"CulturEU": Kommission präsentiert Online-Leitfaden zu EU-Finanzierungen im Kulturbereich

Online-Tool "CulturEU" zur Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungen und Fördermöglichkeiten im Kultur- und Kreativbereich – Leitfaden soll Zugang zu EU-Mitteln erleichtern 
 

Opening ceremony for European Capital of Culture Tallinn 2011
Foto: Raigo Pajula/Europäische Kommission

Die Europäische Kommission hat am 29. November 2021 den neuen interaktiven Leitfaden "CulturEU funding guide" zu Finanzierungsmöglichkeiten für den Kultur- und Kreativsektor auf EU-Ebene vorgestellt. Der Leitfaden umfasst insgesamt 75 Finanzierungsmöglichkeiten in der Periode von 2021 bis 2027 aus 21 verschiedenen EU-Programmen wie "Creative Europe", "Horizon Europe", Erasmus+, dem CERV-Programm, den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds oder "InvestEU". "CulturEU" dient als eine gemeinsame Anlaufstelle für EU-Finanzierungen und soll jeder europäischen Kultureinrichtung bei der Suche nach der für sie am besten geeigneten EU-Finanzierungsmöglichkeit unterstützen.

Vizepräsident der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas: "Europa ist ein kulturelles Kraftzentrum"

Der für die Förderung der europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas, erklärte dazu: "Künstlerische Freiheit, Kreativität und kulturelle Vielfalt stehen für unsere europäische Lebensweise. Europa ist ein kulturelles Kraftzentrum, das eine florierende Kreativ- und Kulturbranche braucht. Neben 'Next Generation EU' stellen wir heute ein neues Online-Tool vor, das unsere Kunst-, Kultur- und Kreativschaffenden in die Lage versetzen soll, die für sie am besten geeignete Förderung auf EU-Ebene ausfindig zu machen und auszuwählen. Gemeinsam können wir eine nachhaltige Erholung des Kultur- und Kreativsektors in Europa erreichen."

Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, ergänzte: "Der Kultur- und Kreativsektor vermag es wie kein anderer, Leben zu verbessern, Gemeinschaften zusammenzubringen, Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen und positive Entwicklungen in anderen Sektoren anzustoßen. Es war höchste Zeit, dass wir die Kulturakteurinnen und Kulturakteure bei ihrer Suche nach EU-Mitteln unterstützen und alle Finanzierungsmöglichkeiten, die die EU ihnen bietet, in einem Leitfaden zusammentragen. Diese einzigartige Übersicht erlaubt es allen Kulturakteurinnen und Kulturakteuren, mit nur 3 Klicks die beste EU-Finanzierung unter den insgesamt 75 verfügbaren Fördermöglichkeiten zu finden. Ich bin überzeugt, dass der Leitfaden dazu beitragen wird, den Zugang aller Kultureinrichtungen zu den EU-Geldern zu vereinfachen, und ihnen so den Weg zu einer nachhaltigen Erholung erleichtert."

Online-Leitfaden passt sich mittels Suchfiltern den Bedürfnissen der Kultur- und Kreativszene an

Mit dem neuen Leitfaden möchte die Kommission allen Partnerinnen und Partnern, die im Kultur- und Kreativsektor tätig sind, dabei helfen, sich in der EU-Förderlandschaft zurechtzufinden und ihnen damit den Zugang zu EU-Geldern erleichtern. Die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten können je nach Bedürfnissen, Tätigkeitsbereichen und Arten der interessierten Organisation angepasst und gefiltert werden. Zu diesem Zweck stellt der Leitfaden Beispiele für bewährte Verfahren ("Best Practices") zu Verfügung und soll regelmäßig über aktuelle Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen ("Calls") informieren. Anfang 2022 soll das Online-Tool "CulturEU" in allen 24 EU-Amtssprachen zur Verfügung stehen.

Hintergrund: Maßnahmen auf EU-Ebene zur Unterstützung des Kultur- und Kreativsektors

Seit Ausbruch der Pandemie hat die Europäische Kommission zahlreiche Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen der Covid-19-Krise auf dem Kreativ- und Kultursektor ergriffen. Dazu zählen:

  • eine Aufstockung der finanziellen Unterstützung der EU für den Kultur- und Kreativsektor um fast 2,5 Milliarden Euro aus dem Programm "Creative Europe" und rund 2 Milliarden Euro aus "Horizon Europe" für Kultur-, Kreativ- und Inklusionsprojekte von 2021 bis 2027;
  • die Zuweisung von Mitteln aus der Aufbau- und Resilienzfazilität;
  • die Genehmigung staatlicher Beihilfen im Umfang von insgesamt 420 Millionen Euro;
  • die Veröffentlichung von EU-Leitlinien für die sichere Wiederaufnahme von Aktivitäten im Kultur- und Kreativsektor;
  • die Einrichtung der Plattform "Creatives Unite" für den Austausch von Kunst-, Kultur und Kreativschaffenden zu Informationen, Initiativen und Ideen.

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