabei spielt, die Versorgung mit Impfstoffen in ihrem Land zu sichern. In Österreich sind 66 Prozent der Befragten dieser Meinung.
Die Impfstrategie der EU wird von 47 Prozent positiv bewertet; 45 Prozent zeigen sich damit unzufrieden. In Österreich zeigen sich 44 Prozent der Befragten mit der EU-Impfstrategie zufrieden und 48 Prozent unzufrieden. Die Bewertung der nationalen Regierungen bei der Umsetzung der Impfstrategie fällt durchwachsen aus: 46 Prozent sind im EU-Schnitt damit zufrieden, 49 Prozent unzufrieden. Im EU-Schnitt beantworten 5 Prozent der Befragten die Frage mit "Weiß nicht". In Österreich zeigen sich 38 Prozent der Befragten zufrieden mit der Impfstrategie durch die Regierung, 36 Prozent sind unzufrieden und weitere 27 Prozent geben an, diese Frage nicht beantworten zu können ("Weiß nicht").
Eine relative Mehrheit (48 Prozent gegenüber 46 Prozent) europaweit spricht sich gegen eine Pflicht zu einer Covid-19-Impfung aus. In Österreich ist eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent der Befragten gegen eine Impfpflicht und 37 Prozent dafür.
Wichtigste Informationsquellen zur Covid-19-Impfung: Angehörige von Gesundheitsberufen und Gesundheitsbehörden
Die vertrauenswürdigsten Quellen für verlässliche Information zu Covid-19-Impfstoffen sind für 61 Prozent im EU-Schnitt und in Österreich Angehörige von Gesundheitsberufen (Expertinnen und Experten, Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, Apothekerinnen und Apotheker). An zweiter Stelle folgen nationale Gesundheitsbehörden (44 Prozent EU-weit, 46 Prozent der Befragten in Österreich sind dieser Meinung). Für 20 Prozent der befragten EU-Bürgerinnen und Bürger stellt die Europäische Union, für 19 Prozent die nationale Regierung die vertrauenswürdigste Quelle für Auskünfte zu den Impfungen gegen das Coronavirus dar. In Österreich halten 18 Prozent die nationale Regierung und 15 Prozent die EU für die vertrauenswürdigste Informationsquelle. In Österreich sind zudem für 22 Prozent der Befragten "Menschen in der engen Umgebung" (Freundinnen und Freunde, Familie, Arbeitskolleginnen und -kollegen) wichtige und vertrauenswürdige Infoquellen (EU-Schnitt: 15 Prozent).
Hintergrund: "Eurobarometer"-Umfrage zur Impfbereitschaft
Die "Flash-Eurobarometer"-Umfrage der Europäischen Kommission ist zwischen 21. und 26. Mai 2021 durchgeführt worden. Die 26.106 befragten Europäerinnen und Europäer stehen repräsentativ für die EU-Bevölkerung. Aufgrund der Covid-19-bedingten Restriktionen wurden die Teilnehmenden online befragt. Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse der Studie am 17. Juni 2021 veröffentlicht.