5 hoffnungsvolle Kandidaten für Covid-19-Therapeutika ermittelt

Die Europäische Kommission hat 5 vielversprechende Covid-19-Therapeutika zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten ermittelt – mögliche Zulassung noch bis Oktober 2021
 

Vaccines – symbolic studio/sill life compositions
Foto: © EU/Centonze Claudio

Die EU-Kommission hat im Rahmen ihrer Strategie für Covid-19-Therapeutika am 29. Juni 2021 erste Ergebnisse in Bezug auf 5 neue Therapeutika, die bei der Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten zu Verfügung stehen könnten, vorgelegt. Dabei handelt es sich bei vier der Therapeutika um monoklonale Antikörper und bei einem Weiteren um ein Immunsuppressivum.

Stella Kyriakides: "Patientinnen und Patienten benötigen sichere und wirksame Behandlung"

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte dazu: "Heute unternehmen wir den ersten Schritt in Richtung eines breiten Portfolios an Therapeutika zur Behandlung von Covid-19. Die Impfung schreitet zwar immer schneller voran, doch wird das Virus nicht verschwinden und die Patientinnen und Patienten benötigen sichere und wirksame Behandlungen, die die Belastung durch Covid-19 verringern. Unser Ziel ist klar: Wir wollen mehr hoffnungsvolle Kandidaten ermitteln, die sich in der Entwicklung befinden, und bis Ende des Jahres mindestens drei neue Therapeutika zulassen. So kann eine wirksame Europäische Gesundheitsunion funktionieren."

Die 5 vielversprechenden Therapeutika im Detail

Sofern die endgültigen Daten die Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit der 5 neuen Covid-19-Therapeutikaprodukte belegen, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bis Oktober 2021 zugelassen. Bei den Produkten handelt es sich um eine neue Covid-19-Indikation für bestehende Arzneimittel, den Immunsuppresor "Baricitinib" von "Eli Lilly", der die Aktivität des Immunsystems verringert, und um 4 neu entwickelte monoklonale Antikörper, die fortlaufend überprüft werden:

  • eine Kombination aus "Bamlanivimab" und "Etesevimab" von "Eli Lilly"
  • eine Kombination aus "Casirivimab" und "Imdevimab" von "Regeneron Pharmaceuticals, Inc." und "F. Hoffman-La Roche, Ltd."
  • "Regdanivimab" von "Celltrion"
  • "Sotrovimab" von "GlaxoSmithKline" und "Vir Biotechnology, Inc."

Die nächsten Schritte

Auf Grundlage der Arbeit der neu eingerichteten Expertinnen- und Expertengruppe zu Covid-19-Varianten wird die EU-Kommission bis Oktober 2021 ein Portfolio mit mindestens 10 potenziellen Covid-19-Therapeutika erstellen. Die Auswahlkriterien sind mit den EU-Mitgliedstaaten abgestimmt und basieren auf einer objektiven und wissenschaftlichen Grundlage.

Bis Oktober 2021 sollen mindestens 3 neue Covid-19-Therapeutika und bis Ende des Jahres möglicherweise 2 weitere zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird bis Ende 2021 mehr fortlaufende Überprüfungen vielversprechender Therapeutika einleiten.

Die gemeinsame Beschaffung von monoklonaren Antikörpern, wie "Casirivimab" und "Imdevimab", wurde von der EU-Kommission abgeschlossen. Bis Ende 2021 könnte die EU-Kommission weitere Beschaffungsmaßnahmen in die Wege leiten. Um sicherzustellen, dass die Therapeutika nach ihrer Zulassung in ausreichender Menge hergestellt werden können, findet eine erste Vermittlungsbörse für Therapeutika am 12. und 13. Juli 2021 statt.

Hintergrund: Strategie für Covid-19-Therapeutika

Mit der EU-Strategie für Covid-19-Therapeutika sollen bis Oktober 2021 mindestens 3 neue Covid-19-Therapeutika aufgebaut werden. Die Strategie ist Teil der Europäischen Gesundheitsunion und erfasst den gesamten Arzneimittel-Lebenszyklus von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Zulassung, Herstellung und Bereitstellung. Sie ist zusammen mit der Impfstrategie der EU der Grundpfeiler der Behandlung von Covid-19-Patientinnen und Patienten und soll die Übertragung des Virus verhindern beziehungsweise verringern. Damit sollen EU-weit die Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus minimiert werden.

Weitere Informationen