"EU Kids Day" 2022: Europaministerin Karoline Edtstadler bringt Schülerinnen und Schülern die EU näher
"Entdecke das Geheimnis Europas": "EU Kids Day" 2022 ermöglichte Schülerinnen und Schülern "europäische" Einblicke – Europaministerin Karoline Edtstadler stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler
"Entdecke das Geheimnis Europas": Unter diesem Motto fand am 14. November 2022 der "EU Kids Day" in der Vienna Business School Schönborngasse im 8. Wiener Gemeindebezirk statt. Insgesamt rund 300 Schülerinnen und Schüler aus 13 Schulklassen in Wien nahmen im Rahmen der Veranstaltung an Workshops zu Politik, Sprachen und Kulturen unterschiedlicher EU-Mitgliedstaaten teil – sowie an einer spannenden Diskussionsrunde mit Europaministerin Karoline Edtstadler.
Europaministerin Karoline Edtstadler: "Bedeutung der EU als Friedensprojekt größer denn je zuvor"
Zu Beginn hob Europaministerin Karoline Edtstadler die Vorteile der EU insbesondere für junge Menschen hervor: "Ich war 15 Jahre alt, als Österreich der EU beigetreten ist. Wir waren damals euphorisch! Endlich konnten wir Sprachen ausprobieren und grenzüberschreitend reisen, ohne unseren Pass vorzeigen zu müssen." All diese Vorteile würden "als eine Selbstverständlichkeit" empfunden, meinte die Europaministerin. "Mehr denn je zuvor hat die EU im Jahr 2022 eine große Bedeutung als Friedensprojekt. Mehr denn je zuvor ist es wichtig, sich für Demokratie, Menschenrechte und Werte einzusetzen. Denn das ist in Wirklichkeit keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen jeden Tag dafür kämpfen", so Edtstadler weiter, die auch die Rolle der anwesenden Schülerinnen und Schüler für die Zukunft Europas hervorhob: "Ihr seid möglicherweise die künftigen Bundesministerinnen und Bundesminister, welche die weitere Entwicklung auf österreichischer und europäischer Ebene mitgestalten werden. Viele Fragen und Themen in Österreich und der EU sind noch nicht gelöst – und da braucht es Euch! Daher bitte ich Euch, stets engagiert mitzudenken und Euch aktiv in Debatten einzubringen!"
Europaministerin Karoline Edtstadler: "Österreich und die EU stehen ganz klar auf der Seite der Ukraine"
Die Europaministerin stellte sich anschließend den zahlreichen Fragen des jungen Publikums. Neben Themen wie Energieversorgungssicherheit und Klimawandel sorgten vor allem der Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen für Diskussionen. Europaministerin Edtstadler unterstrich die österreichische und europäische Position in Bezug auf die russische militärische Aggression in der Ukraine: "Wir erleben zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs, dass ein Staat versucht, die Grenzen eines anderen, souveränen Staates mit Waffengewalt zu verschieben. Das dürfen und werden wir nicht zulassen! Österreich und die EU stehen ganz klar auf der Seite der Ukraine." Die Einigkeit innerhalb der EU sei noch nie so groß gewesen wie heute. Das Wichtigste sei nun, "die Ukraine auch weiterhin aktiv zu unterstützen", so Edtstadler.
Angesprochen auf eine mögliche Erweiterung der EU um die Staaten des Westbalkans, betonte die Europaministerin, dass diese nicht nur für die 6 Länder von zentraler Bedeutung sei, sondern auch einen wichtigen Schritt für die Sicherheit und Stabilität der gesamten EU darstelle. Dass konkrete Fortschritte bei den Verhandlungen mit einzelnen Staaten am Westbalkan erzielt würden, sei "das richtige Signal an die Menschen. Gleichzeitig darf es kein 'Schnellverfahren' für einen Beitritt zur EU geben". Es sei "eine Frage der Fairness, dies deutlich zu kommunizieren", so Edtstadler, die darauf verwies, dass einige Kandidatenländer noch einen längeren Weg vor sich hätten, auf dem die Umsetzung der europäischen Werte und die Anwendung des EU-Rechtsbestands sowie Reformbemühungen den Beitrittsprozess mitbestimmten.
Berufswunsch "Politikerin oder Politiker" – Europaministerin gibt Tipps
Und wie wird man Politikerin oder Politiker? Auf diese Frage fand die Europaministerin eine klare Antwort: Früh übt sich! – "Wenn man den Wunsch hat, die Politik aktiv mitzugestalten, dann tut es jetzt! Klassensprecherin oder Klassensprecher zu werden, das ist schon mal der erste Schritt, wenn man für etwas eintreten und etwas verändern möchte. So kann man die ersten Schritte im politischen Geschehen machen." Ein Studium der Rechtswissenschaften sei von Vorteil für eine Tätigkeit im politischen Bereich, so die studierte Juristin und ehemalige Richterin Edtstadler. Das Wichtigste sei aber: "Wer in die Politik will, sollte jetzt anfangen, sich zu engagieren und sich für Anliegen einzusetzen!"
Im Anschluss an die Fragenrunde stand die Europaministerin noch für das ein oder andere Klassenfoto und Selfie bereit, ehe sie auf einem Rundgang die vielfältigen Workshop-Angebote zu verschiedenen EU-Themen und -Ländern besichtigte.
Hintergrund: "EU Kids Day"
Der 2022 vom Bundeskanzleramt geförderte "EU Kids Day" möchte den Wert und die Bedeutung Europas für die Jugend erlebbar machen sowie den positiven Bezug zur europäischen Idee stärken, vor allem für 10- bis 16-jährige Kinder und Jugendliche. Europa für Schülerinnen und Schüler authentisch zu präsentieren und die Europäische Union bei der jungen Generation positiv zu besetzen – dies ist das Konzept der Veranstaltung. Der positive Zugang zu einem gemeinsamen Europa, zu anderen Ländern und Kulturen sollen dabei gestärkt werden – 2022 etwa durch Infopoints und Workshops von in Österreich vertretenen Botschaften der EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission (Vertretung in Österreich), des Europäischen Parlaments (Verbindungsbüro in Österreich) und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik.
Im Anschluss an den "EU Kids Day" können die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre gewonnenen Erfahrungen aus dem "EU Kids Day" als "EU-Botschafterinnen" oder "EU-Botschafter" an andere Kinder und Jugendliche weitervermitteln – und so das europäische Bewusstsein und Europaverständnis in Österreich bereits in der jungen Generation fördern.