Europaministerin Plakolm: "Stehe für ein Europa der Nachbarschaft und der starken Mitgliedstaaten"

Arbeitsbesuch in Ungarn und Treffen mit dem Minister für Europäische Angelegenheiten János Bóka

Bei ihrem ersten offiziellen Besuch in Ungarn traf sich Europaministerin Claudia Plakolm mit ihrem Amtskollegen János Bóka, dem ungarischen Minister für Angelegenheiten der Europäischen Union, um über aktuelle Fragen der europäischen Zusammenarbeit zu sprechen. "Ich freue mich sehr über die Einladung nach Budapest und die Möglichkeit, hier mit meinem ungarischen Kollegen in direkten Austausch zu treten", erklärte Plakolm zu Beginn.

Ein Europa der starken Mitgliedstaaten

Plakolm betonte, dass sie sich für ein Europa der Nachbarschaft einsetze – mit einer klaren pro-europäischen Einstellung und der Kraft, Europa kontinuierlich zu verbessern: "Ungarn und Österreich verbindet ein gemeinsamer Kultur- und Lebensraum sowie enge wirtschaftliche Beziehungen. Wir teilen eine tiefe Freundschaft, die auch unterschiedliche Meinungen aushält." Sie stehe für ein Europa der starken Mitgliedsstaaten die auch Möglichkeit haben sollten, eigene Impulse zu setzen und Themen nach ihren Vorstellungen zu gewichten, so die Europaministerin. Ungarn habe hier während der vergangenen Ratspräsidentschaft wertvolle Impulse für den Wirtschaftsstandort Europa gesetzt. 

Bundesministerin Plakolm beim Arbeitsbesuch in Ungarn und Treffen mit dem Minister für Europäische Angelegenheiten János Bóka, 1.4.2025
Foto: BKA/Christoph Dunker

Gemeinsame Grundlinien in der Migrationspolitik

Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die Migration. "Für mich sind Migration und Integration zwei Seiten derselben Medaille: Ohne geregelte EU-Migrationspolitik wird es keine regelbare Integration in Österreich geben", so Plakolm. Während sich Österreich und Ungarn im Detail teils uneinig sind, stehe beide Länder dennoch eine Grundhaltung: "Am Ende des Tages darf es keine illegale Migration in die EU geben. Wir haben in den vergangenen Jahren mehr als genug geleistet."

EU – Erweiterung am Westbalkan

Beide Seiten sprachen sich zudem für eine rasche Integration der Westbalkan-Staaten aus. "Wir haben vor 21 Jahren unser Wort gegeben, dass die sechs Staaten des Westbalkans bei den entsprechenden Reformschritten in die EU gehören. Österreich und Ungarn stehen hier Seite an Seite und wollen Fortschritte sehen", unterstrich Plakolm.

Abschließend bekräftigte Europaministerin Plakolm das gute Verhältnis zwischen Wien und Budapest: "Ungarn und Österreich sind mitteleuropäische Länder mit einer starken Kultur und Tradition – und wir wollen es auch bleiben. Wir sind unbeirrbare Partner im Kampf gegen Antisemitismus und werden diesen Weg gemeinsam weitergehen."

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