Integrationsministerin Plakolm: Menschen in Österreich mit Nachdruck zur Integration bringen
Präsentation eines Forschungsberichts zu Erwerbsverläufen – "Arbeit spielt entscheidende Rolle bei der Integration"
Im Rahmen der Präsentation eines Forschungsberichts zu Erwerbsverläufen von Flüchtlingen, Drittstaatsangehörigen sowie EU-Bürgerinnen und -Bürgern in Österreich nahm Integrationsministerin Claudia Plakolm zu den Ergebnissen Stellung. "Wer bei uns lebt, muss die deutsche Sprache erlernen, arbeiten wollen und sich an unsere Werte und Gesetze halten. Der Teilbereich der Arbeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration: Sie ermöglicht, das gelernte Deutsch zu üben, mit Menschen in Kontakt zu kommen und sorgt dafür, dass man in Österreich etwas beiträgt", hielt die Ministerin bei einem Pressegespräch im Bundeskanzleramt fest.
Der vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) beauftragte und von Synthesis Forschung unter der Leitung von Univ. Prof. Rainer Münz erstellte Bericht habe über einen Zeitraum von 15 Jahren beleuchtet, wer nach wie langer Zeit zu arbeiten begonnen hat. "Dabei zeigt sich, dass der Unterschied zwischen Frauen und Männern teils riesig ist und dass es ein massives Ost-West-Gefälle gibt. 78 Prozent der 2015 als Flüchtlinge gekommenen Männer arbeiten, aber nur knapp 38 Prozent der Frauen", erläuterte Plakolm. Die mit Abstand schlechteste Quote weisen 2019 nach Österreich gekommene Somalierinnen mit knapp über 4 Prozent aus. Den höchsten Wert verzeichnen 2015 aus Drittstaaten gekommene Männer mit 87,4 Prozent – bei den allermeisten von ihnen ist ein Arbeitsplatz Voraussetzung für den Aufenthalt in Österreich. Von den 2015 gekommenen Flüchtlingen arbeiten in Mittel- und Westösterreich 83 Prozent, in Ostösterreich 61 Prozent.
Bundesländer tragen zur gemeinsamen Aufgabe bei
"Wir müssen schauen, dass wir die Menschen, die in Österreich sind, mit Nachdruck zur Integration bringen. Das ist eine Herkulesaufgabe, bei der wir alle zusammenhelfen müssen. Die Bundesländer tragen ihren Teil zu dieser gemeinsamen Aufgabe bei. Gerade Ober- und Niederösterreich zeigen vor, wie das Einfordern von Integration funktionieren kann. Wer bei uns lebt, muss Teil werden – und Arbeit ist ein ganz wesentlicher Teil", betonte Claudia Plakolm abschließend.
Univ. Prof. Rainer Münz bezog sich in seinem Statement folgendermaßen auf den Forschungsbericht: "Bei einer Mehrzahl der Zuwandernden gelingt die Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt. Bürgerinnen und Bürger anderer EU-Staaten sowie Männer aus Drittstaaten finden rasch Arbeit. Bei geflüchteten Männern und bei regulär zugewanderten Frauen aus Drittstaaten dauert es etwas länger. Geflüchtete Frauen arbeiten mehrheitlich nicht."