Bericht des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus: 2024 wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Jahresdurchschnittstemperatur lag 2024 mehr als 1,5 Grad Celsius über dem Niveau der Erwärmung in der vorindustriellen Zeit – Erwärmung des Klimas ist seit den 1980er-Jahren in Europa doppelt so stark wie auf globaler Ebene – Zahlreiche Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen oder Dürren
Laut dem Bericht "Global Climate Highlights 2024" von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, war das Jahr 2024 aus klimatischer Sicht ein Rekordjahr: 2024 erwies sich als das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Erstmals lag die Jahres-Durchschnittstemperatur höher als 1,5 Grad Celsius über dem Niveau der errechneten vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900. Der europäische Kontinent ist von der Erderwärmung besonders stark betroffen: Seit den 1980er-Jahren erwärmt sich das Klima in Europa doppelt so stark, wie die globale Durchschnittstemperatur anwächst.
2024 geprägt von zahlreichen Extremwetterereignissen
Als Folge der Klimaerwärmung konnten 2024 zahlreiche Extremwetterereignisse beobachtet werden: Das Spektrum reichte von Stürmen und Überschwemmungen bis hin zu Hitzewellen, Dürren und Waldbränden. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass 2024 auch Rekordwerte in punkto Luftfeuchtigkeit erreicht wurden, welche die Wahrscheinlichkeit für extreme Regenfälle ansteigen lässt. In Kombination mit hohen Meeresoberflächentemperaturen werden große Stürme und tropische Zyklone häufiger.
Die Klimapolitik der EU
Die Europäische Union hat sich zur Bewältigung des von Menschen verursachten Klimawandels das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in der EU um mindestens 55 Prozent im Vergleich zum Niveau von 1990 gesenkt werden. Die Europäische Kommission empfiehlt den EU-Mitgliedstaaten bis 2040 eine Nettoverringerung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent gegenüber den Werten von 1990.
Hintergrund: Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus
Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union. Es bietet Informationsdienste auf der Grundlage von satellitengestützter Erdbeobachtung und In-situ-Daten (Nicht-Weltraumdaten) an. Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert und verwaltet. Die Umsetzung erfolgt in Partnerschaft mit den EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF), den EU-Agenturen und der Non-Profit-Organisation Mercator Océan.
Der Copernicus-Klimawandeldienst (Englisch: "Copernicus Climate Change Service – C3S") liefert zuverlässige Informationen über das vergangene, gegenwärtige und zukünftige Klima in Europa und dem Rest der Welt. "C3S" hat zum Ziel, die Anpassungs- und Schadenminderungspolitik der Europäischen Union zu unterstützen, indem sie konsistente und verbindliche Informationen über den Klimawandel liefert. Der Copernicus-Klimawandeldienst ermöglicht einen freien und offenen Zugang zu Klimadaten und -instrumenten, die den aktuellen Stand der Wissenschaft abbilden.
Weitere Informationen
- Copernicus-Bericht: 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, Website der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich
- Copernicus-Bericht: 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, Website der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
- Global Climate Highlights 2024, the 2024 annual climate summary, Website der Europäischen Kommission
- Sommer 2022 – der heißeste Sommer seit Beginn der Copernicus-Aufzeichnungen, Website des Bundeskanzleramtes Österreichs