"Mühlviertler Hasenjagd" im Jahr 1945: Staatssekretärin Plakolm traf Zeitzeugin und älteste Schwertbergerin

Am 2. Februar 2025 jährt sich der Ausbruch von über 500 KZ-Häftlingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen zum 80. Mal, von denen anschließend viele gejagt und ermordet wurden. Im Gedenken an die Opfer der "Mühlviertler Hasenjagd" besuchte Staatssekretärin Claudia Plakolm das im Herbst eröffnete Mahnmal am Schwertberger Marktplatz.
Zudem traf sie auf Einladung des Bürgermeisters von Schwertberg, Max Oberleitner, die 100-jährige Schwertbergerin und Zeitzeugin der Jahre 1939–1945 Christl Spanner zu einem gemeinsamen Austausch. Ihr Sohn Franz Spanner war ehrenamtlich und als Gemeinderat federführend bei der Neugestaltung des Mahnmals aktiv.

Staatssekretärin Claudia Plakolm erklärte dazu: "Es ist unsere Verantwortung, dass das ‚Niemals vergessen!‘ auch ein ‚Niemals wieder!‘ bleibt. Der Austausch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dieser schrecklichen Zeit ist etwas ganz Besonderes. Ich halte es für enorm wichtig, dass möglichst viele junge Menschen diese Möglichkeit noch nutzen – und mit den eigenen Uromas, Uropas, Omas, Opas oder mit Bekannten über die Erlebnisse dieser Zeit sprechen. Wir werden die letzte Generation sein, die diese Möglichkeit hat. Ich danke der Familie Spanner für die Zeit und ihre Arbeit im Gedenken an die vielen Opfer dieser Zeit."

Bürgermeister Max Oberleitner sagte dazu: "Der Innenhof der Gemeinde war im Februar 1945 selbst trauriger Schauplatz der Hinrichtung von sieben entflohenen KZ-Häftlingen. Mit Hilfe von Ehrenamtlichen haben wir die 1995 errichtete Gedenkstätte erneuert bzw. an einem neuen Standort am Marktplatz verlegt und so pietätvoll in den Blickpunkt der Gemeinde gerückt – als sichtbares Mahnmal gegen die damalige Menschenhatz. Eine derartige Ausgrenzung und Menschenhatz wie damals darf es niemals mehr geben."