Bundesministerin Plakolm: Zivildienst ist tragfähige Säule unserer Gesellschaft
Präsentation der aktuellen Zivildienst-Zahlen zum 1. Quartal 2025

"Der Zivildienst ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens. Ohne den Zivildienst wäre vieles in unserem Land nicht möglich. Zivildiener sind die tragende Säule und die helfende Hand für unsere Profis im Pflege- und Sozialbereich. Sie sind Kameraden im Rettungsdienst, Kameraden bei den Feuerwehren und auch Zuhörer, Geschichtenerzähler, Spielkameraden und vieles, vieles mehr", sagte Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie, anlässlich der Präsentation der aktuellen Zivildienst-Zahlen zum 1. Quartal 2025.
Plakolm bestritt die Pressekonferenz unter anderem mit Max Aufischer, der vor 50 Jahren, am 1. April 1975, als erster Zivildiener beim Roten Kreuz seinen "Wehrersatzdienst" angetreten hatte. "Man muss sich vor Augen führen, wie die Situation damals war: Junge Männer, die sich für den Zivildienst entschieden hatten, wurden ausgelacht und beschimpft. Die Bezeichnung ,Drückeberger‘ war noch eine der schöneren Bezeichnungen", hielt Plakolm fest. Als der erste Zivildiener vor 50 Jahren seinen Dienst angetreten hat, glaubten die wenigsten, dass dies jemals eine Erfolgsgeschichte für das österreichische Bundesheer und den Zivildienst werden würde. "Heute ist der Zivildienst nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken."
Bedarfsdeckung liegt bei 90,6 Prozent
Derzeit leisten 11.798 junge Männer ihren Zivildienst, 3.043 wurden von Jänner bis März 2025 einer Einrichtung zugewiesen. Die Bedarfsdeckung von 90,6 Prozent entspricht annähernd dem Niveau des Vorjahres, in dem man den höchsten Wert erreicht hatte. "Natürlich orientieren wir uns in puncto Bedarfsdeckung immer in Richtung der 100 Prozent. Das ist allerdings praktisch nicht möglich, weil immer kurzfristige Ausfälle wie Erkrankungen, Aufschübe und Ausbildungen dazwischenkommen. Damit ist eben diese 100-Prozent-Bedarfsdeckung bei den Zivildiensteinrichtungen nur schwer zu erreichen", so die Ministerin, die darauf verwies, dass die Steiermark und Wien mit 95,6 Prozent bzw. 95,1 Prozent die Statistik der Bedarfsabdeckung anführen.
Mit der Abgabe von 4.486 Zivildiensterklärungen im 1. Quartal 2025 liege auch dieser Wert annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Unverändert sei im Großen und Ganzen auch die Verteilung der Zivildiener auf die unterschiedlichen Einsatzgebiete. "Das größte und beliebteste Einsatzgebiet beim Zivildienst ist weiterhin das Rettungswesen mit 42 Prozent, gefolgt von der Sozial- und Behindertenhilfe, der 25 Prozent der Zivildiener zugewiesen werden und 12 Prozent in Einrichtungen zur Betreuung von Älteren", so Plakolm.
"Wir haben in den letzten 50 Jahren sehr große Schritte gemacht"
Besonders erfreut zeigte sich die Bundesministerin über die Erhöhung der Grundvergütung beim österreichischen Bundesheer und beim Zivildienst auf 605,60 Euro pro Monat. "Im Vergleich mit dem Jahr 2022, als ich die Zuständigkeit für den Zivildienst übernommen habe, bedeutet das über die neun Monate Zivildienst gerechnet schon 2.500 Euro mehr für die Zivildiener", so Plakolm.
Die österreichische Bundesregierung arbeite auch weiter daran, dass der Grundwehrdienst und der Zivildienst stetig verbessert werden. "Wir haben in den letzten 50 Jahren sehr große Fortschritte gemacht, wenn man an die Anfänge denkt. Die Gewissenskommission gehört der Vergangenheit an. Heute können wir stolz darauf sein, dass sich unser Bundesheer und der Zivildienst gemeinsam als so wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens entwickelt haben. Ich danke allen, die in diesen fünf Jahrzehnten wesentlich dazu beigetragen haben, dass aus den ,Drückebergern‘ so tragfähige Säulen in unserer Gesellschaft geworden sind", so Plakolm abschließend.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.