Projekt aus Österreich bei den#ARIAwards24 ausgezeichnet
Das österreichische Projekt "Frau iDA" ist Siegerin in der Kategorie "Gleichstellung" und setzte sich gegen mehr als 100 Einreichungen durch – 24 Projekte wurden aus 21 EU-Mitgliedstaaten nominiert – Fachjury vergab Preise in 5 Kategorien – Erstmals auch ein Publikumspreis
Am 4. Dezember 2024 wurden die Siegerinnen und Sieger der #ARIAwards in Brüssel bekannt gegeben. Die Awards vergaben 2024 erstmals einen Preis für Projekte, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzten. Diesen Gleichstellungspreis gewann das Projekt aus Niederösterreich "Frau iDA – Raum für Unternehmerinnen".
"Waldviertler Frauenwirtschaft"
Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft sah sich 2014 mit der Situation konfrontiert, dass im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung verfügbar war und somit dem Umstand, dass die Berufstätigkeit von Müttern verhindert wurde. Das Ziel des Vereins war und ist es, dass Frauen vor Ort einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen können sowie die Errungenschaften von Frauen sichtbarer zu machen.
Der Verein öffnete in der Innenstadt von Zwettl in Niederösterreich auf 400 Quadratmetern moderne Büroflächen, Räume für Besprechungen, Veranstaltungen oder für eine Praxis. Die Eröffnung erfolgte im Mai 2022 und war ursprünglich für Unternehmerinnen gedacht. Unmittelbar nach der Eröffnung bestand hohe Nachfrage. In Folge war klar, dass Menschen aus allen beruflichen Bereichen und Hintergründen dieses Angebot für sich nutzen wollten.
"Women first" – Räume für Frauen schaffen
Mittlerweile werden die Räume nach dem Prinzip "women first" (auf Deutsch: "Frauen zuerst") vergeben und stehen vordergründig Frauen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es an jedem ersten Mittwoch im Monat durch das Projekt "Frau iDA" Vernetzungstreffen für Frauen. Durch den mitunter auch branchenübergreifenden Austausch können neue Projektideen oder Kooperationen entstehen, die der Region unmittelbar zugutekommen. Durch diese Vernetzungsmöglichkeit fanden beispielsweise 4 selbstständige Grafikdesignerinnen zueinander, die nun gemeinsam an größeren Aufträgen arbeiten.
Darüber hinaus bietet "Frau iDA" ein Karriere-Mentoring Programm für Frauen sowie kontinuierliche Seminare an. Die Bilanz des Projekts kann sich sehen lassen:
- 2 neue Jobs wurden geschaffen
- 5 individuelle Büros und 15 teils flexible, teils fixe Arbeitsorte sind entstanden
- Es gibt einen Coaching-Raum, ein Besprechungszimmer, einen Eventraum und 2 Praxis-Räume
- Für 31 Personen konnten Arbeitsräumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden
Hintergrund: #ARIAwards 2024
Die "Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) 2024" (auf Deutsch: "Landwirtschaftliche und ländliche Inspirationspreise") zeichneten Projekte aus, die den Zielen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU entsprechen und besonders umweltfreundliche, sozial inklusive, innovative oder resiliente Projekte auf lokaler Ebene darstellen. Der diesjährige Wettbewerb fand zum 6. Mal statt, der ursprünglich den Namen "RIA – Rural Inspiration Awards" trug.
2024 wählte die Fachjury 24 Projekte aus 5 thematischen Kategorien aus. Erstmals kam die Kategorie "Gender Equality Award" dazu. Zusätzlich konnten 2024 interessierte Bürgerinnen und Bürger für ein jeweiliges Lieblingsprojekt abstimmen. Insgesamt wurden rund 14.000 Stimmen abgegeben.
Bei den #ARIAwards 2024 gab es somit 6 Gewinnerinnen und Gewinner (5 thematische Gewinnerinnen und Gewinner und 1 Publikumspreis). Die 6 Kategorien lauten:
- Smarte und wettbewerbsfähige Landwirtschaft
(Siegerprojekt: Italien – "Iris: the true scent of Tuscany") - Umweltschutz
(Siegerprojekt: Finnland – "Recycling Farm Plastics") - Sozioökonomischer Zusammenhalt im ländlichen Raum
(Siegerprojekt: Frankreich – "The little conserve factory") - Jugend am Land
(Siegerprojekt: Italien – "Open farms, rural connections") - Gleichstellung ("Gender Equality Award")
(Siegerprojekt: Österreich – "Frau iDA") - Publikumspreis
(Siegerprojekt: Estland – "Authentic Honey Meets DNA Technology")
Der "Gender Equality Award" der #ARIAwards kann in umfassenden Bemühungen seitens der Europäischen Union verortet werden. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU unterstützt durch die GAP-Strategiepläne (2023-2027) Geschlechtergerechtigkeit im ländlichen Raum. Österreich setzt ihn durch den „GAP-Strategieplan Österreich 2023-2027“ um. Auch die Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter (2020-2025) der Europäischen Kommission zielt darauf ab, dass die Gleichstellung von Mann und Frau in alle Politikbereiche Einzug hält.