Jahresbericht zum "Erasmus+"-Jahr 2023

Erfolgsbilanz für "Erasmus+" im Jahr 2023: 32.000 Projekte, 84.500 beteiligte Organisationen und 1,3 Millionen Personen beteiligt– Mit 4,5 Milliarden Euro standen um 12,5 Prozent mehr an Budgetmitteln als 2022 zur Verfügung – Fokus auf Digitalisierung, Inklusion und ökologischen Wandel

Gruppe von Erasmus-Studierenden
Foto: EU/Claudio Centonze

Am 27. November 2024 veröffentlichte die Europäische Kommission den "Erasmus+"-Jahresbericht für das Jahr 2023, in dem auf die erzielten Erfolge in den Bereichen des Bildungsaustausches, des lebenslangen Lernens, der sozialen Inklusion, des "grünen" und digitalen Wandels verwiesen wird.

Insgesamt hatte das "Erasmus+"-Programm im Jahr 2023 ein Budget in Höhe von mehr als 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Das ist ein Plus von 12,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Laut Bericht wurden fast 32.000 Projekte unterstützt, an denen mehr als 84.500 Organisationen beteiligt waren. Seit dem Start von "Erasmus+ " im Jahr 1987 konnten bis 2023 insgesamt 15,1 Millionen Menschen davon profitieren, ins Ausland zu gehen, um dort zu studieren oder (ehrenamtlich) zu arbeiten. Allein 2023 waren es 1,3 Millionen Menschen.

Ivanova: "Mehr Möglichkeiten als je zuvor"

Iliana Ivanova, bis 30. November 2024 Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte anlässlich des Jahresberichts 2023: "Im vergangenen Jahr war es ein Privileg, ´Erasmus+´ zu beaufsichtigen und daran zu arbeiten, seine Wirkung und Lernergebnisse zu verstärken. Die Ergebnisse dieses Jahresberichts sprechen Bände. Im Jahr 2023 bot das Programm mehr Möglichkeiten als je zuvor für Lernende, Erzieherinnen und Erzieher sowie Jugend- und Sportorganisationen an der Basis in Europa und darüber hinaus. ´Erasmus+´ gilt zu Recht als Markenzeichen des europäischen Projekts und als eines der renommiertesten und beliebtesten Programme der Europäischen Union."

Diversität inklusive

"Erasmus+" legte 2023 einen Schwerpunkt darauf, Menschen verschiedenen Alters und von unterschiedlichen wirtschaftlichen Hintergründen zu inkludieren. Für kleine Organisationen wurde das Programm zugänglicher, für Menschen mit weniger Chancen inklusiver. Dadurch verbesserte sich insgesamt auch die Qualität von "Erasmus+". In Zahlen gegossen heißt das: Mehr als 200.000 Teilnehmende waren Menschen mit Behinderung, mit Migrationshintergrund oder Menschen aus abgelegenen Regionen beziehungsweise aus sozioökonomisch benachteiligten Situationen.

Fokus auf den digitalen und ökologischen Wandel

Auch im Bereich des digitalen Wandels konnten Erfolge vermeldet werden. 31.890 Menschen nahmen 2023 an Mobilitätsaktivitäten teil, die auch Schulungsmaßnahmen für digitale Kompetenz beinhalteten. 23 Prozent der Teilnehmenden an "Erasmus+"-Lernmobilitätsaktivitäten verwendeten für den Hauptteil ihrer Reisen emissionsarme Verkehrsmittel, etwa Züge, Busse oder Fahrgemeinschaften.

Ein weiteres besonderes Anliegen des Programms, die Förderung der europäischen Identität und Werte sowie demokratische Partizipation, war ebenfalls von Erfolg gekrönt: 390,6 Millionen Euro flossen in 1.460 Kooperationsprojekte zur Unterstützung der demokratischen Teilhabe.  

Hintergrund: Das "Erasmus+"-Programm

Gegründet wurde "Erasmus+", das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, im Jahr 1987. Im Gründungsjahr nahmen 3.000 Universitätsstudierende teil. Seither modernisierte und verbreiterte sich das Programm nach und nach: Zunächst wurde "Erasmus+" auf mehr Länder ausgeweitet. Ab 2014 wurden auch Sport und Jugend in das Programm inkludiert – der Name änderte sich auf "Erasmus+". Heute gilt "Erasmus+" als eines der bekanntesten EU-Programme, weil es bereits so vielen Menschen ermöglichte, im Ausland zu lernen, zu studieren, zu trainieren oder zu arbeiten. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 steht Erasmus+ ein Budget von 26,2 Milliarden Euro zur Verfügung – davon gehen rund 666 Millionen Euro an Österreich.

Aktuelle Entwicklungen werden stets berücksichtigt. So reagierte das "Erasmus+"-Programm auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, indem Projekte der Inklusion von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern in die europäischen Bildungssysteme unterstützt werden. Des Weiteren finanzierte das Programm den Druck und die Lieferung von 1,5 Millionen Lehrbücher an die Ukraine. Mehr als 11.000 ukrainische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nahmen 2023 an "Erasmus+"-Aktivitäten teil. Die Aktion "DiscoverEU" wurde 2021 in das "Erasmus+"-Programm integriert. Es erlaubt 18-Jährigen, Europa bei mehrtägigen Reisen mit der Bahn zu erkunden und dabei die kulturelle Vielfalt des Kontinents näher kennenzulernen. 2023 beantragten 289.000 junge Menschen rund 71.642 Reisepässe im Rahmen der Aktion. Jährlich gibt es 2 Ausschreibungen.

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